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#7/2024

ohne Beschreibung
- hier handelt es sich um ein Foto -

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Willkommen zu Agora - Bilddiskussion intensiv
Wir freuen uns, dass Du Dich intensiver mit diesem Foto auseinandersetzen möchtest.

Bei Agora liegt der Schwerpunkt auf der Wahrnehmung und Interpretation des Fotos
- NICHT in dessen Bewertung -

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Diese Leitfragen können Dir dabei helfen, in die Welt des AGORA-Fotos einzutauchen

1. Was nehme ich wahr? (analytisch)
2. Wie interagieren die verschiedenen Elemente im Bild? (analytisch)
3. Welche emotionale Wirkung entfaltet sich bei mir? (emotional)
4. Welche Botschaft, welche Bildaussage, welche Geschichte erkenne ich? (Interpretation)

~.~.~.~


Auf diese Weise erhältst Du die Möglichkeit, ein Foto eingehend zu erforschen und (möglicherweise) faszinierende und neue Aspekte zu entdecken, die Deine Fotografie auf ein neues Level heben können. Gleichzeitig erfahren die Bildautoren, welche anderen Interpretationen des Fotos existieren. Sie entdecken neue Blickwinkel und können so über ihr Foto und dessen Entstehung nachdenken.

*** Wichtig ***
Wir bitten Dich darum, die Anmerkungen auf das Foto zu fokussieren und um Beachtung unserer Gemeinschaftsstandards:
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*Kommentare, die nichts zur inhaltlichen Diskussion des Bildes beitragen, Fragen zum Prozess, destruktive, bewertende und/oder verletzende Anmerkungen, werden von den TeilnehmerInnen u. LeserInnen gemeldet und durch die fotocommunity Administration geprüft und ggf. geahndet *

Um Dein eigenes, bisher unveröffentlichtes Bild in Agora zu präsentieren, bitte nutze diesen Link:
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Der Forumsthread zu Agora
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Commentaire 51

  • Nature Discovery Tours 03/04/2024 10:53

    Das Foto ist zwar als Idee gut, aber ein anderer Standpunkt wäre besser gewesen. Die Leute links lenken ab. Aber wahrscheinlich war in der Eile nicht mehr möglich? Ich möchte aber nicht urteilen, ob das Foto "gut" oder "schlecht" ist. Hätte ich es in der Eile besser machen KÖNNEN?
    Hmm... Vielleicht hätte ich mit dem Tele nur das Gesicht des Populisten fotografiert? Vielleicht hätte ich auch einen ganz anderen Standpunkt genommen?
    Nahcträglich könnte man in der Bildbearbeitung den ganzen rechten Bereich weglassen können, damit der Rechte im Hauptteil des Fotos wäre?
  • Agora 3.0 - Bildbesprechung intensiv 16/03/2024 7:23

    wdick schreibt:

    "Tja, ich fand ja schon immer „Agora“ ist eine gute Sache. Eine super Sache!

    Ich hatte zwischenzeitlich keine Zeit gefunden da mal wieder reinzuschauen. Und als ich die mir die letzten Bilder so angesehen habe, da dachte ich bei mir: „ich mach mal was lustiges“.

     Ja, da war doch das Bild …….das………

    In Mainz am Rhein ist es so, das die Motivwagen am Tage vor dem Rosenmontagszug bereits auf die Straße, genauer auf den Theaterplatz gestellt werden. Das nennt sich „Wagenpräsentation“ und hat den Vorteil das am Rosenmontag die Motivwagen nicht erst durch die ganze Stadt gefahren werden müssen und die Bürger in aller Ruhe schauen können. So haben alle was davon.

    So bin ich, wie des Öfteren schon, auch diese Jahr zu den Wagen hin, die aufgereiht auf der Straße stehen und rundum begutachtet werden. Hierbei versuche ich dann einen besonderen Blick mit der Kamera einzufangen. Nur einfach Wagen? Naja. Obgleich: Dieses Jahr waren die Motive extrem gut gemacht.

