Wintereinbruch im Hochsommer

Wintereinbruch im Hochsommer

Die Hauptstrasse von Vaduz (Liechtensteins Hauptstadt). Mir hat bei jedem Besuch bisher diese steinerene Kirche so gut gefallen, nur das Licht hat nie so recht gestimmt. Diesmal schon und die passende Anekdote gibts gratis dazu.

Zu dritt wollten wir letztes Wochenende Liechtenstein durchqueren. Los gings von Norden in Feldkirch (Österreich) bis zur Gafadura Hütte. Auch wenn der Aufstieg ein ziemlicher Gewaltmarsch war beschlossen wir noch am selben Abend auf die "Drei Schwestern" und den Fürstensteig zu kraxeln (Bilder folgen), da für den 27. August Unwetter angesagt waren. Dem war auch so. Nach lauschigen 20 °C am Gipfel und einem ruhigen Abend zog gegen 2 Uhr morgens ein übles Gewitter auf (zum Glück waren wir auf der Hütte), wodurch uns am nächsten Morgen die "Drei Schwestern" mit einer Schneehaube begrüßten. Unfassbar auf 2000 m im Sommer. Ich war geflasht und wir mussten die Tour abbrechen. Dazu standen allerdings noch 1000 m Abstieg im strömenden Regen zwischen uns und der SBB. Zur "Entschädigung" gings dann noch nach Vaduz und dort belohnte mich das Wetter noch mit disem tollen Kontrast zwischen grünenden Bäumen, archaischen Sakralbau und Schnee bedeckten Gipfeln. Ein grandioses Wochenende, deswegen liebe ich die Berge mit Ihrer Unberechenbarkeit, die uns hochzivilisierter Bande ein Höchstmaß an Bescheidenheit und Demut abverlangt.