Noahs Segel -II-
Zu Beginn der Epidemie ...
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... kam ich auf den Begriff
„Eremiten-Fotografie“.
Oder: Im Sommer bin ich nachts auf der Jagd!
Mir ist aufgefallen, dass ich in der Zeit des mehr oder minder totalen Lock-Downs kaum etwas vermisste. Mir rennt daheim nur die Katze/ die Katzen ständig die Bude ein (auch Mausns Verehrer „Bulut“ gibt sich immer öfter ein Stelldichein). Um Missverständnissen vorzubeugen: Ich habe Freunde und ich glaube, die wissen auch davon.
:-)))
Hier noch ein Bild von meiner Tour zu „Noahs Segel“ – einem Aussichtspunkt in der Rhön („Ellenbogen“). Ich war mit dem Auto unterwegs und kam erst nachts an. Das mache ich eigentlich nicht so gerne, wenn ich die Örtlichkeit nicht kenne. Und ich dachte auch, ich würde – bei meinem besonderen Talent – bestimmt von der Polizei angehalten werden. Unvergessen ist nämlich beispielsweise noch die Tour mit einer Bekannten (Amerikanerin) auf den Großen Feldberg im Taunus vorletztes Jahr, bei der wir sogar zwei Male gecheckt wurden – das eine Mal auf dem Weg nach oben (auch nachts) und dann nochmals oben auf dem Plateau. Die Amerikanerin übrigens war damals sehr überrascht, wie locker die Polizisten mit uns und ich mit denen umging. Sie meinte hinterher noch, ich solle dieses oder jenes nicht machen in Anwesenheit von Polizisten, woraufhin ich entgegnete „Wir sind hier aber in Deutschland!“ Vor dem Hintergrund des aktuell fürchterlichen Todes George Floyds fällt mir diese Anekdote wieder ein. Wenn man nur seine Hände zeigt, sind die schon deutlich entspannt – kann man ja auch verstehen.
Aber, ich flutschte durch und mir ist nun auch klar, dass ich mir unbegründet Gedanken machte, von wegen „darf ich eigentlich unterwegs sein, oder nicht?“. Nun ja, bei meinen Touren rechne ich halt immer wieder mit schrägen Begebenheiten, auch wenn ich gar nüscht anstelle. Was soll ich sagen? Diese Tour verlief unspektakulär bis zu dem Moment, in dem plötzlich ein Licht aus dem angrenzenden Wald kam. Hmmm, da war ein Haus mitten im Wald! Wie so ein Hexenhäuschen – echt ein wenig unheimlich. Nachts um 3 Uhr rechnete ich nun wirklich nicht damit. Hat da nun jemand die Hütte verlassen oder wie, oder was? Und überhaupt: „Da steht ne Hütte?“
Ich wusste es nicht und blieb einfach wachsam. Gott sei Dank habe ich immer so Ätz-Zeuchs zur Verteidigung dabei (nein, es ist KEIN Pfefferspray) – das gibt begründete Sicherheit. Am nächsten Tag habe ich dann das Auto wieder weggebracht und legte mich schlafen – von Corona habe ich kaum etwas gemerkt. Sogar an Klopapier kam ich die ganze Zeit mühelos dran.
Der Weg im Vordergrund ist übrigens noch ein Original-Plattenweg der DDR-Grenztruppen, denn die innerdeutsche Grenze lief hier entlang!
Nachgeführt | überblendet | Panorama
(TRACKED | BLENDED | PANORAMA)
Himmel:
ISO 3200 • n=f/4
Panorama • 1 Reihe • 6 x Hochformat • 180“ • nachgeführt
f=14mm
Boden:
ISO 3200 • n=f/4
Panorama • 1 Reihe • 6 x Hochformat • 180“
f=14mm
Kamera:
Canon EOS 500D
Objektiv:
Samyang 14mm T3.1 (VDSLR)
Nachführung:
Omegon Minitrack LX3
Bearbeitung:
Deep Sky Stacker • PTGUI • Photoshop
Paul Leyer 03/07/2020 10:51
Hallo Claudia,Herzlichen Glückwunsch! Dein Foto wurde in unserem Blogbeitrag "Der fotografische Rückblick Juni 2020" gezeigt:
http://www.fotocommunity.de/blog/fotografisches/aufs-auge/fotografischer-rueckblick/der-fotografische-rueckblick-juni-2020
Viele Grüße
Paul
Claudia Sölter 15/06/2020 3:00
Übrigens war der einzige Mensch, der mich je bedrohte beim Fotografieren, ein besoffener Deutscher!@Hajö - www.hajö.info
Claudia Sölter 15/06/2020 2:52
Nee, nee ... lass‘ das ruhig stehen ... es ist DEINE Aussage. Und sie wirft ein Licht auf das, was Du denkst.Für mich persönlich ist das nichts weiter als Alltagsrassismus und damit das Gefährlichste, was es gibt. Jede Form des Denkens von „denen“ und „uns“ zeugt für meine Begriffe von mangelndem Selbstbewusstsein, von der neurotischen Suche nach Allianzen, weil man selbst unfähig ist, Konflikte alleine zu lösen. Gruppenfeindschaft.
