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Wildes Patagonien loco

Wildes Patagonien loco

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Wildes Patagonien loco

# 25

Ich glaube, ich sehe eine Flosse...

"Den Zufall gibt es nicht. Was um dich lebt und leibt,
entspringt aus deinem Sein, wenn's dir auch dunkel bleibt."

Dietrich Eckart

Nur zufällig bin ich draußen, obwohl es eigentlich nichts zu sehen gibt. Ein bisschen frische Luft und Caro fotografieren, bevor ich im Inneren des Schiffs noch in den Schlaf geschaukelt werde. Entspannt sehen wir auf das Wasser, auf dem es eigentlich nichts zu sehen geben soll - bis zur Flosse und den plötzlich sich fulminant hochschraubenden Wal. Ich hatte auf dieser Reise ja immer mal wieder surreale Momente, aber das war einer von den ganz großen.

Es waren uns keine Wale versprochen worden ... auf dem Beagle-Kanal, aber er war da. Der Wal hat so die Seiten gewechselt, dass das Schiff mal in die eine und in die andere Richtung Schlagseite bekam, weil alle Leute hin- und herliefen. Wie so ein bisschen dressiert ... Einmal lief ich bewusst entgegengesetzt - das Schiff hing mir zu schief, weil alle auf der anderen Seite waren, obwohl mir klar war, dass meine Vernunft gegen ganz viel Unvernunft nicht hilft.

Es ist ziemlich schwer, einen Wal zu fotografieren. Man weiß nie so genau, wann und wo er auftaucht. Außerdem sind ja da auch noch die anderen Menschen mit ihren Körpern und Kameras und Händen und Köpfen...

Wir konnten uns übrigens nicht einigen, was für einen Wal wir gesehen haben ... falls jemand das an dieser Flosse erkennt, dann bitte sagen.

Commentaire 21

  • rsiemer 01/07/2023 13:27

    im richtigen moment das iphone zur hand gehabt.
    eine starke und einzigartige aufnahme.
    dir ein schönes wochenende & LG rudi
  • Der Könich 21/05/2023 12:13

    ich bin mir wirklich ziemlich sicher, dass hier niemand eine flosse sieht. eine fluke vielleicht . . . ;O)

    tatsächlich wurden schon schiffe durch einerseits zuviele menschen insgesamt und alle auf einer seite versenkt. und es schien sogar einmal gängige praxis gewesen zu sein, alle leute von einer seite auf die andere laufen zu lassen, um die stabilität zu überprüfen. eine ankedote deren wahrheitsgehalt ich allerdings nicht überprüft habe und die man sich von vor dem stapellauf der vasa erzählt, wo sie als missglückt angesehen wurde. der rest ist bekannt, politische raison, gesichtsverlust, ausfahrt aus dem hafen, schiff krängt, stückpforten unter dem wasser, ende der reise. es geht also und spielte bei irgendeinem katastrophalen untergang eines überfüllten vergnügungsdampfers in den USA eine entscheidende rolle. 
    wale sind etwas grossartiges. wer weiss schon was sie schaffen könnten, wenn sie daumen hätten? ihrem blick wohnt ähnlich wie dem von elephanten und manchen primaten eine anmutung von gelassener weisheit inne . . .
    menschen hingegen sind ein ärgernis wenn sie einem im weg sind. 

    schrieb nicht melville, dass man den punkt, an dem ein pottwal auftauchen würde daran erkennt, dass seevögel darüber kreisen würden? dann ist es schon mal kein pottwal. rein von der wahrscheinlich- und häufigkeit her würde ich einen buckelwal vermuten. aber spielt es wirklich eine rolle?
    was lieder über wale angeht, so ist eines der für mich anrührendsten jenes von purple schulz. es ist wirklich traurig. 
    wenn ein einzelnes tier eine naturgewalt ist . . . 

    lg heinz
    • Per Anhalter 42 21/05/2023 17:27

      Ich kann mich nicht erinnern, Vögel gesehen zu haben, weil ich eigentlich nur so gelegentlich auf das Wasser sah, mit nichts rechnete ... man kann hinterher auch gar nicht mehr so genau sagen, was man vorher sah, weil es so atemberaubend ist, dass der Kopf sofort Platz für den Wal macht ... und andere Impressionen direkt aus dem Kurzzeitspeicher löscht ;))
    • Der Könich 21/05/2023 18:03

      . . . und das ist das beste, was man von einem augenblick überhaupt erwarten kann: viel richtiger kann man es gar nicht machen.
      :O)
  • lophoto 18/05/2023 13:30

    Wale

    Millionen Jahre ist es her
    So etwa 50 an der Zahl
    Den Himalaya gab's noch nicht
    Und in den Meeren schwamm kein Wal

    Denn dieser lebte noch auf Land
    Und ging wie alle gern zu Fuß
    Vier Beine trugen ihn, vier Zeh‘n
    Doch Wasser war für ihn ein Muss

