MG TF – Bildrettung mit "Generativer Füllung" in Photoshop

MG TF – Bildrettung mit "Generativer Füllung" in Photoshop

Das Thema KI führt in der fc und auch anderswo zu regen Diskussionen. "Das ist doch keine Fotografie mehr!", heißt es, und es stimmt auch, wenn es um komplett per Software generierte Bilder geht. Weniger Diskussionen gibt es zum Thema KI als Software-Funktion für die Bearbeitung von richtigen Fotos. Nahezu alle Bildbearbeitungprogramme von Photoshop über Affinity Photo bis Luminar haben inzwischen KI-gestützte Funktionen. Ein Beispiel dafür zeige ich hier:

Das Foto zeigt einen MG TF, einen Roadster, der zwischen Oktober 1953 und April 1955 gebaut wurde, bei den Vintage Race Days 2014 in Rastede. Das Originalbild war mir leider durch mangelnde Routine im Verfolgen bewegter Objekte nicht ganz geglückt. Ein kleines Stück der Stoßstange fehlt, vor allem aber stimmt der Bildschnitt nicht, denn rechts ist keine Luft mehr und links eher zuviel (siehe Verlinkung des Originals, das bis auf das Kennzeichen nicht retuschiert wurde). Mit den herkömmlichen Methoden wäre es in diesem Fall schwierig geworden, rechts noch etwas anzufügen, das natürlich aussieht (ca. 6 % der Bildlänge). Durch die neue Funktion "Generative Füllung" konnte ich hier nach der Erweiterung des Bildformats rechts etwas Landschaft hinzugefügen, die sich ziemlich sauber integriert hat. Ein paar unmotivierte Stufen musste ich manuell korrigieren, aber das ging relativ schnell. Links habe ich das Bild dann wieder auf das ursprüngliche Format beschnitten.

Ein weiteres Problem gibt es manchmal, was das Fotografieren von Personen betrifft. Streng genommen muss man die Leute fragen, ob sie damit einverstanden sind und bei einer Veröffentlichung gilt das erst recht. Bei dieser Veranstaltung sehe ich es nicht so kritisch – wer hier mit seinem Wagen auftritt weiß, dass er von allen Seiten fotografiert wird. Probleme sind mir da bislang nicht bekannt geworden. Trotzdem wollte ich mal testen, ob man den Kopf des Fahrers austauschen kann, denn damit hat man kein Problem mit den Persönlichkeitsrechten. Das hat hier recht gut funktioniert. Bei Photoshop hat man immer drei Vorschläge und kann auch neue generieren. Dies war der Fünfte. Er könnte echt sein – die ersten Vorschläge hatten z.T. zwei Hemdkragen, was dann schon mal komisch aussieht. Ich bin jedenfalls überzeugt, dass die Bearbeitung dem Großteil der Betrachter nicht auffallen würde, wenn sie davon nichts wüssten.