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Roman Verlohner


Premium (Pro), Rülzheim

Weinstraßen-Express

Es ist schon etwas komisch, dass man einen Zug nach einer Straße benennt. Aber bei der Deutschen Weinstraße, eine der ältesten touristischen Straßen in Deutschland, ist nicht nur die Straße gemeint, sondern eine ganze Region bezeichnet sich damit.

Die vorderpfälzische Hügellandschaft, in welche die Deutsche Weinstraße eingebettet ist, ist der Hauptteil der vom Tourismusmarketing geschaffenen Ferienregion Deutsche Weinstraße. Geologisch stellt sie einen Teil der westlichen Bruchstufe des Grabenbruchs dar, in dem der Oberrhein fließt. Die Bruchzone wird im Westen begrenzt durch den Ostrand des Pfälzerwaldes, die Haardt, im Osten liegt die Oberrheinische Tiefebene. Die Breite der Hügellandschaft beträgt bis zu 15 Kilometer.

Mit jährlich über 1800 Sonnenstunden besitzt das Gebiet um die Deutsche Weinstraße ein Klima, das fast an die Mittelmeerländer erinnert, mitunter wird die Gegend sogar als „Toskana Deutschlands“ beworben. Infolge dieses milden Klimas gedeihen hier im Freiland Feigen, Kiwis, Pinien, Zypressen, Palmen, Bananen und Esskastanien. Bekannt ist die Weinstraße auch durch die Mandelbäume, die rechts und links der Trasse stehen und hier, bei einer maximalen Höhenlage von 150 m ü. NHN, bereits Ende Februar/Anfang März rosa oder weiß zu blühen beginnen. Dann wird in Gimmeldingen das Mandelblütenfest gefeiert.

Das typische Gewächs an der Deutschen Weinstraße ist allerdings die Weinrebe, welche die regionale Landwirtschaft nahezu ausschließlich prägt. Eingeführt durch die Römer kurz nach der christlichen Zeitenwende, fand die Rebe hier ideale Voraussetzungen: Wärme wie erwähnt, Regenarmut infolge des westlich vorgelagerten Pfälzerwaldes, Abmilderung von nächtlichen Spätfrösten wegen der Hanglagen, die den Abfluss kalter Luftmassen in die Rheinebene beschleunigen.

21.07.2013

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