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Garbage Kids - 500 Yards To Heaven

Garbage Kids - 500 Yards To Heaven

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Dirk Hofmann


Premium (World), Eitorf

Garbage Kids - 500 Yards To Heaven

Der Wecker … 05:30 Uhr und es wird Zeit. Wie jeden Morgen ... Und auch heute fällt es dank der teuren Latex-Matratze und dem warmen Gefühl unter angenehmer Bettwäsche schwer aus dem Bett zu kommen.
Eine warme Dusche, frisch duftende Kleidung und eine schnelle Tasse Kaffee. Einer der Computer arbeitet und ein schneller Blick auf seine Bilder gibt Auskunft darüber, ob sie im 9500 Kilometer entfernten Deutschland Beachtung gefunden haben. Noch einmal schnell einen kleinen Snack aus dem reichlich gefüllten Kühlschrank und dann zur Arbeit ... so ein Cabriolet ist als Zweitwagen eine angenehme Sache ...

Heute ist ein aussergewöhnlicher Tag. Nicht die tägliche Arbeitsroutine, sondern ein Trip nach Mexico steht bevor. Es gilt eine Hilfsorganisation deutscher Frauen in El Paso zu unterstützen, die es sich zum Ziel gemacht hat, den Ärmsten der Armen Mexicos zu helfen. Sie nennen sich "Helping Hands" und machen das schon seit 1982 freiwillig und ohne Entgelt.

Ein Van wird mit Kleiderspenden und Spielzeug beladen und bald steht ein kleiner Trupp Deutscher vor der mexikanischen Grenze. Problemlos überquert man den Rio Grande und findet sich in Juarez wieder, der Schwesterstadt El Pasos. Problemlos verlässt man das Land der "vom Tellerwäscher zum Millionär – Gesellschaft" und taucht ein in ein Land, in dem 5% Reiche unter 95% Armer leben und sie beherrschen.
Das Stadtzentrum fällt nicht besonders auf, wenn man Mexico mit bunten Farben und plakativen Wandmalereien verbindet. Eine Stadt wie viele andere ...

Der erste Stop an einem Supermarkt. Die Frauen von Helping Hands haben bereits eine Einkaufsliste zur Hand und beginnen in grossen Mengen Reinigungsmittel, Shampoos, Seife, Bohnen, Maismehl, Griesmehl, Getränkedosen und –pulver, Tütensuppen, Nudeln, Öl und andere Lebensmittel einzukaufen – schliesslich will man dreissig Familien versorgen. Wichtig: Bananen und Orangen für die Kinder ...

Ein weiterer Zwischenstop in einem Heim für geistig und körperlich behinderte Erwachsene, der im Anschluss an diese Serie dokumentiert werden soll.

Am Rande der Stadt, dort wo Juarez jahrelang seinen Müll deponiert hat, befindet sich eine der sogenannten Colonias, den Armenvierteln der Stadt. Früher, wie eine der Helping Hands zu berichten weiss, haben sich die Armen in der Mülldeponie eingenistet und lebten von dem was sie dort fanden. Inmitten von Hausmüll, aber auch Industrieabfällen, baute man sich Behelfsunterkünfte und suchte im Müll der Großstadt nach Lebensmitteln und sonstigen verwertbaren Gegenständen. Irgendwann wurde die Deponie geschlossen und soweit möglich mit Erde abgedeckt. Die Bewohner blieben und bauten ihre Siedlung auf der abgedeckten Deponie neu auf. Dort leben sie auch heute noch, auf einem riesigen Berg Müll, nur etwa 500 Meter von der amerikanischen Grenze entfernt, 500 Meter vom Reichtum, 500 Meter von einem besseren Leben entfernt.

Eine Einheimische, die in einer besonderen Einrichtung (später in der Serie) arbeitet, begleitet uns in die Colonia. Sie kennt sich aus, schliesslich wohnt sie selbst hier. Sie kennt die Menschen, die Hilfe besonders dringend brauchen.
Während ER sich heute Morgen am Kühlschrank nicht so recht zwischen deftig oder süss entscheiden konnte, wussten diese Menschen noch nicht, was sie an diesem Tag essen würden, was ihre Kinder an diesem Tag essen würden.
Während ER heute morgen seinen Kaffee getrunken hatte, kochten sie das erste Wasser ab, da es hier kein fliessendes Wasser gibt und in grossen Fässern gelagert wird, wo es bei grosser Hitze zum Brutherd für Bakterien und Keime wird.

Genauso schlimm sind die Gase, die sich unter der Erde durch Gärung des Abfalls bilden und durch die Siedlung ziehen ... unsichtbar und unaufhaltsam.

Inmitten dieses Gestanks steht ER ziemlich verloren, als das erste der Garbage Kids seine Banane und eine Orange von "El Aleman" bekommt ...

---------------------- Fortsetzung folgt ------------------------

Luxus ... Ein Haus mit Wänden aus Stein
Luxus ... Ein Haus mit Wänden aus Stein
Dirk Hofmann


Weiter Informationen über HELPING HANDS

http://www.bliss.army.mil/LocalUnitLinks/GAFADS/homepage/09freizeit/helph/helph_ger.htm

Commentaire 76

  • Jörg Brüggemann 17/05/2004 16:41


    ...hmmm, gemacht hab ich ja eigendlich gar nix, nur meine Gedanken preisgegeben...

