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† Frankenwerner


Premium (World), Ldkrs. Lüneburg

Der Schusserbou

Am Nordturm der Nürnberger Lorenzkirche ist diese Skulptur zu sehen, in der es um folgendes geht:
"Der Sage nach soll der Schulbub der Szene ein hitzköpfiger „Schusserbou“ (Schusserjunge, Murmelspieler) gewesen sein. Nach der Schule pflegte er mit seinen Schulkameraden auf dem Schulhof am Lorenzer Platz regelmäßig zu schussern, also Murmeln zu spielen. Dabei schummelte er, wie es gerade ging und es ihm gerade einfiel. Als er von seinen Freunden darauf angesprochen wurde, stritt er jegliche Schummelei ab und bekräftigte seine Unschuld mit den Worten: „Wenn´s nicht wahr ist, soll mich der Teufel holen!“, worauf der Leibhaftige herabfuhr und den Buben mit sich fort nahm. Während des Flugs soll der Schusserbou noch seine Kappe verloren haben. Diese wurde dann vom Blitzableiter des Chordachs der Lorenzkirche aufgefangen und verlieh dem dort befindlichen Blechknauf den Beinamen „Lausbubenkäpple“.

Commentaire 11

  • hanke2347 17/07/2021 15:16

    Ich kann das Gedicht beisteuert:

    Der Schusserbou


    Die Glockn schellt, die Scholl is aus.
    Die Boum und Madla stärma raus
    und ahner bläkt recht kräfti,
    „hopp, denn ma a wenig schussern etzt;
    du fängst o und i bin Letzt!“
    Ja, der is mastergeschäfti.

    Bon Gwinna is er vorna droh,
    er knäcklt alli Schnorrer oh,
    sei Taschn tout ball Platzn.
    Doch göits derbei not ehrli zau;
    denn – schaut ner hie! – der Schusserbou
    der bscheißt die andern Fratzn!

    Döi merkns ball, daß ers recht prellt,
    wall er sei Fouß aff d’Schusser stellt.
    Drum songs: „Verschwind, verroll di!“
    Er aber schreit: „I hob nix gstulln,
    dou soll mi glei der Teifl hulln!
    Was wollt denn ihr, ihr Doldi?“

    Des hout er noni richtig sagt,
    dou houts aff amal blitzt und kracht,
    die Häuser ham ganz sittert.
    Es greint der Schang, es schreit der Görg,
    und driema an der Lorenzkerch,
    dou sen die Fenster gsplittert.

    Und scho stöiht a da Teifl dou
    und knirscht: „Gäih her, du Schusserbou,
    i hob die Fluch ghärt druntn!“
    Er dreht‘n schwind sei Gsicht ins Gnick
    (Für suwos hout a Teifl Gschick!)
    und is mit ihm verschwundn.

    Der Schusserbou sei schwarza Seel
    hout ball im Feier vo der Höll
    als wöi a Hoar si kräuslt.

    Dort an der Kerch ban Brünnla sicht
    mar heit nu däi ganz Teiflgschicht,
    dou is in Stah neigmeißelt.

    Transkribierung eines hektographierten Schulgedichts der Michael-Poeschke-Schule, Erlangen, 1963
  • Spetz 06/02/2021 23:17

    Den haben wir als Kinder immer mit viel Respekt betrachtet.... LG Ulrike
  • noblog 02/02/2021 23:12

    Interessante Geschichte zum Bild
    LG Norbert
  • xDreamer 07/11/2020 22:51

    Klasse präsentiert in Wort und Bild! Ein feiner Beitrag zum Thementag!
    VG Detlef
    Wellengang
    Wellengang
    xDreamer
  • Rainey 07/11/2020 0:46

    Ausdrucksstark + irgendwie beängstigend Dein SWF-Beitrag. An dieser Szene kommt man nicht vorbei...
    LG Verena
  • eska6667 06/11/2020 18:07

    Ja, solche Kirchenfiguren haben es oft in sich. Toll gezeigt und erklärt, Werner. LG, Sabine
  • Daniela Boehm 06/11/2020 16:01

    Das sieht ja total brutal aus ! Liebe Grüße Dani.
    • † Frankenwerner 06/11/2020 16:46

      Ja, Dani, unser fränkischer Teufel ist kein Weichei. Es gibt dazu ein Gedicht, von dem ich nur noch eine Zeile weiß: "...Er dreht den Kopf ihm ins Genick
      mit sowas hat der Teufel G'schick..! Liebe Grüße. Werner
  • Wolfgang Kaeding 06/11/2020 13:25

    Hallo Werner,
    das ist ja eine tolle Geschichte und Du zeigst das passende Foto dazu, diese Skulptur habe ich auch gesehen konnte mir aber nicht erklären was es zu bedeuten hat.
    Viele Grüße Wolfgang
  • GaWu 06/11/2020 11:47

    Sehr gut zeigst du hier diese Skulptur mit der erklärenden Geschichte dazu.
    Herzliche Grüße Gabi
  • WRJFoto 06/11/2020 11:22

    Tolles Motiv und sehr interessante Erklärung.
    GL Wolf

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APN E-M1
Objectif OLYMPUS M.14-150mm F4.0-5.6 II
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