    Denn in der großen Hitze Indiens
    Blieb er doch lieber an den Seen
    War lang und oft und gern im Wasser
    Und konnte gut darinnen geh’n

    Ein winzig kleines Flusspferd war's
    So stell‘ man sich dies Wesen vor
    Es tauchte immer besser, länger
    Kam nur zum Atmen noch empor

    Aus seinen Beinen wurden Flossen
    Es ging nicht mehr zurück ans Land
    Es war zurückgekehrt ins Wasser
    Ein starker Kreislauf hielt dem stand

    Bis heute ist es dort geblieben
    Erfreut damit die ganze Welt
    Mit Klugheit, Liebe, frohen Sprüngen
    Wie denn sein Leben ihm gefällt

    Schon immer konnte es gut hören
    Selbst unter Wasser war’s famos
    Es fing selbst Lieder an zu singen
    Auch für uns Menschen grandios

    Gar hunderte von Kilometer
    Sind diese immer noch zu hör’n
    Die Männer suchen so die Frauen
    Mit ihren Unterwasserchör’n

    Die einstens lieben kleinen Pferdchen
    Die wurden Riesen vieler Art
    Geliebt, gefürchtet und bestaunt
    Und mit aller Kraft bejagt

    Bis heute wandern sie durch Meere
    Ja, tausende von Meilen weit
    Oh bleibt uns, all ihr sanften Riesen
    Ihr Lehrer der Gelassenheit

    © Jürgen Wagner, 2015
    • Per Anhalter 42 18/05/2023 19:16

      Danke Dir. Ich will mal mit einem Song antworten, den ich irgendwann mal zufällig über das Radio wiederentdeckt habe. Für mich sind die Wale Schätze... Riesen ... mit einer langen Geschichte...und wenn ich an seinen Sound denke, an die Lautstärke, das Atmen ... dann habe ich noch immer diese Gänsehaut, die ich in dem Moment hatte ...  sie gehören für mich zum Reichtum der Welt.

      Reichtum der Welt

      "Groß ist der Reichtum der Welt - heute noch.
      Und unsere Erde bleibt unser Stern.
      Wenn auch die Menschheit heute schon nach andern Sternen greift,
      Bleibt die Erde der eine Stern,
      Wo alles wächst und reift.
      Gibt es den Reichtum der Welt - morgen noch?
      Oder ist vieles davon schon hin?
      Die Luft, die uns erst leben läßt,
      Hüllt den Erdball ein.
      Soll für alle die nach uns kommen,
      Sie schon vergiftet sein?
      Gibt es den Reichtum der Welt
      Morgen noch?
      Oder ist vieles davon schon hin?
      Das Land und auch die Ozeane können sich nicht wehr'n.
      Ihre Schätze soll'n Späteren auch so wie uns gehörn.
      Gehört der Reichtum der Welt - allen schon?
      Oder bleibt vielen nicht viel versagt?"
  • verocain 18/05/2023 11:26

    Auch ein sehr starkes Bild, das so, in dieser Qualität und Aufteilung, erst fotografiert werden will. Ich hab die Exit-Daten mal neugierig nachgeschaut, weil mir Schärfe und Kontraste sehr ausgeprägt schienen und fand eine weitere Bestätigung dafür, dass ein iPhone mittlerweile nahezu jede Kamera außer Vollformat ersetzen kann. Das könnte man sicher auch ausbelichten lassen und an eine Wand hängen.
  • Davina02 18/05/2023 10:17

    Normalerweise muss man für so ein Erlebnis extra bezahlen, und dann auch noch mit Schwanzflosse! Ein Foto im richtigen Augenblick!
    LG Angela
  • susanna-ka 18/05/2023 8:36

    es muss ein einmaliges sehr berührendes Erlebnis gewesen sein...
    LG, Susanna
  • Abi Talman 18/05/2023 0:19

    Gerade weil Du die einzige warst, die den Pott versucht hat, in der Waage zu halten, gab es zur Belohnung diesen tollen Flossenschlag.
    Bestimmt meldet sich noch ein Fachkundiger zur Art des Wales.
    Glückwunsch und liebe Grüße Abi
  • Mario Keim 17/05/2023 21:50

    Wow, das ist ja wie im Fernsehen!
    Zumindest hat das Foto durch die Flosse eine sehr schöne Wirkung. Bravo.
    Liebe Grüße Mario
  • Fotoarbeiter 17/05/2023 19:36

    Was für ein Anblick. Da fühlt man sich bestimmt ganz klein, aber trotzdem wohl.
    Ein unbegreifliches Stück Schöpfung...oder wie man es immer nennen mag.
  • Th. Schmid 17/05/2023 19:13

    Wow...die Flosse hast Du gut erwischt. 
    LG Thomas