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Ausdruck der Wachsamkeit

Ausdruck der Wachsamkeit

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Sylvia M.


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Ausdruck der Wachsamkeit

Die Sphinx ist der Ausdruck des Hochmutes, des Wachsamseins, der Kraft und der unvergänglichen Ausdauer! Die ägyptische Hochkultur unter Herrschaft der Pharaonen war eine der bedeutendsten Zivilisationen der Antike und ganz gewiss die langlebigste.

Nun habe ich EUCH ja schon einiges über Ägypten berichtet, mal sehen ob IHR mein Rätsel lösen könnt.
VON WELCHER BERÜHMTEN FRAU ERZÄHLE ICH HIER:
Drei Männer gab es in ihrem Leben, drei Männer, die alle denselben Namen trugen. Es war ein Leben in einer Männergesellschaft, deren Führung sie schließlich übernehmen sollte. Ein orientalisches Talent zum Geschichtenerzählen half ihr dabei. Und sie muss eine rechte "Zicke" gewesen sein, diese ägyptische Prinzessin , Tochter von Pharao Thutmosis I., dem Begründer der 18. Dynastie. Nach dessen Tod wurde sie die Gattin ihres Halbbruders Thutmosis II. und damit „Große Königliche Gemahlin“. Doch das reichte ihr nicht; sie strebte nach Höherem. Machtbewusstsein ist eben nicht nur Männern vorenthalten, das war schon vor fünftausend Jahren so. Ein Glück für sie, dass der schwächliche Gatte ziemlich bald verstarb. Nun wäre die Reihe an dessen Sohn Thutmosis III. gewesen, den er mit einer Nebenfrau der gezeugt hatte. Doch der war zu jung. Also übernahm sie selber den Pharaonenthron – als Stellvertreterin. Und erfand ziemlich bald eine nette Geschichte: Gott Amun höchstpersönlich habe dereinst ihrer Mutter die Ehre gegeben, und das Resultat sei eben sie gewesen – als Tochter eines Gottes folglich prädestiniert dafür, den Pharaonenposten selbst zu übernehmen. Das sei auch der Wille Amuns, der sie in einem Orakel ausdrücklich zum Pharao bestimmt habe. Geschickt eingefädelt, das muss der Neid ihr lassen. Von ihrem Liebhaber Senmut ließ sie sich bald einen Tempel bauen, prachtvoll mit Hieroglyphen ausgeschmückt: In der Bilderschrift ist die Mär von der angeblichen Gottestochter blumig und detailliert dargestellt; sie lässt sich in Gestalt eines Mannes abbilden, sogar auf den umgehängten rituellen Bart der Pharaonen verzichtet sie nicht. Zwanzig Jahre lang trägt sie die Krone von Ober- und Unterägypten, bevor sie der Tod ereilt. Und an dem, so besagt ein Gerücht, sei Thutmosis III. nicht ganz unschuldig gewesen ... Ob das nun stimmt, ist nicht gesichert. Eine Stinkwut jedenfalls hatte der in seiner Jugend so rüde beiseite gedrängte Pharao mit Sicherheit im Leibe, ließ er doch an sämtlichen bildlichen Darstellungen von ihr derer er habhaft werden konnte, deren Antlitz gründlich zerkratzen. Auch Pharaonen sind halt nur Menschen...
(Auflösung folgt am Vollmondtag)

Reise zu den Göttern am Nil
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Sylvia M.



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