Wie dazumal...........
..........als in Deutschland das Geld nichts mehr wert war!
Eine schwere Bewährungsprobe erwartete die junge Weimarer Republik im Schicksalsjahr 1923. Deutschlands Wirtschaft lag in Scherben, der Staat war pleite. Um dennoch seinen Zahlungsverpflichtungen nachzukommen, wurde die Notenpresse angeworfen, bis sie heiß lief: In Deutschland explodierte die Inflation.
Zu Beginn der 1920er Jahre stand das Deutsche Reich nicht nur bei den Siegermächten in der Kreide, sondern in besonderem Maße auch gegenüber der eigenen Bevölkerung. In sogenannten Kriegsanleihen hatte der einfache Mann auf der Straße dem Staat millionenfach Geld für die Kriegskosten vorgestreckt.
Als die Franzosen im Jahr 1923 wegen verspäteter Reparationszahlungen das Ruhrgebiet besetzten, verschärfte sich die Lage. Die deutsche Regierung rief zum passiven Widerstand, zu Sabotage und Streik auf. Im Gegenzug zahlte sie die Löhne an die Streikenden weiter. Es war der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte. Deutschland geriet in den Strudel der dramatischsten Geldentwertung, die das Land je erleben sollte.
Um seinen Zahlungsverpflichtungen nachzukommen, brachte die Regierung mehr und mehr Geld in Umlauf, auch wenn es für die immer höhere Anzahl Banknoten keine materiellen Gegenwerte im Land gab.
Dadurch begann der Teufelskreis der Inflation. Immer mehr Geld war bald immer weniger wert, Preise und Löhne explodierten. Geld war Spielgeld geworden. Wer seinen Lohn nicht gleich nach Erhalt wieder ausgab, konnte sich schon Tage, manchmal Stunden später, kaum mehr etwas davon kaufen. Wer seinen Lohn am Monatsende erhielt, war buchstäblich mittellos.
Beispiele für den Preisverfall
Am 9. Juni 1923 kostete in Berlin:
1 Ei – 800 Mark
1 Liter Milch – 1440 Mark
1 Kilo Kartoffeln – 5000 Mark
1 Straßenbahnfahrt – 600 Mark
1 Dollar entsprach 100.000 Mark.
Am 2. Dezember 1923 kostete in Berlin:
1 Ei – 320 Milliarden Mark
1 Liter Milch – 360 Milliarden Mark
1 Kilo Kartoffeln – 90 Milliarden Mark
1 Straßenbahnfahrt – 50 Milliarden Mark
1 Dollar entsprach 4,21 Billionen Mark.
gesehen in der Friedrich-Ebert-Gedenkstätte Heidelberg.
Loblei 16/08/2021 18:07
Meine Mutter erzählte uns immer - habe beim Broteinkauf 1 Million Mark verloren -Jahrgang 1913! Gruß - Lollo -
Ich 16/08/2021 16:50
Kohle ohne Ende,bei dir werden Träume wahr.VG Norbert
Edwin Lukas 11/08/2021 11:09
Ein ganz besonderer Beitrag.Mega gut gemacht Klaus.
Hoffentlich kommt so etwas nie wieder.!
LG E
Erwin Oesterling 10/08/2021 17:18
Klaus - gut, dass Du das so detailliert in Erinnerung bringst.Ich dachte schon, dass Du im Lotto gewonnen hast.
Gruß Erwin
Anne Berger 10/08/2021 14:04
Klasse Doku! Man vergisst so schnell.Ich sehe gerade, die sind ja total leicht zu fälschen. :-)
LG Anne
Moni R 10/08/2021 10:28
Klasse die Aufnahme der wertlosen Scheine und auch die Info dazu.Wer weiß, was auf uns noch zukommt.
LG Moni
road-flyer 10/08/2021 10:23
Klasse Aufnahme und sehr interessante Informationen zu Deutschlands erster großer Inflation. LG GünterDirk-E 10/08/2021 9:33
Ein interessantes Foto mit schöner Hintergrund-Info!VG Dirk
Claudia Müller-photografie (18) 10/08/2021 8:21
Bin immer begeistert von deinen informativen Texten, ganz mein Ding. Dazu das Foto, über das Geld das nichts wert war. LG claudiaKarin und Axel Beck 10/08/2021 7:32
Sehr schön wie du dies hier zeigst... toll auch deine Info dazu.Die Beträge kann man sich gar nicht vorstellen.
LG
Karin und Axel
Diruwi 09/08/2021 23:45
Aber früher war ja alles besser ...Alles Gute, Dietmar
† smokeybaer 09/08/2021 23:04
Klasse zeitdokument gr Smokeyaeschlih 09/08/2021 22:01
Interessantes Wie Dazumal, sehr interessant wie du es präsentierst und dokumentierst, das hast du richtig gut gemacht!!Sybille Treiber 09/08/2021 22:01
Ein beeindruckendes Dokument für diese Zeit.LG Sybille
Marianne Schön 09/08/2021 21:40
Das kenne ich auch noch von meinen Eltern herNG Marianne