    Bei dem Motivwagen mit „Wie wär’s mit Uns?“ hatte ich sofort die Idee mit dem „Schlüssellochblick“. Es weiß anhand des Bildes ja niemand um was es geht, wie es entstanden ist und was es deuten soll. Und ein wenig „obschön“ ist es dann auch noch. Da konnte ich nicht anders. Nix wie hin auf die andere Seite und hinter den Wagen.

    Die Leute sollten eigentlich nicht auf das Bild, die kamen nicht voran, der hintere Weg war etwas enger und  ein Fotograf versperrte gerade den Weg. Später, am PC, fand ich deren Blicke aber recht passend.

    Die Leuchte im Hintergrund, es ist kein Storchennest, stört mich wie alles andere auch. Aus dokumentarischen Sichtweisen lasse ich es aber wie es ist. Eine andere Position hätte das Gesicht des „Protagonisten“ verdeckt. Das war schon recht eng, da zwischen den Beinen, mit dem Weitwinkel.

    Aussage des Bildes: Das darf sich jeder aussuchen. Wie immer. Das Bild soll, kann, darf interpretiert werden wie es ist.

    Ein Blick durch die Beine mit Netzstrümpfen, ein skeptischer Herr, eine amouröse Situation, den Kerl kenn ich doch, eine Fastnachtsposse, etc.
    Ein Fastnachtsbild fürs ganze Jahr eben.

    An der Bildbesprechung sehe ich das es doch einigen Spaß gemacht hat. Und ich hatte auch Spaß daran die Kommentare und Deutungen zu lesen.

    Vielen Dank an Alle.

    wdick, Werner Dickopf, Mainz

    Ach ja: hier noch die ganze Szene."

    anhang zu #7/2024
    anhang zu #7/2024
    Agora 3.0 - Bildbesprechung intensiv
  • Matthias von Schramm 15/03/2024 11:46

    Das Bild zeigt zwei Ebenen auf. Die eine - das Hauptmotiv in der befindet sich der/die FotografIn quasi. Im Vordergrund an einer Figur eines Wagens eines Karnevalszuges (bekannt durch unsere bzw, meine Sehgewohnheiten) - Beine, Netzstrümpfe, Stiefel. Quasi zwischen die Beine durchfotogafiert wird in Jeans und Jacket, bzw. Hemd der Politiker F. Merz dargestellt. Wie so oft auf solchen Wagen, wird ein gesellschaftspolitischer Kontext gezeigt, der Personen der Öffentlichkeit ironisch, zynisch, höhnisch darstellen will. Hintergrund wird schnell klar. Die Dame im Vordergrund soll eine Domina sein, die im Bild kaum sichtbar, aber man ahnt es etwas, den Politiker an der Krawatte packt und auf ihre Seite ziehen soll. Das ist auch der Hintergrund oder Inhalt des Wagens, gesehen am Rosenmontag in Mainz. Soviel dazu, weil mir bekanntes Motiv.

    Man sieht hier aber von dem aus dieser Perspektive nicht genug, um die Intention erklären zu können. Die besagte zweite Ebene stellt das Publikum unten rechts dar. Man sieht Menschen in Kostümen mit unfröhlichen Mienen, dem Politikergesicht gleich. Vor allem ist eine Sonnenblume wahrzunehmen in einem sehr fröhlich leuchtenden gelb, Die zweite Ebene korrespondiert, kommuniziert mit der ersten Ebene.

    Der Aufnahmepunkt ist etwas ungewöhnlich, wirkt leicht weitwinklig. Das Bild deckt den Inhalt des Wagens nicht auf. Vielmehr entsteht eine Grafik. "Die Stämme" (die Beine) verdecken den Merz und erzielen eine andere Symbolik, als die der Domina, welche mit dem Herrn spielen will. Sie erzeugt den Eindruck einer versteckten Figur, welche aus dem Dickicht in die Welt hinausschaut, grimmig. Das Publikum schaut zu und schaut nicht fröhlicher, als der Kerl, der durch eine Figur dargestellt wurde. Es hat ein wenig etwas wie ein Making of bei einem Puppentheater, als würden starrende Komparsen auf ihren Einsatz warten.

