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Wie das Dunkel auch ohne Blitz beherrschbar wurde...

Wie das Dunkel auch ohne Blitz beherrschbar wurde...

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Henry Fuchs


Free Account, Berlin

Wie das Dunkel auch ohne Blitz beherrschbar wurde...

...(zumindest halberwege) oder wie ein kleines Licht, Helligkeit in das Dunkel brachte.
Es war noch frueh am Morgen, doch das Kloster Tashilunpho bebte geradezu vor dem Ansturm der Pilger an diesem Samstag im Fruehling. Wahre Heerschaaren waren unterwegs, den Wochenendausflug mit dem Pilgern zu dem heute wohl wichtigsten Klosterkomplex ausserhalb Lhasas, ein Volksfest, den Pilgern ist nach wie vor einer der Lieblingsbeschaeftigungen Tibets. Und so draengte man sich vorbei an Moenchen, Pilgern und ein paar wenigen versprengten Touristen, hinein in das Klosterinnere. Dunkelheit umgab die feuchten Holzaltaere, die Augen suchten nach einem Halt und nur wenig gab das Schwarz des Raumes zunaechst preis. Doch da, immer wieder, eine Flamme, ein Geraeusch, das Flackern von Butterlampen und die kurzweilige Helligkeit wenn Buttertee auf Butterlampen trifft, ein heller Schein, welcher die sanft- und demuetigen Gesichter der Pilger und die ernsten wie auch strengen Mienen der Moenche hell erleuchtete, ein kleiner, kurzer Moment, welcher die feierliche Atmosphaere einfing, die tiefe Verbundenheit der Tibeter zu ihrer Religion und die noch immer starke Bindung zur Tradition, ein kurzes Auflammen einer Kultur im Wandel, auch ohne Blitz beherrschbar...

Kloster Tashilunpho, Shigatse, Tibet 2009

www.henry-fuchs.net

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