Monty Erselius


Premium (Pro), dem Bauch meiner Mutti

Nachts sind alle Falter grau...90

Familie: Zygaenidae (Widderchen)
Art: Kleines Fünffleck-Widderchen(Zygaena viciae)

Auf unserem Streifzug durch die Nachtfalterwelt sind wir nun bei den Widderchen gelandet, welche tatsächlich zu den Nachtfaltern gehören, auch wenn sie am Tage unterwegs sind.
Die Tiere der Gattung Zygaena werden meist als Widderchen oder Blutströpfchen bezeichnet. Die markanten Farben Schwarz/Rot(Falter) oder Schwarz/Gelb(Raupen) sind auch in diesem Falle eindeutig Warnfarben, da die Tiere bei Störung und Beunruhigung ein stark blausäurehaltiges Wehrsekret absondern. Die hübschen Falter und Raupen werden deshalb von Vögeln und vielen anderen Freßfeinden verschont, allerdings nicht von Parasiten.
Eine weitere Besonderheit sind die Kokons, diese bestehen nicht nur aus Seidenleim und Seidenfaden, sondern werden von den Raupen regelrecht lackiert und enthalten sogar kristalline Einlagerungen.

Das Kleine Fünffleck-Widderchen hat ein unglaublich großes Verbreitungsgebiet. Alleine die West-Ost Verbreitung beträgt 15 000 Kilometer. Die Nord-Süd Verbreitung reicht von Fennoskandien und den Schottischen Highlands bis hin nach Sizilien.
Leider konnte ich nicht viele Informationen bezüglich des Namens finden. Der ältere wissenschaftliche Name Z.meliloti gab jedenfalls einen Hinweis auf die (Futter?)pflanze Honig(Stein)klee. Für Übersetzungsversuchen von "New Forest Burnet" reicht meine Phantasie nicht aus...
Wie Ihr vielleicht schon gemerkt habt, herrschen auch bei den Widderchen die üblichen Verwirrungen mit den deutschen Namen. Grundsätzlich gilt wohl in unserem Faunengebiet die Faustregel"Keine Widderchen-Art lebt auf der Pflanze, deren Namen sie trägt!"
Die große Verbreitung der Art zeugt auch von der Anpassungsfähigkeit an verschiedene Lebensräume. Besiedelt werden feuchte, als auch trockene Habitate meist an Waldrändern oder wenigstens in Waldnähe.
Zygaena viciae fliegt jährlich in nur einer Generation. Die Falter sind im Juni und Juli unterwegs, teilweise auch noch im August. Die Eier werden an Hornklee, Esparsette, Wiesen-Platterbse, Vogelwicke und Berg-Klee abgelegt. Die Raupen schlüpfen noch im Spätsommer und überwintern meist im L4-Stadium. Obwohl die Raupen nicht selten sind und häufig in den oberen Bereichen der Vegetation fressen, werden sie trotzdem eher selten gefunden. Mehr Glück hat man meist mit den Kokons, welche bei günstigem Licht und etwas Übung schon aus einiger Entfernung zu sehen sind.

Bedauerlicherweise nimmt diese früher überall häufig Art in den letzten Jahren durch die Zerstörung geeigneter Lebensräume immer mehr ab. Inzwischen taucht sie auf den Roten Listen der einzelnen Bundesländer immer öfter auf.

Einen ebenfalls interessanten und sehenswerten Wiesenbewohner gab es bei der Kathrin zu sehen

Nachts sind alle Falter grau...89
Nachts sind alle Falter grau...89
KathrinJ


Ich wünsche Euch einen besinnlichen 2. Advent.

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