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Premium (Complete), Augsburg

# ZEN #


Der Japan-Garten im Botanischen Garten Augsburg
ZEN - Gärten (Einfachheit - Natürlichkeit - Zeit)
Das Wesentliche eines Gartens liegt im Erkennen und Begreifen;
denn der Garten ist erst vollkommen, wenn er verstanden wird.


Zen-Buddhismus oder Zen ist eine in China ab dem 5. Jahrhundert nach Christus entstandene Linie des Mahayana-Buddhismus, die wesentlich vom Daoismus beeinflusst wurde.
„Was ist Zen?“ gehört zu jenen seltenen Fragen, die aus prinzipiellen Gründen nicht sinnvoll beantwortet werden können. Die Antwort kann nur individuell-intuitiv erfasst werden. Sie wird bloß von jenen vollständig verstanden, die sie bereits erkannt haben.

Allgemein kann man sagen, dass Zen eine besondere Erkenntnis oder Einsicht bezeichnet, die mit einer bestimmten grundsätzlichen Lebensweise und -haltung verbunden ist. Die Wurzeln des Zen liegen zwar im Buddhismus, doch ist es nach Meinung vieler Zen-Meister nicht an eine bestimmte Religion oder Weltanschauung gebunden. Der Kern des Zen übersteigt – wie es mystischen Bewegungen eigen ist – alle religiösen und philosophischen Systeme.

Jeder Mensch kennt „Zen-Momente“. Es sind Augenblicke wie etwa die völlige Versenkung in eine spannende Tätigkeit, das Aufgehen in einer Menschenmasse (z.B. in einer Festgemeinschaft) oder das gänzliche Aufgesogensein durch eine Wahrnehmung (z.B. während des Hörens von Musik). Die westliche Psychologie spricht vom Flow-Erlebnis, doch fehlt in diesem Konzept noch das Moment der aufmerksamen (Selbst-)Beobachtung und durchgängig simultaner (Selbst-)Wahrnehmung von innerer und äußerer Welt.

Zen könnte man auch als „Unkonditioniertheit des Augenblicks“ bezeichnen. Zen schenkt dem Augenblick das höchste Maß an Lebenssinn. Nur dort findet das Leben statt, und verlieren Zukunft und Vergangenheit ihren gedanklichen Einfluss: sie existieren beide einfach eben nicht (mehr). Im erlebten Augenblick gibt es kein „Ich“ und somit ist der Augenblick nicht gestört von aufkommenden Gedanken oder Gefühlen: Zen ist „nicht (ich) sein“. Zen ist eine Kunst der Lebensführung, eine Lebenssuche in jedem Atemzug. Je mehr ein Mensch im Augenblick der Gegenwart lebt, desto eher findet er seinen seelischen Frieden.

„Ich würde gerne irgendetwas anbieten, um Dir zu
helfen, aber im Zen haben wir überhaupt nichts.“
Ikkyû Sôjun

Oft wird gesagt, dass Zen überhaupt „nichts“ bietet: keine Lehre, kein Geheimnis, keine Antworten, keine Lösung. Zwar ist eine solche Behauptung (wenigstens für den einzelnen Übenden) völlig richtig, andererseits stellt sie eine Verkürzung der Tatsachen dar, die besonders in einem speziellen Kontext gegenüber Praktizierenden verwendet wird. In anderen Zusammenhängen wird häufig genau das Gegenteil behauptet: Zen biete alles, das „ganze Universum“.

Zen offeriert tatsächlich in dem Sinne „nichts“, als dass es einfach nur das Gewöhnlichste, Alltäglichste und Normalste der Welt ist, das Leben zu leben – in seiner ganzen Fülle. Zugleich enthält es die Aufhebung der Trennung von Innenwelt und Außenwelt, also „alles“. Der unmittelbare Zugang zu diesem Einfachsten von allem ist dem Verstandeswesen Mensch jedoch versperrt – es scheint so, als ob die niemals schweigende Stimme der Gedanken ihn durch hartnäckige Ideen und urteilende Vorstellungen blockiert. Stattdessen verursacht die permanente Beschäftigung mit sich selbst, die schützende Ich-Bezogenheit jedes einzelnen immer wieder nur neues Leiden (Dukkha). Zen kann die Verwirrung lösen – zuletzt vermag man sogar zu essen, wenn man hungrig ist, zu schlafen, wenn man müde ist. Zen ist nichts Besonderes. Es gibt kein Ziel, welches zu erreichen wäre.

Natürlich hat Zen aber auch philosophisch-religiöse Aspekte und historisch gewachsene Lehren, wie etwa in der Sōtō- bzw. Rinzai-Richtung. Diese kann man – wenn sie auch zur subjektiven Erfahrung des Zen nicht unbedingt notwendig sind – selbstverständlich mit Worten beschreiben.

Auch wenn Intellektuelle und Wissenschaftler sich von Zen angezogen fühlen, ist es seinem Wesen nach doch transrational bzw. arational, so dass es von diesen oft als Logos-feindlich und „irrational“ empfunden wird. Es widersetzt sich grundsätzlich jeder begrifflichen Bestimmung. Das scheinbar Mysteriöse des Zen rührt allein aus den Paradoxa, die der Versuch des Sprechens über Zen hervorbringt (vgl. Wittgensteins Schweigen).

„Zen ist nicht etwas Aufregendes, sondern Konzentration auf deine alltäglichen Verrichtungen“
Shunryu Suzuki

Zen ist der weglose Weg, das torlose Tor. Die dem Zen zugrundeliegende große Weisheit (Prajna) braucht nicht gesucht zu werden, sie ist immer schon da. Vermöchten die Suchenden einfach nur ihre permanenten Anstrengungen aufzugeben, die Illusion der Existenz eines „Ich“ aufrechtzuerhalten, würde sich Prajna unmittelbar einstellen.

Realistisch gesehen ist das Beschreiten des Zen-Wegs jedoch eines der schwierigeren Dinge, die in einem menschlichen Leben unternommen werden können. Den Schülern wird die Bereitschaft zur Aufgabe ihres selbstbezogenen Denkens und letztlich des Selbst abverlangt. So dauert der Übungsweg gewöhnlich mehrere Jahre, bevor die ersten Schwierigkeiten überwunden sind. Der Weg ist allerdings stets zugleich auch das Ziel, im Üben ist die Erfüllung stets gegenwärtig.

Primäre Aufgabe des Zen-Schülers ist die fortgesetzte, vollständige und bewusste Wahrnehmung des gegenwärtigen Moments, eine vollständige Achtsamkeit ohne eigene urteilende Beteiligung (Samadhi). Diesen Zustand soll der Zen-Schüler nicht nur während des Zazen, sondern möglichst in jedem Augenblick seines Lebens beibehalten. Auf diese Weise kann sich die Erkenntnis der absoluten Realität einstellen (Satori). Die Frage nach dem Sinn des Lebens wird aufgehoben; die Kontingenz der eigenen Existenz, das In-die-Welt-geworfen-Sein kann angenommen werden. Vollkommene innere Befreiung ist die Folge: es gibt nichts zu erreichen, nichts zu tun und nichts zu besitzen.

(Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Zen)



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Techn. Daten:
Canon EOS 10D
05.06.2005 - 11:26:24 Uhr
Zeit 0.8 / Blende 32 / ISO 100
Objektiv 70.0 - 200.0 mm
Brennweite 100.0 mm


Danke für's Voten:

"Wende dich stets der Sonne zu ...
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