    ...würde mich auf eine Reaktion des Initiators freuen...

    ...dieser, scheint aber nicht mehr in dieser Welt zu sein!?

    grußJörg :-)
  • Jörg Brüggemann 21/04/2004 11:58

    Hallo Dirk,

    habe mir hier auch Dein Anliegen genauer betrachtet und durch den Kopfgehen lassen!

    a/ Die Doku halte ich für gelungen mit eindrucksvollen und guten Bildern!

    b/ Und wie wir hier im kleinen sehen, können Bilder die Wirklichkeit verändern. Dein Engagement halte ich für bemerkens- und lobenswert. Besonders durch seinen spontan wirkenden Charakter. Und auch hier sehe ich ein Problem.

    c/ Neben den demographischen Phänomen der Betroffenheit zu Weihnachten und wenn es schön weit weg und möglichst schmutzig ist...
    Ich halte es für unabdingbar, dass Du wie in den Ansätzen zeigst, eine Tranzparenz der Verwendung sehr wesendlich ist. ....blablabla...:-)
    Und genau das ist ein weiteres Problem!

    D/ >Also, die Anregung mit der "spend me an Dollar/Euro" Geschichte halte ich für sehr wertvoll. Ich denke, dass diese eine effektive Lösung für die beiden Problemfelder ist.
    Weil...
    a. es geht schnell...
    b. es mir bei diesem Betrag vollkommen egal ist, ob sich jemand diesen in die eigene Tasche steckt oder nicht. Allein die Möglichkeit und Aussicht auf Erfolg lassen mich das "Risiko" gerne eingehen.
    c/ es kann somit eine gewisse Nachhaltigkeit geschaffen werden, somit ein Strohfeuercharakter umgangen und ggf. eine DauerHafte-Patenschaft aus FC-Usern entstehen....!?

    also:

    ggf. ein Projektvorschlag für die FC User mit entsprechender Möglichkeit, Tranzparenz und Stabilität fänd ich angebracht.

    Werde gerne meinen Teil heute noch dazu beitragen. Möchte aber anmerken, dass eine solche Sensibilisierung gut und richtig ist, die Entfernung aber dazu verleitet die Augen für die eigene Haustüre noch fester zu verschließen!

    Ich wünsche dieser Sache noch möglichst viele Euronen & $.

    in diesem Sinne!

    grußJörg :-)

    *Die FC`ler als Pate (oder ein Pate) für ein solches Projekt, fänd ich auf Dauer gut!
  • Paola Casali 14/11/2003 17:11

    Nice!!!!
    paola f.
  • Chris(Tina) Buehler 10/08/2003 12:13

    ein faszinierendes Bild (schön ist etwas anderes) - sitze im fernen Deutschland und bin ergriffen.
    Dankeschön
  • Britta K.S. 10/07/2003 8:25

    schade, daß ich die serier erst heute gesehen habe. uneigeschräntes pro für dokumentation mit tiefgang!
  • Dirk Hofmann 23/06/2003 16:17

    hallo da draussen!!!

    so ... zunächst dank an meiko für den vorschlag ... wie bereits gesagt, war es mir sehr wichtig das thema öffentlich zu machen und damit auf den herrschenden notstand aufmerksam machen zu können!

    ich werde heute abend (meiner zeit) noch ein bild zum thema einstellen und hoffe bis dahin alle erforderlichen informationen beisammen zu haben, um ein projekt anzuleiern ...

    dank schon jetzt an alle potentiellen spender!
    dank aber auch an alle voter, die sich mit bildern und texten auseinander gesetzt haben. die vielen qms, fms und e-mails mit positivem inhalt haben mich sehr beeindruckt!!! ist doch noch nicht hopfen und malz verloren ... ;-)

    so ... das für's erste ... spätestens bis heute abend!

    gruß
    dh
  • Ronnie Koska 23/06/2003 15:31

    ich bin da und zu allem bereit!!!!!!!!
  • Ronnie Koska 23/06/2003 15:04

    yepp....wird doch......
  • Hildegard S. 23/06/2003 15:04

    Mist :-(( ... und so knapp.
  • Egon Vellusig 23/06/2003 15:02

    Ich bin ganz sicher auch mit dabei.
  • Ronnie Koska 23/06/2003 14:55

    warum? ich geb da gern was dazu......lass uns das machen
  • Ronnie Koska 23/06/2003 14:49

    Mann/Frau kann auch direkt Kontakte knüpfen......das macht das ganze direkter....ich hab eine chilenische Familie die ich direkt mit Bargeld unterstütze....und da reichen 20€ im Monat zum Leben fürs halbe Dorf.......hinfahren, hinsehen loslegen......das ist meine Kirchensteuer ......
  • Marc Schlueter 23/06/2003 14:30

    Bei Helping Hands (link oben!) wird dieser Kontakt angegeben:

    Stephanie Troll, Tel.: (915) 833-5626 Email: GermannHH2001@yahoo.com. Sie wird Ihnen gerne weitere Infos über unsere Arbeit geben!