    Das Bild macht mich neugierig, es hat durchaus das Zeug zumindest im Ansatz ein Teil einer Reportage zu sein. Es zeigt, dass Perspektive die eigentliche Geschichte, die eigentliche politische Botschaft des Wagens nicht mehr zeigt, sondern Menschen bei und mit der Vorbereitung zu sein, quasi Teil einer gewaltigen Gesamtinszenierung zu werden, was ja so eine Veranstaltung auch ist.
    • Per Anhalter 42 15/03/2024 16:54

      Da bin ich mir nicht so sicher wie Du... auch diejenigen, die Fotos verkaufen, suchen nach der ungewöhnlichen Perspektive, nach dem Außergewöhnlichen und den berühmtesten Fotos haftet immer etwas besonderes an. Eine ungewöhnliche Perspektive kann die Bildaussage verstärken oder überhaupt erst entstehen lassen. Wir reden jetzt nicht von der Fotografie für die regionale Tageszeitung...  

      Es ist eher so, dass der ambitionierte und auf Lob und Anerkennung fixierte und mit viel zu vielen sklavisch zu beachtenden Regeln belastete Hobbybereich häufig die Risiken scheut und/oder sie bei anderen nicht toleriert. Erwähnt sei hier besonders das Thema Schnitte. Wo, wenn nicht hier in der fc insgesamt sollte und könnte man sich austoben? Warum also nicht auch außerhalb von Agora etwas ungewöhnliches?  

      Dabei finde ich die Perspektive hier noch gar nicht so ungewöhnlich - es ist tief fotografiert, was sehr gut passt und das Bild aus meiner Sicht für die Spannung und die Größenverhältnisse braucht.
    • Per Anhalter 42 15/03/2024 18:01

      Tatsächlich bevorzuge ich Bilder, die offen, unklar sind und mir Fragen stellen, wenn ich durch die fc oder durch Galerien streife. Ich mag Fotografen, die dem Betrachter eine eigene Antwort zutrauen oder auch damit leben können, dass es anders gesehen wird als gedacht. 

      Das, was gezeigt werden soll, und das, was ich sehe, kann gut und gern abweichen. Gleiches gilt für unsere Betrachtungen. Bilder sind Kommunikation … und wie die verbale Kommunikation ist sie mitunter voll mit Missverständnissen.

      Jede Art der Fotografie hat ihren Zweck - Foodfotografie erzählt klar vom Essen. Eine Pressefoto berichtet, wobei die richtig guten und ausgezeichneten Fotos mehr tun als das. Bilder für die Tagespresse regional macht der Reporter oder bekommt sie gleich direkt vom Bereich Öffentlichkeitsarbeit. 

      Gerade hier, wo wir weitestgehend können wie wir wollen, sollten wir es tun.

      Es braucht nichts in der Hinterhand, jedenfalls hier nicht, wo wir doch keinen Druck haben.
    • N. Nescio 15/03/2024 21:35

      Du, verwechsle das Foto nicht mit einer Reportage des Umzuges für die Zeitung.
      Das hier ist ein eigenständiges Foto mit eigenständigem Inhalt und könnte zb einem satiremagazin dienen, irgendwelche März-geschichterln zu verdeutlichen - Mann an der Kandare genommen, follower nicht amüsiert … etc.
      Es gibt keine Regeln, was der Zweck so eines Fotos ist. Es könnte auch ein Lehrbeispiel für Weitwinkelfotografie, Bildaufbau etc sein. Es gibt keine Wahrheit und keine Moral betreffs wie man und wofür man fotografiert. Du darfst zb auch ein Blümchen fotografieren ohne damit einen Berichtetstattungszweck zu verfolgen. Es geht immer in erster Linie darum, was ein Bild ausdrückt und nicht darum, was in Wahrheit fotografiert wurde. Fotografie ist künstlerischer Ausdruck und nicht unbedingt Dokumentation.
    • _visual_notes_ 15/03/2024 22:11

