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Wenn sich die DB AG von ihrem betriebsfähigen historischen Erbe trennt

Wenn sich die DB AG von ihrem betriebsfähigen historischen Erbe trennt

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Jürgen Jenner


Free Account, Backnang

Wenn sich die DB AG von ihrem betriebsfähigen historischen Erbe trennt

Nachdem sich in der Bundesrepublik die Wirtschaft und die Schieneninfrastruktur in den Sechzigern von den Geschehnissen des zweiten Weltkrieges wieder erholt hatten, konnte auch über die Wiedereinführung eines internationalen luxuriösen Schnellzugverkehrs nachgedacht werden. Mit den TEE-Zügen war es erstmals möglich, in klimatisierten Wagen europäische Destinationen mit Reisegeschwindigkeiten von bis zu 200km/h anzufahren. Jedoch war eine Fahrt in den eleganten crème/roten Zügen in der Regel nur den besser Verdienenden vergönnt.
Heutzutage hingegen sind die Reisen im Luxuszug von damals vergleichsmäßig erschwinglich und beim Publikum auch durchaus beliebt. Jedoch plant die DB AG bis zum Jahreswechsel 2012/2013 alle drei für den Museumsverkehr vorgehaltenen Zugloks der Baureihe 103 sowie den gesamten Wagenpark wegen Unrentabilität auf's Abstellgleis zu schicken. Eigentlich ist dies angesichts der zahlreichen Fahrten kaum zu glauben. Wenn nicht einmal ein sinnvoll einsetzbarer Museumszug unterhalten werden kann, wie wird es dann um die anderen historischen Fahrzeuge in der Zukunft bestellt sein?
Als im Herbst 2010 der schmucke Zug auf seiner alljährlichen Fahrt in den Süden in Esslingen am Neckar abgelichtet werden konnte, hätte wohl keiner gedacht, dass diese Garnitur zwei Jahre später in jener Form nicht mehr existieren würde.

Commentaire 11

  • Markus Albert Wiedenmann 03/10/2012 19:57

    ..sprachlos.......
    ..sehr gutes Foto
  • Grünvogel 01/10/2012 23:37

    wie Gerd gesagt hat kann die Bahn AG von der Autoindustrie lernen wie man alte Fahrzeuge erhält für die nächste Generation und somit das gute Image noch verbessert.
  • Gerd Breuer 28/09/2012 20:18

    Was soll man von einem Konzern halten, der nicht mal sein Kerngeschäft beherrscht.
    Warum sollen ausgerechnet die Herren über Grundrechenarten und Steuertricks ( Betriebswirtschaftler ) von Geschichte und deren Erhalt Ahnung haben ?
    In einem Land , in dem Thomas Gottschalk und irgendwelche Castingkrücken oftmals bekannter sind wie Bundeskanzler vergangener Tage braucht man sich über nichts wundern.
    Sieht man die Anstrengungen der Autoindustrie für den Erhalt und Präsentation ihrer Geschichte ist die DB AG einfach nur jämmerlich, ausnehmen kann man fast nur noch die Aktiven wie in Koblenz , die unermüdlich eine Lok nach der anderen bearbeiten um sie dann wieder verfallen zu sehen.
    Natürlich beherrschen die Nieten in Nadelstreifen die Behinderung von privaten musealen Initiativen perfekt , ist ja schliesslich auch dem eigenen Aufstieg förderlich wenn man nach unten tritt und nach oben buckelt.
    Die Verschiebung des blauen Rechtecks bei DB Cargo hat übrigens mehr gekostet wie der Zug oben Miese eingefahren hat, wetten ?
    Richtig lustig wird bestimmt die Feier 200 Jahre Eisenbahn in Deutschland - ist noch etwas hin, aber mit dem Plattmachen kann man schon mal beginnen.

    Gutes Bild , trauriger Hintergrund.

    VG,Gerd
  • Weltensammler 27/09/2012 21:51

    Ein wahrlich erneut sehr trauriges Kapitel im Umgang der DB mit ihrer Geschichte. Manche lernen nicht aus Fehlern. Ein schönes Foto übrigens!
    VG vom Weltensammler
  • KBS 705 (3) 27/09/2012 19:00

    Im Prinzip ist es schade um den TEE - mit Geldern, die aus der jetzigen Sicht unnötig aus dem Fenster geworfen wurden - aber ändern kann man es leider auch nicht...

