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Willi Grün auf dem Weg vom Tannenbaum zum Christbaum

Willi Grün auf dem Weg vom Tannenbaum zum Christbaum

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Li.Lo


Premium (World), Mönchengladbach

Willi Grün auf dem Weg vom Tannenbaum zum Christbaum

Auf der großen Wiese von Bauer Grün wuchsen viele Tannenbäume und alle träumten davon, in der Adventszeit abgeholt zu werden, um zu Weihnachten in einer netten Familie zum Christbaum zu werden.
So auch Willi Grün. Als er noch klein war, fragte er seinen größeren Tannenbaumnachbarn Oskar Grün, was die vielen Menschen denn auf der Wiese wollten. Oskar sagte: „Zuhören solltest du den Leuten, denn nur so erfährst du, was für dein Leben wichtig ist.“
Und er erzählte dem kleinen Willi, dass er mit viel Glück bei einer Familie mit Kindern Christbaum werden könne, wenn er groß und gerade gewachsen wäre.
Manchmal kam Bauer Grün den Weg entlang. Der war meistens matschig, deshalb trug der Bauer Grün immer grüne Gummistiefel. Einmal sah sich Bauer Grün den kleinen Weihnachtsbaum Willi genau an und brummte dann „tja, Willi, aus dir kann ein schöner Christbaum werden, aber das dauert noch ein Weilchen.“
Im Sommer, wenn die Sonne schön warm auf seine Tannennadeln schien, reckte sich Willi in die Höhe, um schön groß zu werden und gerade zu wachsen.
Wieder war es Advent, Oskar war schon im letzten Jahr abgeholt werden. Willi war gespannt, ob er denn nun auch eine nette Familie finden würde.
Aber am Samstag vor dem 1. Advent regnete es in Strömen. Nur wenige Besucher trauten sich über den matschigen Weg, die meisten kamen über die Wiese, aber auch die war gefährlich rutschig. So kamen nur einige Leute bis zu ihm, aber sie beachteten ihn gar nicht. War Willi denn noch immer zu klein?
Endlich kamen 2 alte Leute, aber die meinten, für ihre Wohnung in der 5. Etage wäre dieser Baum viel zu schwer. Sie gingen weiter zu dem kleinen Baum namens Johannes, den sie dann auch mitnahmen.
Willi war sauer und fragte sich „wieso wachse ich und die Leute finden mich dann doch zu groß?“ Da sagte die Tanne Erika „sei doch froh, Willi, was willst du denn bei alten Leuten, das Weihnachtsfest ist doch viel schöner, wenn du zu einer Familie mit Kindern kommst. Da wird gelacht und gesungen. Bei alten Leuten erlebt man nur ein stilles Weihnachtsfest.“
Willi dachte über die Worte von Erika nach und schlief schließlich ein.
Im Traum sah er plötzlich Kinder, die um ihn herumtanzten und Weihnachtslieder sangen. Als er erwachte, wusste er genau, dass er da Weihnachten verbringen wollte, wo auch Kinder waren.
Dann kam der Samstag vor dem 2. Advent. Wieder kamen Menschen und begutachteten die Weihnachtsbäume, da waren die Nordmanntannen, die Blaufichten, die Douglasien, die Nobilistannen, die Schwarzkiefern und wie sie alle hießen.
Willi war eine Nordmanntanne, ein besonders schöner Weihnachtsbaum, jetzt ungefähr 2,00 m hoch. Immer, wenn er eine Familie mit Kindern sah, bewegte er seine Zweige, als würde er den Kindern zuwinken. Aber die Kinder sahen nicht hin und deren Eltern entschieden sich dann wieder für andere Weihnachtsbäume.
So begann das Abenteuer von Willi Grün, eine Weihnachtsgeschichte für meine Rabauken Felix und Moritz.

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