      Beim Verkaufen eines Fotos kommt es darauf an, an wen ich verkaufe.
      Ist es ein Online-Magazin? Dann muss ich damit rechnen, dass die Betrachter nur ganz schnell auf dem Samrtphone auf das Bild schauen. Dann gilt sicher: weniger-ist-mehr, keep-it-simple-stupid, if-you-can't-make-it-good-make-it-red.
      Ist es für einen Fotoband? Dann sollte es auch beim zweiten und dritten Hinschauen noch interessante Details  und vielleicht kleine Überraschungen bereithalten.
  • felixfoto01 13/03/2024 7:28

    ich kann ja nicht aufhören, auf dieses foto zu schauen, also fange ich irgendwann an nach Mustern zu suchen. die farbe der beine findet sich im gesicht der politikerfigur wieder..
    im durchblick durch die beine, kann man der politikerfigur durch die beine schauen .. und eine 5 sehen. Schulnoten?
    Das rot der Stiefel findet sich in verschiedenen Schattierungen wieder: links neben der Hose des Politiker, in der Verkleidung der Frau vorne rechts neben dem Wagen, in der Kopfbedeckung des Mannes der im Hintergrund neben dem Wagen steht. Was ist das eigentlich? ... und in zwei (gefühlt drei) Punkten, die vom Wagen hinter diesem zu sein scheinen. 
    Als nächstes versuche ich Dreiecke zu bilden, in dem ich gleiche Objekte oder gleiche Farben verbinde .. so erarbeite ich mir das Bild Stück für Stück. Es macht mir Freude.

    Mittlerweile haben mich auch die Fotos aus anderen Standpunkten erreicht und ich kann den Wagenaufbau besser sehen. - Das hat aber eigentlich nichts mit diesem Bild zu tun.

    Ich fasse für mich zusammen - die ungewohnte Position beim Fotografieren machte dieses Bild, es finden keine Überlappungen wesentlicher Anteile im Bild statt, die das Ensemble stören würden. Ich finde viele Anteile, Muster, virtuelle Formen, die meinen Blick immer wieder ins Bild ziehen und unabhängig vom Inhalt. Es ist - mal wieder - die Gestaltung, die Farben .. die Komposition.
    • felixfoto01 14/03/2024 13:27

      jetzt muss ich schmunzeln :)
      das ist Deine eigene Definition und es geht (Dir) nur noch ums Recht haben. Sorry. Da bin ich raus.
    • N. Nescio 14/03/2024 14:25

      Alleine bereits durch die brennweitenwahl hat der Fotograf die Bildelemente im Bild an anderen stellen und in anderer Form im Bild anders platziert, als mit anderer Brennweite. Des Weiteren hätte er Standort und Blickrichtung geringfügig anders wählen können, um eine andere Komposition zu haben. Nicht die zu fotografierende Szene ist hier Komposition, sondern das, was und wie alles innerhalb des Rahmens des fertigen Bildes erscheint. Und da steckt viel an Komposition drin - halt etwas weniger Dichtung als in einem Gemälde.
    • N. Nescio 14/03/2024 14:35

      Ich frag mich, ob Beethoven überhaupt komponiert hat - er setzte ja nur die Töne in seine Partitur, die das Klavier hergab. Er war unfähig, 16tel oder 5tel Tonstufen zu wählen, der arme.
    • _visual_notes_ 14/03/2024 17:01

      "In der bildenden Kunst bezeichnet die Komposition (lateinisch compositio: Anordnung, Gestaltung, Zusammensetzung, Zusammenstellung, auch Anordnungsprinzip, Aufbau des Bildgefüges, Bildaufbau) die bewusste, wohldurchdachte oder intuitive Auswahl und Anordnung von bildnerischen Mitteln in einem Kunstwerk." (Wikipedia)

      "Bildnerische Mittel" meint nicht nur den Ausschnitt, sondern auch die Anordung der Elemente (Stichwort "Gestalttheorie" / gern auch "Designgrundlagen"), dazu Kontrast, Farbpalette und vieles mehr.
  • felixfoto01 12/03/2024 19:39

