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Wenn der Dämon ruft

Man hatte hier begraben, was man vergessen wollte. Lange schon lag dieser Friedhof an einem Ort, den keine lebende Seele besuchen wollte. Wie anklagende Finger ragten die Steine schief und krumm aus dem Boden empor, als wollten sie die Vorboten derer sein, die ihnen zu folgen schienen.

Das Licht verirrte sich nur ungern hierher, wild wuchsen die Pflanzen an den Rändern, der Friedhof selbst war zwischen den stummen Grabsteinen seltsam leer und tot.

Ein Tropfen fiel, dann folgte ein weiterer. Kurze Zeit später sollte es wie aus Kübeln schütten. Der Boden schien sich zu bewegen, so stark war der Regen. Wusch Dinge frei, die nichts Gutes zu bedeuten hatten, alte Wunden, alte Erinnerungen...

Und dann kletterte etwas einen der Steine hoch, eine Kreatur, verbannt von den Heiligen, und doch so lebendig. Ruhig saß sie eine Zeit lang dort, still, vom Regen heimgesucht. Dann reckte sie die Flügel und ein lauter Schrei entfloh in die Finsternis hin zu denen, die es vor Jahrhunderten hierher gebracht hatten. Sie sollten wissen, dass bald schon das Unheil über sie kommen würde - unaufhaltsam....

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Aus meiner kleinen Serie dunkler Geschichten aus dem Nirgendwo....

Seelenfinsternis
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Königin der Dunkelheit
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Watcher in the night
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