zum Totensonntag
...
die eigene Vergänglichkeit zu realisieren
wird wohl mit das Schwerste sein, auch
wenn wir den vor uns Gegangenen
in Liebe gedenken ...
KEINER WEINE
von
Gottfried Benn
Rosen, gottweißwoher so schön,
in grünen Himmeln die Stadt
abends
in der Vergänglichkeit der Jahre!
Mit welcher Sehnsucht gedenke ich der Zeit,
wo mir eine Mark dreißig lebenswichtig waren,
ja, notgedrungen, ich sie zählte,
meine Tage ihnen anpassen mußte,
was sage ich Tage: Wochen, mit Brot und Pflaumenmus
aus irdenen Töpfen
vom heimatlichen Dorf mitgenommen,
noch von häuslicher Armut beschienen,
wie weh war alles, wie schön und zitternd!
Was soll der Glanz der europäischen Auguren,
der großen Namen,
der Pour le mérite,
die auf sich sehn und weiter schaffen,
ach, nur Vergehendes ist schön,
rückblickend die Armut,
sowie das Dumpfe, das sich nicht erkennt,
schluchzt und stempeln geht,
wunderbar dieser Hades,
der das Dumpfe nimmt
wie die Auguren –
keiner weine,
keiner sage: ich, so allein.
.
Weinstein 23/11/2016 10:50
Deine schöne Fotoarbeit zum Totensonntag regt zum Nachdenken an, und das ist immer wichtig... da kommen dann Gedanken, die helfen, vieles zu verarbeiten... Ein wunderbares Gedicht hast du ausgesucht!!Lieben Gruß
Hanne
Cecile 20/11/2016 10:59
Viele Gedanken und Worte zum heutigen Tag - mit einer sehr guten Arbeit versehen.Elfi C.
Wolf. 20/11/2016 10:43
da muss ich erst mal drüber nachdenken:-)))
grüße
wolf
Manfred Ruck 20/11/2016 8:05
So ist es Brigitte ,es ist ein ewiges kommen und gehen , ist alles halb so schlimm , man sollte sich nur immer daran Erinnern !
Und deine Aufnahme lässt zu allen Gedanken viel Spielraum , die Gedanken sind frei ,
Grüße zurück ,