    Ich sehe - von links nach rechts - ein durch schwarze Karos unterbrochenes braun, das ca 1/3 der Fläche des Bildes in Ansprung nimmt. Später stellt es sich als ein Bein einer Wagenfigur heraus. Die Mitte des Bildes wird vom anderen Bein mit rotem Schuh in Anspruch genommen. In der Lücke zwischen den Beinen kann man eine weitere Wagenfigur erkennen, sie ist nach dem Vorbild eines Politikers geformt. Ich kann das Verhältnis der beiden Figuren zueinander nicht erkennen, aber durch die Aufteilung der Flächen ergibt sich ein Rhythmus. 
    Die Hälfte des Bilds rechts vom Bein/Fuß zeigt nicht den Wagenaufbau, sondern Menschen, die mehr sehen als der Betrachter des Bilds. Sie scheinen verwirrt, vielleicht sogar ein wenig angewidert. Menschen fortgeschrittenen Alters in zum Ereignis passenden "Verkleidungen" .. Schürzen, Sonnenblume, seltsame Hüte. Der Himmel ist grau/blau/weiß, bewölkt. Direkt rechts neben dem Fuß kann man erahnen, dass noch weitere Wagen folgen. 
    Mich beeindruckt an diesem Bild der interessante Blickwinkel, der mir den Inhalt des  Mottowagens eigentlich verstellt, aber doch durch die Komposition attraktiv macht. Die Verbindung zwischen Wagen/Aufbau und Menschen, die den Wagen betrachten, machen mich neugierig. Ähnliche Bilder, nicht vom Inhalt, aber von der Gestaltung kenne ich von Wolfgang Zurborn, der durch seine gekonnten Anschitte neue Sichten auf die Welt "The Theatre of Real Life" ermöglicht. Ich habe nicht alle Details erfasst, den Ort erkenne ich nicht wieder, das macht mir aber nichts, denn die Gestaltung des Bilds, die Aufteilung der Flächen vertikal und auf der rechten Seite horizontal lässt mich dieses Bild gerne und öfter ansehen. Danke für´s zeigen.
  • Per Anhalter 42 12/03/2024 19:20

    Was sehe ich:

    In der Reihenfolge von re nach li - ein netzbestrumpftes Bein, einen halben Merz, ein haltloser Netzstrumpf mit Schuh, ein paar Leute mit Blumen auf dem Kopf, die relativ ernst Richtung Merz schauen.

    Die beiden netzbestrumpften Beine verengen und führen den Blick Richtung Merz. Ein bisschen Schlüssellochcharme ;)) Das Bild ist wie ein Durchblick "durch die Beine" konzipiert, wobei Merz in der Größe auf Kniehöhe visualisiert wird. Die Menschen rechts ordnen sich optisch zwar unter, aber zur Nebensache werden sie mit ihren Blumen und der Mimik dennoch nicht.

    Emotionale Wirkung - ein Schmunzeln und das obwohl ich gar nichts für den Karneval übrig habe, weil Narrenfreiheit doch eigentlich universell ist ;)) Ich mag's - ist mein 2. Gefühl, weil das Bild auch ein Augenzwinkern hat, Ironie ist. 

    Botschaft - das ist nicht lustig, denn alle schauen so ... Merz, die Passanten mit den Blumen auf dem Kopf .... und doch glaube ich, dass der Fotograf gerade Spaß daran hatte, den lauten Herrn Merz mit den großen Worten, die er führt, klein zu zeigen. 

    Für mich ist es Satire, was bei den gut gemachten Karnevalswagen ja immer der Fall ist.
  • _visual_notes_ 12/03/2024 18:20

    Ein Karnevalsumzug ist wie ein politischer Witz, den man fotografieren kann.

    Das ist hier ganz gut umgesetzt. Das kann kaum Zufall sein; um es mit dem alten FAZ-Slogan zu sagen: dahinter steckt sicher ein kluger Kopf.

    Die besten Bilder sind oft sehr mutig, unkonventionell, radikal geschnitten und zeigen dann nicht alles. Auch hier: man sieht gerade genug. Keine Notwendigkeit, Merz' ganzes Gesicht oder gar die gesamte Figur zu zeigen. Weniger ist meist mehr. Hier auch.
  • togilsaram 12/03/2024 17:56

