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Thomas Reitzel


Premium (World), Fountain, RP

Dienstbeginn

...im Bahnbetriebswerk Ottbergen. Die schwere Dreizylinder-Güterzuglok 44 204 rollt langsam auf die Drehscheibe. Geradezu auffallend für das Jahr 1975, in dem diese Aufnahme entstand, ist der gute Pflegezustand der Maschine. Man erkennt allerdings, daß bei der Rauchkammertür nicht alle Vorreiber geschlossen sind, was darauf hindeutet, daß die Rauchkammer noch gereinigt werden muß.

Ottbergen! Wer kennt heute noch dieses kleine Dorf, das einst ein bedeutender Bahnknotenpunkt gewesen war! Die Lokomotiven des Bw Ottbergen waren ausnahmslos Loks der Baureihe 44, und was auf den Strecken des Weserberglandes zwischen Ellrich, Herzberg, Kreiensen und Altenbeken von diesen Maschinen bis zuletzt gefordert wurde, suchte in diesen letzten Jahren des Dampfbetriebes seinesgleichen! Es waren keine Flachlandstrecken wie im Emsland, wo man einen Zug in Bewegung setzen und dann rollen lassen konnte, etwas überspitzt ausgedrückt. Das Streckenprofil bestand fast nur aus Steigungen und Gefällstrecken, quer zu den Mittelgebirgszügen und Flußtälern. Schwer waren die Güterzüge, die die 44er zu fahren hatten, die meisten waren bis an die Grenze ausgelastet. Umso spektakulärer der Kampf der Dampfloks mit der Topografie, geprägt von riesigen Dampf- und Rauchpilzen und oftmals nicht mehr als Schrittgeschwindigkeit, wenn es auf den langen Rampen bergauf ging. Aber hat man jemals gehört, daß ein Jumbo liegengeblieben ist?
Die Loks der Baureihe 44 gehörten zu Europas stärksten Dampflokomotiven, und auf den Strecken des Weserberglandes haben sie es täglich unter Beweis gestellt! An die Heizer wurden allerdings hohe Anforderungen gestellt, denn die 44er besaß eine Feuerbüchse von viereinhalb Quadratmetern, in die im Verlauf einer Fahrt einige Tonnen Kohle verschwanden!

Portrait eines Bullen II
Portrait eines Bullen II
Thomas Reitzel

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