..Wer hätte das gedacht...

..Wer hätte das gedacht...

...fragten wir uns als wir von Khajuraho in die nächste Einöde - nach Sanchi, einem 500 Seelenkaff irgendwo in Madhya Pradesh reisten. Bekannt ist Sanchi vor allem wegen der zum Teil aus dem 3. Jahrhundert v. Chr. stammenden buddhistischen Stupas, die zu den ältesten noch existierenden Bauwerken dieser Art in Indien gehören und unter dem legendären Kaiser Ashoka errichtet wurden. Das Rad in der indischen Nationalflagge stammt von einem der Freskos an den Stupas.
Nach einer landschaftlich interessanten, leider aber nicht ganz unbeschwerlichen, Anreise per Pferdekarren schliefen wir erstmal eine Nacht richtig durch um Frühmorgens des darauf folgenden Tages frisch und entspannt den Sonnenaufgang an den Stupas mit Blick über die Weite Madhya Pradeshs genießen zu können.
Gesagt getan: Früh aus dem Bett gekrabbelt, den Berg hinauf gewandert, Stupas angeschaut, Affen vertrieben und Sonnenaufgang genossen. Wenig später stellte sich ein Hungergefühl ein, denn Frühstück wurde erstmal ausgelassen. Kurze Überlegung und dann die Feststellung das auch kein Wasser mit genommen wurde. Also wieder runter vom Berg und dann - jaaa Einer Fata Morgana gleich erhob sich mächtig und gewaltig ein Biershop direkt vor uns. Wir trauten unseren Augen nicht: Faßbier ja sogar richtige Biergläser und das mitten in dieser Einöde - Wer häte das gedacht? Es dauerte nur wenige Minuten, das kühle Nass rann unsere durstigen Kehlen hinunter, hinein in den leeren Magen und im Zusammenspiel mit der schon aufkommenden Vormittagshitze torkelten wir hungirg, besoffen und zufireden ins Hotel zurück. Die erstaunten Blicke des Guesthousebesitzers, des Pferdekutschenfahrers und des, wegen seiner professionellen Bewirtungsfähigkeiten hoch und mehrmals lallend gelobten Wirtes, sprachen Bände...
Sanchi 2005

P.S. Fassbier haben wir danach nie wieder gesehen - ein weiterer Standortvorteil des zukünftigen und gerade für uns Deutsche interessanten Tourismusschwergewichtes.