peju


Free Account, Köln

Wintergrau

Der eisige Wind blies stetig von See und trieb tiefe dunkle Wolken vor sich her. Nur ab und zu frischte er auf und ein kleiner Schneeschauer überzog die Heide mit etwas Weiß.
Die Jacke zugezogen, die Mütze tief im Gesicht...und eine F3 in der Tasche, geladen mit körnigem Schwarzweiß...damals.
Und noch niemand tapperte stundenlang mit einem Smartphone durch die Gegend, die Wirklichkeit mit gesenktem Kopf nur noch virtuell digital auf dem Display wahrnehmend.
Man redete mit richtigen Menschen, las richtige Bücher, trank richtigen Wein oder gutes Bier...ok, das mit dem Wein oder Bier gibt es immer noch...und immer noch freue ich mich am Abend nach einem Tag draußen im Wind auf die Wärme in einem netten Lokal...


Überbleibsel aus der analogen Welt
F3 mit Nikkor 4/200, eingescannt vom Negativ

Commentaire 50

  • Maud Morell 23/09/2020 18:25

    Der Wind singt das Lied von der Sehnsucht der Natur nach Sonne, Wärme und Regen. 
    Schön dein Foto.
    LG von Maud
  • Eifelpixel 24/05/2019 7:04

    Vom Wind geformt ist dieser Baum.
    Immer eine gute Zeit wünscht Joachim
  • Maud Morell 17/03/2019 15:28

    Das stürmische Winterwetter hast du sehr gut im Foto festgehalten.
    LG von Maud
  • HorstK-Foto 26/02/2019 18:09

    klasse !!
    HG Horst
  • Günter de Graph 21/02/2019 12:32

    Herrlich hast du die windgebeutelte Natur hier gezeigt.
    Deinen Worten kann ich vollstens zustimmen.
    Ja das ganze Zeugs wirkt wie Drogen.
    Weiß auch nicht was so viele eigentlich noch wahrnehmen.

    Liebe Grüße...... Günter
  • Brigitte Specht 12/02/2019 18:56

    ....gefällt mir gut in dieser Tönung!
    L.G.Brigitte
  • Koelsche 04/02/2019 23:33

    Man sieht, wie der Wind die Landschaft gestaltet. Man meint, ihn pfeifen zu hören, so lebendig und spannend schreibst Du!
    Ja, die Zeiten damals, als man noch analog fotografierte, sind mir noch gut in Erinnerung!
    Dein Foto gibt die kalte, winterharte Stimmung sehr gut wider. Schnitt und Bearbeitung gefallen mir sehr!
    LG und eine gute neue Woche!
    Irene
  • LIBOMEDIA 23/01/2019 18:52

    Windflüchter. Sehr dynamisches Bild !
    lg*Rainer
  • Objek-tief 21/01/2019 19:56

    ein lichtblick. mein 19jähriger sohn fragt ob ich noch ein negativ film hätte. er möchte die alte analoge ricoh benutzen. weißt vadder, ganz andere haptik....
    wenn er dann solche bilder wie das obige macht, freue ich mich.
    lg bernd
    • peju 22/01/2019 9:31

      Da kann ich nur gutes Gelingen wünschen.
      Er muß quasi Foto von der Pike auf machen.
      Belichtung wählen, Fokus einstellen...und das Wichtigste: Sich mit dem beschäftigen, was draus werden soll. Die Begrenzung durch die 24 oder 36 Aufnahmen auf einem Film kann schon sehr wohltuend sein. Man überlegt zweimal...ist das ein Foto wert?
      :-)
      Und das Warten auf das Ergebnis!
      Nicht mal eben schnell gucken... da ist auch so was wie Vorfreude im Spiel...und die ist bekanntlich die Schönste.
      Gruß
      Peter
      Und herzlichen Dank für das Lob, hat mich gefreut.
  • Marina Luise 20/01/2019 19:46

    Man möchte über ihn eine Glasglocke stülpen - wie im kleinen Prinzen mit seiner Rose! ;)
  • - Elke K - 20/01/2019 18:14

    Ein zum Frösteln gutes Bild !
    LG Elke
  • Fokke Nijdeken 18/01/2019 0:20

    Könnte Januar 1963 sein...
    Damals fand die zwölfte 'Elfstedentocht' in der Provinz Friesland statt.
    Die Schneepartie am Boden des Bildes ist genau richtig dosiert; wahrscheinlich ein Maisfeld wo zwei Monate zuvor ge-erntet worden ist...
    https://nl.wikipedia.org/wiki/Twaalfde_Elfstedentocht
    (leider keine deutsche Übersetzung)
    Gr Fokke
  • Neydhart von Gmunden 17/01/2019 10:44

    ... ja, Deine zweite Heimat !
    Mir scheint es, dass es zunehmend Deine erste Heimat wird.
    Glückwunsch !
  • peju 17/01/2019 8:16

    @alle:
    Danke erst mal für Eure bemerkenswerten Kommentare hier.
    Anworte später.
    Peter
  • Michael Jo. 16/01/2019 17:47

    jaaa, er beugt sich zwar unter diesem Wind, der Baum;
    doch dem Zeitgeist die Stirn zu bieten,
    ist heuer viel wichtiger noch als früher:
    Ja, dieses mystifizierte ' früher ' :
    kommt allerdings immer darauf an, aus welchem Blick-Winkel
    dieses Früher jeweils betrachtet wird !

