#40/2024
Willkommen zu Agora - Bilddiskussion intensiv
Wir freuen uns, dass Du Dich intensiver mit diesem Foto auseinandersetzen möchtest.
Bei Agora liegt der Schwerpunkt auf der Wahrnehmung und Interpretation des Fotos
- NICHT in dessen Bewertung -
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Diese Leitfragen können Dir dabei helfen, in die Welt des AGORA-Fotos einzutauchen
1. Was nehme ich wahr? (analytisch)
2. Wie interagieren die verschiedenen Elemente im Bild? (analytisch)
3. Welche emotionale Wirkung entfaltet sich bei mir? (emotional)
4. Welche Botschaft, welche Bildaussage, welche Geschichte erkenne ich? (Interpretation)
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Auf diese Weise erhältst Du die Möglichkeit, ein Foto eingehend zu erforschen und (möglicherweise) faszinierende und neue Aspekte zu entdecken, die Deine Fotografie auf ein neues Level heben können. Gleichzeitig erfahren die Bildautoren, welche anderen Interpretationen des Fotos existieren. Sie entdecken neue Blickwinkel und können so über ihr Foto und dessen Entstehung nachdenken.
*** Wichtig ***
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N. Nescio Il y a 17 heures
Blick von oben durch ein Geländergitter auf die untere Hälfte eines Fensters. Das Gitter ist auch schwach dort erkennbar, wo der Fensterrahmen ist. Außerdem ist das Gitter unschärfer als der Fensterrahmen. Dier obere Bildteil gibt durch das Gitter und Fenster den blick auf einen rauhverputzten horizontalen Betonträger oder Gebäudeteil frei. Unterhalb dieses zeigt das Bild - Blick wieder durch Gitter und Fenster - einen graugekachelten großen Platz. Auf diesem ist mittig im unteren Bilddrittel ein dunkelhaariger, telefonierender Mann, der auf einem roten Sessel sitzt, Beine über sein Reisegepäck gelegt. Der rote Sessel scheint eine Metallkonstruktion zu sein und ist an einen zweiten ähnlichen in blasserem Rot angeseilt. Am oberen rechten Rand ist eine gleiche rote Sesselgruppe zu sehen, auf dem Kleidung und Rucksack liegen.Ich finde es seltsam und unergründlich, warum ein Geländerförmiges Gitter auf der Innenseite eines Fensters ist vor dessen Oberseite ein Betonträger ist. Wiederum seltsam finde ich daß die beiden Sesselgruppen für mich so unmotiviert auf dem großen platz stehen.
Ich finde das Bild grafisch interessant, Rot/Grau-Kontrast, Schräge Betonfließenlinien versus Gitter, allerdings stört mich die Platzierung der roten Sesseln im Bild - ich fühle ein Unglichgewicht der Bildelemente. Daß das Fenster nicht persepktivisch entzerrt ist, stört mich nicht.
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Bei der Ansicht am Handy fühlte ich eine Assoziation zu Stefan Zweigs Schachnovelle.
Bei der größeren Ansicht am PC Bildschirm ist das nicht so.
Außer, daß das Foto eine Reiseerinnerung sein könnte, kann ich mit dem Bild nicht viel anfangen. Ich verstehe den Zweck/Anordnug der Bildelemente nicht und Bildemotional holt es mich auch nicht ab. Es ist m.E. kein schlechtes Bild, aber nicht so packend, daß es mich näher interessierte. Allerdings, da ich mir wegen Agora die Zeit nahm, interessieren mich die Gedanken des Fotografen zum Bild.
wittebuxe 29/10/2024 12:43
Ein voyeuristisches Spionage-Bild. Es geht um einen Anschlag. Und zwar auf den jungen Mann, der sich so ungeniert verboten auf den verkabelten Stühlen lümmelt, selbstvergessen und voller Vertrauen auf seine Unantastbarkeit. Die Zielvorrichtung braucht es diesmal nicht. Quadrate und Rechtecke weisen den Weg. Es ist überhaupt nur ein Ziel im Bild. Das zweite, rechts oben, zählt nicht. Dort liegen nur abgelegte Klamotten. Bis der Kaffee fertig ist.Jetzt also die blaue Patrone in den Lauf. Und dann die volle Ladung auf den Telefonierer.
Er hat's verdient, der faule Sack. Den versauten Pullover muss eh wieder die Mama waschen.
