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Westfenster im Altenberger Dom

Westfenster im Altenberger Dom

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Günter Roland


Premium (World), Schwelm

Westfenster im Altenberger Dom

Das Westfenster des Altenberger Doms ist das größte Kirchenfenster (8 mal 18 Meter) nördlich der Alpen. Es stellt das Himmlische Jerusalem dar, stammt aus dem 14. Jahrhundert und verleiht dem Dom zusammen mit dem Nordfenster, welches immerhin auch sechs mal 19 Meter misst, und den übrigen Glasflächen eine Helligkeit und einen Glanz, die dem Dom den Zusatz „Haus ohne Mauern“ einbrachten.

Das monumentale Westfenster ist Abschluss und Höhepunkt der Glasmalereien in der Zisterzienserkirche Altenberg. Mit seiner Fertigstellung zu Beginn des 15. Jahrhunderts war nach fast 150 Jahren Bauzeit die gotische Abteikirche endlich vollendet.

Die Glasmalerei zeigt in zwei Reihen jeweils acht Heiligenfiguren, die einzeln unter hohen Baldachinen stehen. Jede Fensterbahn wird von einem Dreipass abgeschlossen, der je einen mit Fiedel, Laute, Portativ bzw. Dudelsack spielenden Engel zeigt.

Hier finden sich auch die vier Kirchenväter Gregor, Hieronymus, Augustinus und Ambrosius. Im Zentrum steht der große Christuskopf, umgeben von vier Engeln mit Leidenswerkzeugen.

Alle Figuren sind in weißem Glas ausgeführt; Haare und Gewandborten wurden in Silbergold mit dem Pinsel aufgetragen. Den kräftigsten Farbakzent tragen die Architekturgehäuse aus strahlend goldgelben gefärbtem Glas. Kleine Buntglasflächen beleben den farblichen Zweiklang von Gold und Silber.

In der Qualität der Ausführung und dem hohen Anteil an mittelalterlichem Originalbestand nimmt das Altenberger Westfenster einen besonderen Rang in der spätgotischen Glasmalerei des Niederrheins ein. Es zeugt von der allmählichen Abkehr der zisterziensischen Glasmalerei von der strengen Regel des Figurenverbotes. Mit den Grisaillen im Chor (um 1270) und des Nordfensters (um 1300) sowie der Farbigkeit des Westfenster macht Altenberg diese Entwicklung anschaulich.

Fotografiert mit NIKON Coolpix 8700 .

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