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_Morgenstern_


Premium (Basic), im schönen Breisgau

Zwei Kontinente

Mitten durch Island geht ein Riss. Hier trennen sich die Kontinentalplatten von Nordamerika und Europa. Jedes Jahr verbreitert sich die Insel um 2 cm. Island wächst.

Man kann den Riss an vielen Stellen sehen. Hier läuft er mitten durch ein Einkaufszentrum. Ursprünglich wollte man es zwei- oder gar dreistöckig bauen. Aufgrund des Risses im Boden, entschied man sich jedoch, einstöckig zu bleiben.
Mitten durch das Einkaufzentrum ist nun eine große Glasplatte verlegt, die den Blick ins Innere erlaubt. Unten im Bild Noramerika, oben Europa. Natürlich ist die Lava mit einer Leuchtkette simuliert.

Commentaire 15

  • Andreas Pfanner 10/11/2019 8:38

    Wenn auch keine echte Lava sondern LED-Glut und ein Kontinentalriss von gerade mal 70cm, dieses Bild ist deutlich interessanter als deine Aufnahme von Þingvellir (´Hier beginnt Amerika´) und zeigt auch den Reiz Islands sehr deutlich. Vulkanismus ist ´das´ Thema auf Island. Und nein, die Isländer sind nicht leichtfertig mit ihren Bauten, sie beherrschen die Kunst auf Vulkanen zu tanzen, auf mehreren zugleich.
    Hier sind Text und Bild sehr interessant und für mich wird wieder mal klar, Isländer beherrschen den Spagat zwischen Naturbewusstsein (im Sinne von Risikowahrnehmung) und Moderne.
    • _Morgenstern_ 10/11/2019 10:08

      Stimmt. Die Isländer sind sich dieses Spagats bewusst. Wir manchmal nicht, denn mir scheint wir sind uns sicher, dass wir mit Ingenieurskunst die Natur ganz einfach beherrschen können. Bis wir merken, dass dem wohl nicht so ist. Sei es in Köln das Stadtarchiv, in Riehen bei Basel die Risse in den Häusern durch das Erdwärmekraftwerk, aber selbst in meinem kleinen Ort. Als man direkt neben dem sanierten historischen Rathaus eine Erdwärme-Tiefenbohrung angelegt hat. Dumm nur, dass die Dichtung zur darüberliegenden Kreideschicht nicht gehalten hat. Und was macht Kreide, wenn sie nass wird? Kennen wir ja alle aus der Schule: sie quillt und quillt ... Nun haben wir an 200 Gebäuden teilweise schwere Schäden. Warten wir ab, was noch in Stuttgart passiert, wenn der Grundwasserspiegel durch das notwendige Abpumpen am neuen Bahnhof weiter sinkt.
    • Andreas Pfanner 10/11/2019 10:12

      ... so viel Wahrnehmung menschlichen Eingreifens - stimmt schon. Da könnten wir lange diskutieren aber ich bin mir trotzdem der technischen Annehmlichkeiten und allen Fortschritts bewusst, geniesse das natürlich auch.
      Dir einen entspannten und sonnigen Tag.
      Grüße
      Andreas
  • Qrt Laederach 06/10/2019 13:59

    Sehr interessant ! Ich frag mich jetzt aber, wie kann man soooo blööd sein,
    ein Einkaufszentrum über diese Platten zu bauen...
    und erst noch, dass das von den Behörden vermutlich noch bewilligt wurde !
    Gruss Qrt
    • _Morgenstern_ 06/10/2019 14:37

      Hallo Kurt, du hast genau gelesen ... das ist sicher so nicht passiert. Habe es jetzt sprachlich angepasst.
      Der Ort mit dem Einkaufzentrum befindet sich in der großen Zone, in der die Kontinentalplatten auseinanderdriften. Sie ist in diesem Bereich ca 7 km breit, und es sind überall größere und kleinere Risse ... auch dort, wo sich der Ort befindet. Da das Auseinanderdriften nicht exakt immer an der gleichen Stelle passiert, kann man wohl über läääängere Zeiträume davon ausgehen, dass der Boden hält. Aber man wollte wohl vorsichtig sein und hat deshalb auf eine mehretagige Bauweise verzichtet.
      Man geht aber wohl davon aus, dass es schon eine Weile hält. Soooo blöd werden auch die Isländer nicht sein. Aber man weiß nie was wann kommt ...