Platsch!
framebyframe 29/10/2024 10:51
Ein Raster teilt das Bild in Quadrate. Nicht ganz exakt in der Vertikale links. Unschärfe rührt von der unterstellten Scharfstellung auf den Platz, auf den der Blick aus diesem Fenster geht. Dort sind quadratische Pflastersteine und Platten verlegt, schräg zum unscharfen Raster. Zwei Paare roter Stühle sind scheinbar zufällig auf dem Platz aufgestellt. Auf den vorderen Stühl hat hat auf dem linken ein Mann in dunklem Pullover und hellen Hosen Platz genommen. Das rechte Bein ruht gelassen auf der Armlehne des Stuhls daneben. Die rechte Hand hält ein Handy am Ohr. Koffer stehen am Boden. Was will uns das Bild sagen? Veranschaulichung des Wartens? Viel Platz und Raum und doch vergittert. Der Mensch sitzt bequem und muss sich doch in eine Struktur fügen, wenn auch unscharf. Mehr Biß hätte hier ein radikalerer Ausschnitt im Quadrat gebracht. D.h. die vorderen Stühle hätten ausgereicht, hier eine Aussage zu einer kompositorischen Absicht zu vermitteln.Michael Menz 29/10/2024 10:38
Eine Person, für mich männlich gelesen, sitzt auf einem knallrot-orangenen Stuhl und telefoniert. Rechts daneben ein leerer, eher matt rötlicher Stuhl, beide Stühle mit einem Stahlseil verbunden. Vor der Person ein Reise Trolley, auf dem die Person ihr Bein gelegt hat. Links neben der Person ein weiter Trolley, evtl. auch ein großer Rucksack.Zur rechten oberen Ecke hin eine weitere 2er-Sitzkombination ohne Person, auf denen „Sachen“ lagern, Ich „sehe“ dort einen Schirm, eine große, offene und eine kleine Tasche. Die Sitzgruppen befinden sich auf einen weitläufigen, mit großen Pflastersteinen verbauten Platz.
Die Aufnahme wurde von einem erhöhten Standpunkt aufgenommen, die Person horizontal durch Fenster und Gitter anvisiert. Nah genug am Gitter, um die Szene scharf abzubilden, weit genug entfernt, um die Gitterstruktur zu erhalten.
Die fast zentrale Fokussierung und die roten Stühle lenken den Blick automatisch auf die mittlere Sitzgruppe mit der Person. Die Sitzgruppe oben rechts schafft einen Nebenschauplatz für einen weiteren Blickpunkt. Fenster, Gitter und der Betonabschluss oben machen das Ganze räumlich.
So werde ich dann zum Beobachter der Szene. Mit wem telefoniert die Person, auf was scheint sie seit geraumer Zeit zu warten? Ist sie allein mit schwerem Gepäck unterwegs, oder ist da eine zweite Person, auf die sie wartet? Wo sind die Personen der zweiten Sitzgruppe, warum lässt man dort Sachen unbeaufsichtigt zurück?
Alles spekulativ, aber ausreichend rätselhaft. Genau, wie der große leere Platz und die wahrscheinlich zweckentfremdeten Sitzgelegenheiten, die gewöhnlich woanders stehen.
Befindet sich rechts in Blickrichtung außerhalb des Bildes, welches die Ausrichtung der Stühle rechtfertigt, etwas Lohnendes, evtl. eine Bühne? Wo sind die Tische?
Ich habe mehr Fragen, als eine Story im Kopf, so nehmen mich auch eher nur die Widersprüche emotional mit . ;-)
Das Gitter erzeugt bei mir dann doch eine kleine Story vom Drinnen und Draußensein. Rot markiert dann die, die draußen sind. Das aber irgendwo in Wartestellung. Nimmt mich insgesamt nicht mit.
Technisch hätte „ich“ links ausgerichtet und damit auch den Spalt gemieden. Bleibt die Frage nach dem Rot und dem unterschiedlichen Rot der Stühle. Für mich insgesamt ein Color-Key, in der Vergrößerung untersucht, mit einigen Fehlern bei Gesicht/Haut, Strümpfen und Pflastersteinen. Auf den gewünschten(?) Bildeffekt bezogen, durchaus gelungen, aber für mich nicht in Gänze überzeugend.
felixfoto01 29/10/2024 9:56
Ein - vermutlich großer - Platz durch ein vergittertes Fenster fotografiert. in der gefühlten Mitte stehen Stühle. Auf einem der Stühle sitzt jemand und telefoniert. In der rechten oberen Ecke befinden sich weitere Stühle, jedoch ohne Menschen. Das Bild ist monochrom in grau gehalten, das durch die roten Stühle und die Hautfarbe der Person unterbrochen wird.Das Gitter gibt dem Bild eine Rasterung, als würde man das Bild aufteilen wollen. Diese wird durchkreuzt mit den Bodenfliesen des Platzes. Die unperfekte Positionierung am Fenster gibt dem Bild für mich etwas voyeuristisches. Hat hier jemand etwas vor, beobachtet jemand den Platz aus sicherer, uneinsehbarer Position? Mir gibt das Bild dadurch ein beklemmendes Gefühl.
_visual_notes_ 28/10/2024 21:56
Eine schöne Spielerei mit Horizontalen und Vertikalen, mit Diagonalen, mit Farbe.Mich stört ein wenig der graue Streifen oben, da hätte ich mit einem dunklen Streifen abgeschlossen, so wie unten; und mich stört sehr der kleine helle Fetzen links, sowas sollte man meiner Meinung nach korrigieren, selbst wenn man eigentlich nicht viel "Post Production" macht..
Aber ansonsten ist das ein sehr harmonisches Ensemble. Emotional gibt mir das wenig, aber es ist schön anzusehen.