Wenn mir etwas nicht passt, sage ich einfach „Nö!“ Ob’s ein Ali ist oder ein Karl, ist mir dabei völlig wumpe!
Hätte ich aber gesagt, „Ja, ja, die islamischen Gäste sind ja so gefährlich“, hättest Du mit einiger Sicherheit in diesen Chor eingestimmt, weil Du meine Aussage als Legitimierung dafür angesehen hättest. Das macht solche Aussagen, wie die von Dir, einfach gefährlich.
Aber, würde ich sagen „ALLE, wirklich alle, Männer (und damit auch Du) sind Schweine“ – wie fändest Du das? So im Umkehrschluss?
Es wäre genau das Gleiche wie das, was Du machst, nämlich Menschen einfach mit irgendwas zu betiteln und sie damit zu entmenschlichen. Mal eben so im Vorbeigehen.
Die innerdeutsche Grenze stand für nichts mehr, als genau für das:
Entstanden aus Größenwahn, Rassismus ... aus der Annahme heraus, besser zu sein als andere ... per Geburt! Es galt ab 1933 die Legitimierung von Gewalt in vielen Ausprägungen.
End‘ vom Lied: Die Gewalt eskalierte und Deutschland war am Arsch!
Weil sich nämlich niemand sagen lässt, dass er oder sie schlechter sein soll als andere. Dieses Modell funktioniert einfach nicht, es erzeugt nur Widerstand und den aus gutem Grunde!
Fun Fact am Rande:
Es gibt auch muslimische Amerikaner, Franzosen, Briten, Belgier ... unn‘ nu?
Übrigens sollen meine Antworten nicht freundlich sein, sondern klar!
@Hajö - www.hajö.info
holgeri1 14/06/2020 23:37
Klasse! Der Weg fügt sich sehr gut in die hügelige Landschaft ein und führt zum Hauptmotiv, das sehr gut in Szene gesetzt wurde.LG Holger
Hajö - www.hajö.info 14/06/2020 19:27
Eine wunderbare Montage. Viel Mühe und ein hervorragendes Ergebnis.Ich habe die DDR übrigens noch als Kind erlebt. Erinnere mich nicht mehr hervorragend daran, aber als wir das erste Mal in den Westen reisten, habe ich ein inneres Bild. Ich erinnere mich auch ganz schwach daran, wie wir in Berlin kurz vor '89 in die Nähe des Brandenburger Tors mit der Mauer kamen. Bin froh, daß die DDR Geschichte ist. Aber viele Versprechungen - z.B. zur Meinungsfreiheit - die man damals gab - stimmen einfach nicht. Sagen Sie mal klare Worte zu unseren "islamischen Gästen" aufgrund derer ich immer Angst habe, wenn ich mit der Kamera Nachts in der Innenstadt einer Ruhrgebietsstadt (inzwischen seit zwei Jahrzehnten meine Heimat) unterwegs bin. Dürfte in Frankfurt (Main) nicht wesentlich besser sein. Da freut man sich dann über die entspannten und freundlichen Polizei aus Ihrer Geschichte. Meist braucht man die "Blauen" Kollegen nicht, aber im Zweifelsfall sind sie dann doch ganz angenehm.
War zur Corona-Zeit (Mitte März bis Mitte April) auch nicht draußen unterwegs und habe ein Superwetter für Nachtfotos (von Gebäuden) verpaßt. Inzwischen hat sich - für mich gefühlt - alles entspannt und die meisten nehmen die "offiziellen" Regeln nicht mehr so ernst und streng. Insofern braucht man keine Angst mehr zu haben zu Freunden in die Wohnung zu gehen oder wie sie in die Rhön zu fahren. In Sachsen-Anhalt haben Sie das Verbot "touristischer Einreisen" aus anderen Bundesländern sehr ernst genommen. Bayern war da sicher nicht entspannter und Thüringen war - zu Beginn der Coronazeit - auch sehr streng. Heute ist das für Thüringen und Sachsen-Anhalt alles entspannter als in Bayern. Weiß leider nicht über welche Seite der "Grenze" sie auf den Aussichtspunkt hochgefahren sind. Grenze meint sowohl die ehemalige Staatsgrenze DDR/BRD als auch die Landesgrenze, welche ja in der Coronazeit plötzlich zur heimlichen Staatsgrenze wurde. Sachsen und Sachsen-Anhalt haben da ein Akt daraus betrieben wenn man ein paar Kilometer von der anderen Seite kam.
Werner Meier 14/06/2020 19:01
Wieder eine schöne Geschichte . . . wieder ein schönes Bild . . . !Respekt, Respekt
lg.
Werner
ernst123 14/06/2020 18:58
Hallo Claudia, eine klasse Aufnahme ist Dir da gelungen, Motiv, Bildschnitt, Bild - Qualität, alles bestens. Der Aufwand, deb Du ausführlich beschrieben hast, hat sich wirklich gelohnt!VG Ernst
Thomas Rieger. 14/06/2020 18:54
Dein hoher Aufwand lohnt sich echt immer, unglaublich diese Sternenpracht, auch ein toller Satndpunkt!!Und ja, ich vermisste im Lockdown, bis auf das Reisen, auch nix...! ;-)