    Was mir als Erstes auffällt ist, dass nicht nur die Figur auf dem Karnevalswagen missmutig dreinschaut, sondern auch die Passanten ein nicht gerade heiteres Gesicht machen. Sie scheinen an Herrn Merz vorbei auf die andere Seite des Wagens zu schauen. Passiert dort gerade etwas? Auch der wolkenverhangene Himmel unterstützt die eher düstere Stimmung dieses Bildes. Insgesamt also genau das Gegenteil was man sich von einem Karnevalsumzug erhofft: ausgelassene Stimmung, bunte Wagen und Sonnenschein.
    Noch eine Randbemerkung eines Sicherheitsbeauftragten: der Platz zwischen Wagen und Bauzaun scheint sehr eng zu sein. Ich hätte dort keine Passanten hingelassen.
    • togilsaram 12/03/2024 18:10

      Nachtrag – Achtung Spoiler:
      Neugierig geworden habe ich gegoogelt. Das Foto entstand vor dem Umzug als die Wagen standen und besichtigt werden konnten. Deshalb keine ausgelassene Stimmung aber reichlich Gelegenheit für den Fotografen eine ungewöhnliche Perspektive zu finden. Dies ist ihm sicherlich gelungen und bietet mehrere Interpretationsmöglichkeiten – teilweise abseits der eigentlichen Aussage des Motivwagens. Jetzt wo ich die eigentliche Aussage kenne komme ich erst recht ins Grübeln was man alles in die Aufnahme hineininterpretieren könnte.
      Der Sicherheitsbeauftragte nimmt seine Bemerkung übrigens zurück, die Wagen waren ja nicht in Bewegung.
  • Jens Riesener 11/03/2024 21:17

    Vieles ist schon beschrieben, das möchte ich nicht wiederholen. Ich denke, hier soll Herr Merz über die sogenannte „Brandmauer“ gezogen werden. Ich hoffe nicht, dass es gelingt.
    Ich sehe den Kopf der Figur Merz perfekt eingefangen, nicht seitlich angeschnitten.
    Das war bestimmt nicht leicht.
    Was mir so besonders gefällt, ist der Gesichtsausdruck von „Herrn Merz“ und dem Herren mit der Blume am Hut. 
    Beide ziehen die Mundwinkel herunter und sehen irgendwie „not amused“ aus, dabei ist doch Karneval am Rosenmontag.
    Für Norddeutsche einfach Montag.
    Ich finde es gut.
  • Eva B. 11/03/2024 20:48

    Als erstes sehe ich ein Gesicht, eine Person, die zwischen zwei seltsamen Säulen durch zu gucken scheint. Die Säulen entpuppen sich als riesige Beine mit einer Netzstrumpfhose, die Person als Figur. Ein Motivwagen beim Fassenachtsumzug? Ich sehe einige Zuschauer, verkleidet, die meine Vermutung bestätigen. 

    Die Figur, deren Gesicht wir sehen können, ist wohl Herr Merz, der von der Figur, die die Netzstrumpfhose trägt, an der Krawatte festgehalten zu werden scheint. 

    Mainz wurde in anderen Kommentaren schon vermutet. Sehe ich auch so. Die Spitze mit dem Kreuz gehört zum Dom. Links darunter die hypo Vereinsbank. Das Gebäude,  dass man im Hintergrund sieht dürfte allerdings nicht das Theater sein, sondern am anderen Ende des Domplatzes, das Gebäude in dem Sinn (früher Sinn Leffers) ist. Alles ist in der Aufnahme sehr dicht, sehr nah. Die Zuschauer sind sehr nah an dem Wagen. Und die Aufnahme selbst scheint eher aus dem Zug heraus, von einer*m Mittläufer*in gemacht worden zu sein.

    Den Motivwagen und der ungewöhnliche Aufnahmestandpunkt holen mich gut ins Bild rein. Sie sind es jedoch nicht, die mich fesseln. Vielmehr bleibe ich an den Zuschauern hängen. Ich versuche, die Blicke zu deuten. So recht will es mir nicht gelingen. Die Person ganz rechts scheint amüsiert. Die nächste Person fast angewidert. Was ist es, was sie sehen? So wenig mich doch eigentlich diese Motivwägen interessieren, schaffen die Zuschauer es, mich doch neugierig zu machen.
    Ich kann gleichzeitig gar nicht aufhören, Person Nummer 2 zu betrachten. Dieser Gesichtsausdruck und dann die Sonnenblume auf dem Kopf, einfach zu witzig.
    Klar, nur weil verkleidet heißt das nicht, dass man die ganze Zeit lachen muss. Aber trotzdem ein herrlicher Moment, der für mich den Witz und den Charme des Bildes ausmacht.
  • Michael Menz 11/03/2024 18:20

