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Yenidze

Der Unternehmer Hugo Zietz importierte den Tabak für seine Zigaretten aus dem Anbaugebiet von Yenidze (griech. Giannitsa), einem Ort im heutigen Griechenland (in der Provinz Makedonien) das zur damaligen Zeit noch unter osmanisch-türkischer Verwaltung stand. Er wollte auf dem Grundstück direkt an der Eisenbahntrasse unweit der Dresdener Innenstadt nicht nur ein neues Fabrikgebäude errichten, sondern auch ein einprägsames Werbemonument für seine Orientalische Tabak- und Zigarettenfabrik „Yenidze“ schaffen. Der Architekt Martin Hammitzsch entwarf daher auf Anregung von Zietz ein Bauwerk in einem fantasievollen „orientalischen“ Stil, das auch weniger weitgereiste Zeitgenossen unschwer als islamische Moschee erkennen konnten. Abgesehen von der großen, farbig verglasten Kuppel trugen dazu auch die „Minarette“ bei, die teilweise die Funktion von Schornsteinen hatten. Davon rührte der umgangssprachliche Begriff „Tabakmoschee“ her, der heute offiziell nicht mehr verwendet wird, weil es sich in Wirklichkeit nicht um eine Moschee handelt.

Im für seine historischen, vor allem barocken Bauten berühmten Dresden traf der Neubau im Stil einer völlig fremden, noch sehr wenig bekannten Kultur auf heftige Ablehnung; um die negativen Auswirkungen für den Bauherrn und den Architekten ranken sich Legenden. Allen Anfeindungen zum Hohn erfüllte das Gebäude seinen Werbezweck hervorragend: Es war in aller Munde, und – als die Dresdner sich schließlich mit ihm abgefunden hatten – immer noch in aller Augen!

Als außergewöhnliches Baudenkmal wurde der Bau 1996 restauriert und umgenutzt. Unter der Kuppel finden zum Beispiel Märchenlesungen nicht nur für Kinder statt.

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