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Impression aus dem Jemen

Impression aus dem Jemen

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Sylvia M.


Free Account, Austria

Impression aus dem Jemen

An den Talrändern des Wadis kleben Lehmbauten wie Bienenwaben. Nachdem der Weihrauch-Reichtum versiegt war, weil das Harz über die Meere transportiert wurde, zogen viele Hadramis nach Indonesien, Singapore oder Ostafrika, um dort als Händler ihr Glück zu suchen. Zum Lebensabend kamen sie mit ihren neuen Familien in die Heimat zurück, bezogen prächtige Häuser, die sie mit dem ausländischen Geld hatten erbauen lassen. Im Beigbraun der Dörfer, leuchten seither manche Fassaden in Weiß, Türkisblau oder Bonbonrosa. Auch manchen Gesichtern ist die Wanderschaft der Väter anzusehen; sie sind nicht so scharfgeschnitten wie die der Hadramis.
Viele Häuser sehen mit ihren Zinnen aus wie Festungen, und das waren sie auch. Jederzeit konnten Beduinenstämme die Ortschaften überfallen, und selbst die Herrscherfamilien waren sich oft spinnefeind. Sayid Abu Bakr Al Kaf verbrauchte seinen ganzen Reichtum bei dem Versuch Frieden für den Hadramaut zu finden. Für fast 200 000 Dollar ließ er die erste Straße (1938 eröffnet) von Mukalla über den Djol bauen, um den Handelsverkehr zu erleichtern. Mit den Beduinen schloss er Verträge um die Reisenden zu schützen. Die Al-Kafs sorgten für Frieden und Fortschritt.

Seyun Hauptstadt des Hadramaut (36 000 Einwohner)
Seyun Hauptstadt des Hadramaut (36 000 Einwohner)
Sylvia M.

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