    Auf dem ersten Blick eine Szene eines Karnevalsumzugs. Die dargestellte, im Profil zu erkennende Person ist als der CDU-Vorsitzende, Friedrich Merz zu identifizieren. Er schaut grimmig drein. Eine weitere Person, wahrscheinlich eine Frau zieht ihm am "Schlawittchen". Netzstrümpfe, rote „Boots“ und Straßenpflaster lassen auf eine Dame aus dem horizontalen Gewerbe schließen.

    Die Szene nimmt mehr als 2/3 des Bildes ein. Der Aufnahmestandpunkt wirkt im Verhältnis zu den Zuschauern erhöht. Die Szene wird vom Umzugswagen aus aufgenommen worden sein, aus Sicherheitsgrünen wahrscheinlich von einer offiziell beteiligten Person.

    Rechts am Bildrand nun einige Zuschauer von vorne nach hinten mit Gesichtsausdruck zu erkennen. Zuerst eine Frau mit leicht spöttischem, amüsiertem Blick und ein Mann mit skeptischem Gesichtsausdruck. Alter und gleicher Blumenschmuck lassen auf ein Paar schließen. Dahinter ein unverkleideter Mann mit gesenktem Blick, dahinter ein Mann mit Mainzelmännchen-Mütze, der skeptischj/genervt dreinschaut.
    Im Hintergrund die Stadtkulisse, darüber der gräulich bewölkte Winterhimmel.
    (Rechts oben in der Ecke ein Sensorfleck/Regentropfen)

    Bei der dargestellten Szene habe ich zuerst an eine Prostituierte gedacht, die Friedrich Merz an der Krawatte zu sich herüberzieht. Gab’s da einen Skandal mit einem Techtelmechtel und Erpressungsversuch? Ich kann nicht entsinnen. So verorte ich die Dame eher politisch und sortiere sie in die Reihe der AFD-Politiker ein.

    Hier möchte jemand den Herrn zu seinem „Glück“ zwingen, wer sich auf dem Kiez in Hamburg auskennt, weiß das dies bei manchen Männern trotz aller zur Schau gestellten Skepsis, auch schnell zu einer Sache vom „Augenblicksversagen“ werden kann.
    Die entsprechenden Blicke der Passanten könnten dann, in unterschiedlichen Ausprägungen, der Frivolität der Darstellung und/oder der dahinterstehenden „Botschaft“ geschuldet sein.

    Für mich eine interessant dargestellte Karnevalsszene, die in der Originalität vom wahrscheinlich exklusivem, Aufnahmestandpunkt profitiert. Hier nehmen mir die Skulpturen allerdings etwas zu viel Raum ein. Gerne hätte ich mehr „echtes Fleisch“ gesehen. Der karnevalistische Humor lässt mich als norddeutscher Michel immer etwas ratlos zurück, so mischt sich auch dieses Gefühl in meine „Gesamtbeurteilung“.
  • NikoVS 11/03/2024 17:28

    Ein Mann ein Wort. Von wegen. Eine Hand wäscht die andere. Von wegen. Ich wollte den Habeck mit dem roten Schirm. Und seine Wärmepumpe. Meinetwegen auch den Master of Desaster. Den Karl. Vom Schlepper aus. Gestern meinte er noch – kein Problem. Du kannst die schönsten Bilder machen. Er weiß, dass ich gerne knipse. Und er hat es mir schon lange versprochen. Damals – beim Schoppe. Ich solle ja pünktlich sein. Vor der Wagenhalle. Ich war pünktlich. Und dann faselt er vom Präsidenten, seinem Sohn und einem Freund. Kurzum – es täte im Leid. Der Merz sei ja auch nicht schlecht. Wie er an der Krawatte gezogen wird. Da sitz ich nun. Auf dem falschen Schleppersitz. Hinter der "Dame" und ihrem Brandmäuerchen. Von wegen wohlfühlen und beste Lage!
  • Michael L. aus K. 11/03/2024 17:13