      Könnte man nicht einfach woanders bauen? Wahrscheinlich nicht, denn potentiell ist wohl jeder Ort auf Island gefährdet. Die Region liegt zudem nah an Reykjavik, ist relativ flach und fruchtbar und - ganz wichtig - man hat einfach Zugang zu Erdwärme (oder besser Erdhitze)  ... was für die Landwirtschaft und die Treibhäuser natürlich vorteilhaft ist.
      Wir haben von einer Familie gehört, die nachts im Schlaf so ein komisches Rumpeln im Haus hörte. In der Küche hatte sich der Boden aufgetan und ein kleiner Geysir sprudelte lustig vor sich hin ...
      Gruß Berit
  • Reinhard Müller 04/10/2019 18:51

    Ich traue es mich kaum zu schreiben, aber es muss doch sein:
    Das Bild hatte ich zuerst am Handy oberflächlich gesehen. Spontan überlegt, waren mir die beweglichen Kontinentalplatten klar und dass der Riss unter Wasser so grob 10 Kilometer tief sein kann, dämmerte mir auch. Da ich die kleinen Steinchen und die Lichter am Handy nicht so wirklich genau betrachtet hatte, habe ich ernsthaft darüber nachgedacht, wie tief dieser Riss hier wohl sein mag und welche akrobatischen Verrenkungen Du wohl gemacht hast, um ihn direkt am Rand in voller Tiefe zu fotografieren. Außerdem müsste er doch heiß sein und warum dampft oder raucht er nicht? - Direkt danach, am PC betrachtet und den Text dazu gelesen, folgte eine ordentliche Lachparade  :-))))) . Oh wie peeeiiiinnnlich!
    Grinsende Grüße, Reinhard
    • _Morgenstern_ 04/10/2019 19:29

      Also was du mir so alles zutraust :-)))
      Die Kamera ist übrigens direkt mit dem Objektiv auf die Glasplatte gesetzt. Tatsächliche Tiefe ca. 60 -70 cm (Zenti !!!). Oben an den Ecken ist es heller, das ist der Bereich, den das Objektiv nicht mehr abgedeckt hat.
      Dass aber mit den großen und kleinen Rissen nicht zu spaßen ist, kannst du am Bild "Gunnuhver" sehen. 320°C heißer Dampf ist schon was. Wollte jetzt kein Bild mehr einstellen, aber vielleicht noch eins ... mal sehen.
      LG Berit
  • Granny Smith 28/09/2019 21:29

    Das habe ich versäumt...ich stand nur auf der Brücke der Kontinente. LG Martha
  • skalare 44 28/09/2019 12:20

    das ist ja total faszinierend - sowas wollte ich schon immer mal sehen, hab aber nie gedacht, dass es so "einfach" möglich wäre!!
    LG Ursula
  • Anke Gehlhaar 27/09/2019 21:42

    Sieht aber ziemlich echt aus. Deine Beschreibung ist hier besonders erhellend, denn das dies in einem Kaufhaus ist, wäre mir nie in den Sinn gekommen.
    • _Morgenstern_ 28/09/2019 7:19

      Es ist schon spannend zu sehen, wie diese Insel an allen Ecken und Enden dampft und brodelt, sich Risse auftun oder Vulkane aktiv werden. Das Gute dabei ist: um Heizung und Warmwasser muss man sich dort keine Sorgen machen. Das gibts gratis.
      LG Berit
  • -Hemul- 26/09/2019 11:09

    Ein irrer Einblick in die weiter ablaufende Erdgeschichte, sehr gut fotografiert. Ein klein wenig  die Belichtung herunterdrehen würde vielleicht den Spalt etwas dramatischer wirken lassen. Beste Grüße  Hemul
  • tkone 23/09/2019 17:01

    Wieder was gelernt! Danke fürs Foto das übrigens auch gut ist.
    VG Thomas

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Dossier Island
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Exif

APN Canon EOS 80D
Objectif EF-S15-85mm f/3.5-5.6 IS USM
Ouverture 9
Temps de pose 4
Focale 15.0 mm
ISO 400

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