    Zum Bild: Einwandfrei, gefällt mir!

    Ich hänge noch ein Bild der letzten Fahrt der 103 235 und somit eines stilechten TEEs mit an:

    Viele Grüße,
    Kevin
  • Christian Kammerer 27/09/2012 12:00

    Es ist schon traurig, wenn so mit der glorreichen Vergangenheit umgegangen wird.

    Wenn man sich den aufgeblähten DB AG Konzern anschaut und einfach das unnütze, mittlere Management (das sowieso keiner braucht) mit seinen abstrusen Vorstellungen abschaffen würde, wäre vielleicht auch noch etwas „Schotter“ für das Historische übrig. Aber davon können wir wohl lange träumen, denn der Sonderzugverkehr wirft nun mal keine Millionen ab…

    …aber bevor ich mich jetzt völlig in Rasche rede, genieße ich Deine tolle Aufnahme und beruhige mich wieder.

    Gruß und allzeit gutes Licht
    Christian
  • Thomas Reitzel 27/09/2012 11:49

    Maschinensetzer, genau das ist der Punkt:

    Man glaubt, das Rad neu erfinden zu können, ohne sich um einen gewachsenen Apparat, ein funktionierendes Räderwerk kümmern zu müssen, es risikolos zerschlagen zu können.

    Im Lauf der letzten 20 Jahre hat man gemerkt, daß es so einfach zwar nicht ist, aber nicht viel in Punkto Sachkompetenz und deren Wertschätzung dazugelernt.
    Die Einteilung der DB AG nach Resoorts ist unzweckmäßig und kontraproduktiv.
    Anstatt hier etwas grundlegendes zu ändern, spart man an den schwächsten Komponenten ein, was zur reinen Augenwischerei gerät.

    Flickwerk und das seit nun 20 Jahren. Mich kotzt es an, anders kann ich nicht ausdrücken, was man mit dem funktionierenden System Bahn gemacht hat.

    Dass sich darüber hinaus ein solches System sehr wahrscheinlich überhaupt nicht gewinnbringend betreiben läßt, und dieses System schon aus Gründen der Daseinsvorsorge größer als betriebwirtschaftlich optimal ausfallen muß, steht außer Frage.

  • Maschinensetzer 27/09/2012 1:01

    Berlusconi es hat uns doch vorgemacht mit seinem Kulturabbau. Was zählt, ist seichte Unterhaltung mit reichlich nackter Haut! Da fließt das Geld, mit Werbung und seichter Unterhaltung...

    Habe ich doch meine fast 90 Jahre alte Bleisatzmaschine von L. Schwarzkopff komplett restauriert hier stehen und muss mir von einem Kollegen anhören: "Was versprichst Du dir davon?"

    Dieser Mensch hat nie etwas anderes als Geld im Kopf gehabt – bestände die Welt nur aus solchen Menschen, gäbe es heute keine Kulturschätze!

    Ich sehe meine Aufgabe! Ich habe an dieser Maschine gelernt, kenne sie in- und auswendig. Sie hat mich viele Jahre ernährt und jetzt trage sie über die Zeit!

    So einfach wie die "Bahn" sich das vorstellt ist das System nicht. Mit den Gehältern des Vorstandes der DB könnten mindestens 30 Lokomotiven hauptuntersucht werden!

    Kein Mensch kann eine Arbeitsleistung erbringen, die mehr als 150.000 € im Jahr Wert ist. Alles, was darüber hinaus geht, erwirtschaften diejenigen, die noch wirklich arbeiten und nicht entsprechend entlohnt werden!
  • Trains and Planes 26/09/2012 19:25

    Ein ganz hervoragendes Foto.
    Das kann man von den Plänen der DB AG
    leider nicht behaupten.
    VG Peter
  • -Jörn Hoffmann- 26/09/2012 18:33

    . . . ganz ganz fantastisch . . . !!!
    Gefällt mir sehr . . .
  • Thomas Reitzel 26/09/2012 18:28


    Diese Situation der angeblichen Nicht-Rentabilität gibt wirklich zu denken und wirft einmal mehr ein böses Schlaglicht auf die DB AG und ihre Fahrzeugpolitik.

    VG Tom