    Was nehme ich wahr: Die Sonnenblume am Hut der erschrocken dreinblickenden Zuschauer, der skeptische Merz. Was ich nicht sehe ist das Nest für Frau Storch. Was ich auch nicht sehe, was ich aber weiß, das ist, wen bzw. was diese Netzstrumpfhosendame darstellt.
    Interaktion: Der Merz kriegt am Schlips gezogen, die Leute am Straßenrand reagieren darauf. Auf die drastische Darstellung. Lustig ists nicht.
    Emotionale Wirkung: Angst - auf, wir müssen was tun.
    Interpretation: Das ist schwierig. Schauen die Leute so grimmig drein, weil da eine mögliche politische Entwicklung kritisch dargestellt wird (immerhin scheint es ja eine Vorstadt-Szene zu sein)? Oder stehen sie auf der anderen politischen Seite (dafür spricht evtl. die Sonnenblume) und haben ähnlich wie ich eine gewisse Angst?

    Jedenfalls ein sehr interessantes Street-Foto.
  • Gerhard Körsgen 11/03/2024 11:01

    Interessante Perspektive die mich spontan anspricht.
    Der Blick zwischen den netzbestrümpften Beinen einer Karnevalswagenumzugsfigur auf den gleichsam als Figur dargestellten Friedrich Merz, der gewohnt skeptisch
    dreinschaut, hat etwas sowohl indiskretes als auch belustigendes.
    Das ist eine dynamische Bildgestaltung die betont subjektiv quasi "an Sichthindernissen vorbei" (die netzbestrümpften Beine) die Blickrichtung vorgibt, einengt und somit lenkt.
    Dieser Blick beinhaltet auch einige teils karnevalistisch ausstaffierte Menschen die dem Treiben randständig beiwohnen, aber  - zu meiner Überraschung - nicht besonders amüsiert erscheinen, durch den Anblick nicht aufgeheitert, aber doch irgendwie angefasst...es ist aber mehr ein Staunen, eine Verwunderung, zumindest bei dem Mann mit der Sonnenblume am Hut, der für mich am prägnantesten mimischen Ausdruck zeigt. Den Ausdruck der Dame die vor ihm steht kann ich nicht genauer definieren, ebenso
    wenig den der anderen, weiter hinten stehenden Personen.
    Es lacht oder grinst aber niemand.
    Der Himmel ist blau mit ein paar eher harmlos wirkenden Wolken, kein Regen droht. Sonnig ist es gleichwohl auch nicht.
    Neben vielen eher unwichtigen Details die mir unrelevant erscheinen fällt am rechten Bildrand im Hintergrund tatsächlich so was wie eine Art Plattform auf auf der Störche nisten/brüten könnten, wären sie denn da und wäre diese Fläche groß genug...ich würde
    aber eher eine dieser modernen, mit indirektem Licht arbeitenden Straßenleuchten vermuten die es im innerstädtischen Raum oft gibt heutzutage.
    Es wird wahrscheinlich eine Aufnahme von diesem Jahr oder einem der unmittelbar vorhergehenden sein. Friedrich Merz ist als Politiker ja seit ein paar Jahren wieder sehr polarisierend medial präsent und somit ein "dankbares Opfer" für Satire und
    karnevalistischen Spott.
    Spannend finde ich die Frage welche politische Kontrahentin Merz da so mürrisch beäugt - möglicherweise Alice Weidel ?
    Vielleicht bekommen wir das am Ende aufgelöst.
    Ist viel drin und dran, das machte mir ausgesprochen Spaß zu besprechen.
    • Per Anhalter 42 13/03/2024 8:04

      Das Bild macht tatsächlich Spaß... und das schöne ist, dass jeder sich etwas denken und das Bild so oder so (politisch) interpretieren kann .... Der Merz ist überhaupt nicht lustig - so schaut Merz , aber auch die Passanten, aber für uns, die auf dieses Bild von weiter weg schauen, ist es eben doch amüsant.... CDU spielt ein gefährliches Spiel und mich würde es wirklich nicht wundern, wenn die benetzten, lockenden, offenen Beine zu Alice Weigel gehören. Dann erklärt sich der Blick der Passanten viel besser ;))