    Längst nicht alles war besser als heute .. ;
    möchten wir heute noch unter der Knute einer gesetzlichen 5 1/2-Tage-
    Arbeitswoche von insgesamt mindestens 48 Stunden  unsere Brötchen
    verdienen ??
    Allerdings:  die Brötchen verdienten noch ihren Namen
    - ihr Teig war noch vom echten Bäcker angesetzt
    und wurde nicht aus Fertigmischung  massenweise vorgefertigt an jede
    beliebige Tankstelle und Coffe-To-Go-Bude zwecks ' Aufbacken '
    im dortigen Automaten geliefert ... ;
    Und überhaupt: 48 Stunden (während meiner Lehrzeit war das noch der Fall !):
    wer hätte dabei noch ausrechend Zeit zum ' after-work-chillen ' für das  bestimmte
    angesagte ' Locations '  im Neuberliner Prenzl'bezirk per entsprechender Äpp
    buhlen .. und auch um die  hipsterigen Nerds  aus Mitte's und X-bergs Szene ...

    Die Jacke allerdings hatte noch nicht diese zweite, äussere Haut 
    aus atmungsactivem Mikrofasergewebe;
    und wenn der alte Loden einmal völlig durchnässt und schwer
    am Körper hing, dauerte es fünfmalsolange, bis er wieder getrocknet war;
    ich weiss:  die einen schwören auf dieses moderne Outdoor-Zeugs
    (ich inklusive !!), andere halten dem guten, alten Lodengewicht
    auch aus Ressourcengründen ihre Treue (und dessen Recycling ist
    am Ende weitaus weniger problematisch als all das wetterfeste Gorezeugs
    der heutigen Freizeit-Industrie ... !)

    Die Masse der  Smartphonisten heutzutage ist schon überall ausreichend
    beschrieben und im Kabarett durch die braune Zuckerbrühe gezogen worden .. ;
    auch die Statistiken der Orthopäden-Zunft spricht diesbezüglich  gegen
    den immerwährenden Blick auf diese Lebenszeiten-Fressmonster aus
    Fernost und dem Silicon-Valley.

    Jede Medaille hat nunmal zwei Seiten ;
    und ich wäre inzwischen auch der letzte, der mit einem Karton voller
    gelber Michelin-1:200tausender Roadmaps im Kofferraum Richtung
    Bretagne startet, nur weil ich diese Gegend bisher noch kaum kenne
    und ich mich nicht abhängig machen möchte von diesem Landschafts-
    Ziel - und bei absolut ' schlechtem ' Wetter dort vielleicht doch kurzfristig
    die  Richtung gen Pyrenäen oder ... wechsele, wo doch so ein bequemes
    ' Navi ' mit nur einer DVD mir diesen Platz im Kofferraum für eine ausgewachsene
    Kamera nebst Tele und  Stativ ... freimacht ....
    (dennoch: ganz & gar auf derlei gedruckter Routeninfo und -auswahl
    möchte ich niemals verzichten !).

    Und:  noch atme ich selbst analog, mein Herzschlag wird zum Glück
    bisher auch noch nicht digital bestimmt, meine Synapsen im Oberstübchen
    feuern auch noch unabhängig vom alltäglichen Werbeschleim der ' Must-Have '-
     in meinem eigenbestimmten Modus  ... und selbst die sogenannte KI
    ( ' künstliche Intelligenz ') ist nichts anderes als die Kybernetik angewandter
    Algorithmen !!!
    Wenn meine Waschmaschine die Dosierung des Waschmittrels je nach
    Menge und Gewicht in der Trommel selbst berechnet und steuert,
    und der Schleudermodus sich nach dem Feuchtigkeitsgrad und dem
    Gewicht  selbst steuert, bin ich zufrieden mit diesem Stand der Technik.

    Sollten aber Googles Späher via meiner Lesegewohnheiten,
    Laden- oder Internet-Käufe, auch der smarten Facility-  /Home-Schnüffler
    und meines sonstigen Verbraucherverhaltens bemüht sein, mich gar
    fremd zu steuern, dann ist die Reissleine angesagt ...
    und ich messe wieder das Fieber wie früher schon mit so'ner
    Flüssigkeits-Skala ' primitiv ' (weil " gestrig " .. * gg * ..) in der Mund-
    oder sonstigen Körperhöhlung !

    " haben Sie schon eine Deutschland-Kundenkarte ? "
    na sooo'ne Frage  ... ;-)))

    LG aus Analogodigistan;
    Michael
    • peju 18/01/2019 14:21

      Ja, der Zeitgeist... ist mitunter ein fieser Wind, der auch aus einer braunen Richtung kommen kann...dann wehe uns und unseren Nachbarn!
      Wenn 'alle' etwas tun, dann sollte man ins Grübeln kommen.
      Ich kenne noch gut einen Spruch von früher:
      Wenn alle in den Rhein springen, springst Du dann hinterher?
      Danke für die Zeilen und einen schönen Gruß aus Köln
      Peter