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Hans Rieteco


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Merw, auch Merv, im Südosten des heutigen Turkmenistan gelegene Ruinenstätte, die älteste bislang bekannte und am besten erhaltene Oasenstadt Zentralasiens an der Seidenstraße.

Merw liegt in einer durch das Delta des Flusses Murgap gebildeten Oase, die über vier Jahrtausende hinweg die Kulturen Zentralasiens und Persiens nachhaltig beeinflusste. Im 3. Jahrhundert v. Chr. noch eine unbedeutende Provinzstadt, entwickelte sich Merw in der Folgezeit unter parthischer und vor allem sassanidischer Herrschaft zu einem wichtigen Zentrum. Ihre Blüte erreichte die Stadt im 12. Jahrhundert, als sie Herrscherresidenz des Seldschukenreichs wurde. Nach der Eroberung und Zerstörung durch die Mongolen unter Dschingis Khan im frühen 13. Jahrhundert sank Merw allmählich wieder in die Bedeutungslosigkeit zurück.

Im späten 19. Jahrhundert fanden erste Ausgrabungen in Merw statt, die Mitte des 20. Jahrhunderts forciert wurden. Zu Tage gefördert wurden dabei die Reste der parthischen Befestigungsanlagen und Wohnhäuser aus den ersten beiden vorchristlichen Jahrhunderten, das Mausoleum des Seldschukensultans Sandschar aus dem 12. Jahrhundert sowie Reste repräsentativer Architektur aus dem 15. und 16. Jahrhundert. Die Architektur und deren Dekorelemente wie auch die wissenschaftlichen und kulturellen Leistungen bezeugen den einstigen Wohlstand der Stadt.

1999 wurden die Ruinen von Merw wegen ihrer historischen und kulturellen Bedeutung in die Liste des UNESCO Weltkulturerbes aufgenommen.

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