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Weit her geholt: Graureiher fängt Schwarzmund-Grundel

Weit her geholt: Graureiher fängt Schwarzmund-Grundel

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Weißwolf


Premium (World), Güstrow

Weit her geholt: Graureiher fängt Schwarzmund-Grundel

Trotz zahlreicher Fehlversuche war die Jagd des Graureihers am Ende doch erfolgreich. Bei dem erbeuteten Fisch handelt es sich um die Schwarzmund-Grundel (Neogobius melanostomus), dessen Heimat ursprünglich das Schwarze Meer, das Asowsche Meer und das Kaspische Meer war. Seit den 1990er Jahren hat er sich fast auf der gesamten Nordhalbkugel ausgebreitet, unabsichtlich verschleppt in den Ballastwassertanks von Schiffen. In die östliche Ostsee, zu der auch der Rügensche Teil gehört (hier am Thiessower Hafen der Gemeinde Mönchgut und des gleichnamigen Naturschutzgebietes), gelangte er über den Wolga-Ostsee-Kanal (nördliche Route) und über den Dnepr, die Weichsel und die Oder (zentrale Route). Den Weg in die Nordsee fand der Barschverwandte aus dem Schwarzen Meer über die Donau und den Rhein (südliche Route).
Die z.T. explosionsartige Ausbreitung der Schwarzmund-Grundel ließ viele Wissenschaftler und Naturschützer befürchten, sie könne ein ernsthafter Nahrungs- und/oder ein Nischenkonkurrent werden. Beides hat sich bislang nicht bestätigt. Weder ernährt sie sich von Fischbrut noch von Tieren, auf die Spezialisten angewiesen sind; auch das Brutgebiet macht sie anderen Arten offenbar nicht streitig. Sie hat sich wohl eine ökologische Nische geschaffen bzw. ist Teil einer ökologischen Nische, in der sie aber weitgehend konkurrenzlos ist. Das Bundesamt für Naturschutz (BfN) führt den Fisch in seiner Liste der invasiven Arten.

Commentaire 2

  • Andreas E.S. 27/06/2023 9:44

    Prima Schnappschuss vom erfolgreichen Graureiher. Aber das Besondere ist dei ausgezeichneter und ausführlicher Beitrag über die Schwarzmund-Grundel und der Ausbreitung. Vielen Dank für die Wissenserweiterung.
    VG  Andreas
  • MinnaS. aus W. 26/06/2023 20:40

    die Schwarzmund-Grundel kann zwar nix dafür, aber sie ist halt wieder von ganz woanders hergekommen.
    Ich war fast erleichtert zu lesen, dass sie unsere heimischen Arten nicht bedroht - so stellt sie wohl eine Bereicherung (auf dem Speiseplan) dar :).

    Lieben Gruß, Minna.