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glaso´guinness


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Woche 2

Kurzmeldungen aus Woche 2

Dienstag. Aller Anfang ist schwer, dabei hat die Woche ihren Beginn schon hinter sich gelassen und doch fühlt es sich wie Montag an. Die Woche davor war hart.
Das Wochenende nicht minder.

Gut abgehangen kann es weiter gehen. Das Wetter spielt nicht mit, baut nicht auf.
Aber verflixt, was ist das? Sehe ich da Knospen am Baum? Die Magnolie ist irre, das wusste ich schon lang.

Und dann ist Bergfest. Spüre ich da Motivation? Die Blumen auf dem Küchentisch sprechen eine andere Sprache und lassen ihre Köppe hängen.
Na klar, geht mir nicht anders. Die notdürftige Behandlung der Tulpe lässt mich nicht nur an die Coronapolitik, sondern auch an meine Arbeit denken.
Da wird am offenen Herzen operiert, ohne Sinn und Verstand.

Ich habe keine Lust zu reden, weil sich seit Wochen, ja Monaten, eigentlich nur die schlechten Nachrichten wiederholen
oder leicht abgewandelt durch den Äther rauschen. Dabei lauscht - hartnäckig und kommentarlos - ein dahergelaufener Schotte wie ein Psychologe meinen unausgesprochenen Worten.
Wer wird denn da nicht nervös?

Das graue Gefühl will sich weiter ausbreiten und bekommt aber tatsächlich ein wenig Einhalt geboten.
Die Sonne scheint und während ich ein Eis in mich hinein schlabbere fährt die Jugend unbekümmert, als wäre nichts gewesen, auf beräderten Brettern durch die Gegend.
Die Leichtigkeit berührt mich und lässt mich an längst vergangene Tage denken.

Streets fallen mir schwer, das merke ich jetzt schon. Wohl auch, weil hier nicht Hamburg oder Berlin ist.
Da komme ich plötzlich an einem Trecker vorbei und in meinem Kopf erklingt eine Strophe vom Lumpenpack:
"Mein Kleidungsstil ist retro,
das steht außer Frage,
weil ich seit Jahr'n die Klamotten der Geschwister auftrage!
Ich hab' zwar nur Schwestern, doch enge Hosen sind Trend!
Die Marken sind egal, hauptsach' der Trecker ist von Fendt!"
(Don dieses Dorfes, Lumpenpack)

Tag 14. Fast wäre ich heute gescheitert. Schon jetzt. Das kann ja heiter werden. Kein Zeitrahmen während des Tages. Dann kam noch keine Kust dazu. Und es warten noch diverse andere Aufgaben.
Was würde ich schreiben, hätte ich nicht so gute Ausreden? Und so klopfe ich mir auf die Schulter, denn Woche zwei ist geschafft.


Commentaire 12

  • LIBOMEDIA 15/02/2022 13:33

    Ich schaue mir sowieso alles an, was du hier zeigst. Und das ist gut.
    lg*Rainer
  • anjo s. 15/02/2022 11:28

    Glückwunsch zur erfolgreichen Woche 2.
    Zu jedem Tag auch noch etwas schreiben, macht das Projekt für mich ja noch schwieriger.
    Jetzt hast du nur noch 50!
    Ich wünsche dir viel Ausdauer.
  • 13. Fee 15/02/2022 8:45

    Bitte habe das Wissen darum, dass auch ich Dein Projekt verfolgen möchte.

    Spiegelt es doch in weiten Teilen das wider, was auch ich letzte Woche dachte.
    z.B. das Wetter ist seit Monaten so richtig doof, die ersten Knospen kommen, damit auch die Allergie... seufz.

    ach,
    wäre ich doch anderswo, hier bei mir auf dem Dorf ist nix los...
    Jetzt in Venedig sein, dort Fotos machen... oder Island bereisen... leider kommt man grade nicht weg wegen es geht nicht. Man kann ja nicht immer machen was man will..

    Nur noch schlechte Nachrichten, der eine Nachbar hat einen Tumor. Den anderen geht es gesundheitlich auch nicht besser... irgendwas ist immer. Bitte, ich brauche jetzt mal gute Nachrichten zur Abwechslung!

    Die gute Nachricht ist: Ich bin heute Morgen aufgewacht und kann mich selbst versorgen!  Ja, an so etwas wird man erst wieder erinnert besucht man liebe Menschen, die gepflegt werden müssen, im Bett liegen und das an 24 Stunden des Tages, und die gerne einmal durch den Regen laufen würden...

    Lieben Gruß aus dem Ruhrgebiet
    Ein GlückAuf   als Motto  schicke ich Dir
    • seanachie 16/02/2022 14:40

      Glückauf! Viele Parallelen sind da. Irgendwie wirft das die Frage auf, ob wir alle nicht austauschbar sind? Auf Malloche ist man schnell vergessen und ersetzt, wenn man Mal ein Jahr lang nicht da war.  

      Allein Familie und Freunde werden da anders denken. 
      Lg
    • 13. Fee 16/02/2022 15:50

      Für mich ist das Wort "austauschbar" nicht immer nur negativ behaftet.

      "Austauschbar zu sein" hat mir oft Freiheiten geschenkt, mir neue Türen und Möglichkeiten eröffnet, die mir ansonsten verschlossen geblieben wären, weil ich doch so ungern meine vertraute Komfortzone verlasse.

      "Ich wurde ausgetauscht"...das war oft meine große Chance.
      Rückblickend betrachtet sogar immer... Ja, ich konnte so neue Horizonte erobern.

      Gruß Fee
  • Nicole Oestreich 15/02/2022 7:25

    Und wenn du glaubst man folgt dir nicht, so irrst du.
    Denn ich bin sehr gespannt was du noch zeigen wirst. 
    VG... Nicole