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Projektion mit Stirnlampe

Projektion mit Stirnlampe

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Projektion mit Stirnlampe

Der/Die FotografIn schreibt: "Ich hatte eine Einladung zu einem Lostplaceshoting.
In der schier finsteren Unendlichkeit eines ehemaligen Einrichtungshauses, streifte meine Stirnlampe einen bemalten, aber noch intakten Spiegel und plötzlich war es wie im Kino, wo ich schon seit Ewigkeiten nicht mehr war."

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Commentaire 13

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  • Agora 3.0 - Bildbesprechung intensiv 20/02/2022 8:46

    Frank Gürtler schreibt: “ich danke Euch für die Begutachtung dieses wohl nicht einfachen Bildes. 
    Vorab etwas zur Örtlichkeit und den Umständen.
    Wie bereits eingangs beschrieben, bei einem Shootingtreffen in einem seit 20 Jahren leerstehendem Einrichtungshaus, war der eigentlich farbenfrohe und helle Eingangsbereich relativ gut zu fotografieren. (siehe Portfolio)
    Neugierig wie man nun einmal ist, zog es mich immer weiter und tiefer in dieses Objekt.
    Irgendwann bedurfte es zur Orientierung einer Lampe. 
    Die Räume waren mit nur wenigen Dingen, meist abgefallenen/abgerissenen Lampen am Boden vermüllt. 
    Das Licht der Stirnlampe streifte auch die Wände und plötzlich auch eine Wand mit einem noch intakten aber bemaltem Wandspiegel. Das Licht wurde reflektiert und erhellte die die Seitenwand. Dort vermischte sich die Malereien von Spiegel und Seitenwand und inszenierte ein Bild wie auf einer Leinwand im Kino welche sich letztlich auch wieder im Spiegel wieder fand.
    Ich fand diese unerwartete Szenerie plötzlich recht spannend und machte einige Aufnahmen. Das Gesicht erinnerte mich an so gewisse Horrorfilme (ES) wo es solch grinsende Bilder hat, denn die Nase war auch hier rot.
    Meine Entscheidung es komplett auf Schwarz/Weiss umzuwandeln muss nicht für jeden die richtige Wahl gewesen zu sein, aber für mich machte die teils zu flache Farbgebung im spärlichen Licht der Lampe weniger Sinn, und  nachkolorieren wollte ich auch nicht. 

    Soweit meine Bemerkungen zum Bild und deren Entstehung. 
    Das an diesem dunklen Ort überhaupt ein Bild entstehen konnte, hatte ich nicht gehofft und beabsichtigt.
    Danke für den Link von @N.Nescio auf einen mir unbekannten Fotografen und seinen Sichten.
    Ich danke für die sparsamen aber intensiven Gedanken all derer hier unter dem Bild. Meine eigenen Ansichten zu meinen Bildern sind eher zu oberflächlich, leichtfüssig und bringen mich eher durch Eure Anmerkungen zum nachdenken und hinterfragen. 

    Frank Gürtler
    FC Mitglied seit 2005”
  • Clara Hase 16/02/2022 17:47

    Ich fühle mich an Diaabende erinnert und mag das Bild, wobei die Diaabende als Kind erlebt wurden und eher langweilig waren. .
    Das intensive Schwarz begenete mir schon die Tage. Schade nur das die Storys der Grafittis nicht immer so schnell durchschaut werden können. Der Clown links lacht sich eins.
    Im Dunklen Bereich mache ich noch Geländer aus, evtl Kneipe oder Kirchenraum - das Inventar glänzt - es blitzt und glitzert. Evtl. Ledersitze? alte Disko? Egal - es ist nebenwertig. Im Eingangstext steht Einrichtungshaus - ich habe meine Phantasie bemüht vom Foto an sich.
  • Gardin 16/02/2022 15:46

    Mein erster Gedanke beim Betrachten des Fotos war, "nur schwarz und weiß". Keine Zuführung, kein Übergang, keine Orientierung. Ich wusste nicht wo ich mich befand, welche Geschichte das Foto haben soll.
    Lediglich die angestrahlten Graffitis als Blickfang, der Rest ein Tritt ins Dunkele.
    Wie auch im wirklichen Leben gewöhnt sich das Auge an die Dunkelheit und man erkennt mehr. Bei diesem Foto leider nicht viel.
    Es hätte nicht viel hellere Übergänge gebraucht, nur soviel um dem Betrachter ein wenig von den hell angestrahlten Graffitis abzulenken, sein Interesse an der Umgebung zu wecken. 
    Die Idee finde ich prima. Ich mag Experimente.
  • Gardin 16/02/2022 13:25

    "Weniger Klientel für diese schwierigen, komplexen Fotos", das klingt etwas versteckt nach sinkendem Niveau der Teilnehmer an den Agoradiskussionen. 
    Ich sehe es anders. Wer möchte immer wieder ähnliche Fotos kommentieren?
    Und, Interessierte die die Agora über einen längeren Zeitraum verfolgen, werden davor zurückschrecken ein "normales",  ein nicht schwieriges, nicht komplexes Foto einzustellen. Deshalb hat die Agora, das vermute ich jetzt mal  auch wenige Einsendungen in diese Richtung. Ich rede von Fotos aus allen Bereichen der Fotografie, auch Natur.  Ich sehe hier in der Fotocommunity so viele Bilder die zu kommentieren sehr interessant wäre. 
    Denn die Idee der Agora ist sehr gut. Aber so, wird das Interesse an ihr immer mehr zurückgehen.
  • Matthias von Schramm 15/02/2022 18:06

    Ein mit Sicherheit sehr stark polarisierendes Foto. Erstaunlich, dass Agora diese Vielzahl an "schwierigen" komplexen Fotografien bringt, wo es immer weniger Klientel auf dem Kanal hier gibt für so etwas. Es ist ein Eintauchen in Subkulturen. Ein Spiegel und ein Sammelsurium von Tags, Graffitis und ähnliches, teilweise übermalt, teilweise beschmiert, was mich jetzt nicht an eine/n wirklich bestimmte/n KünstlerIn erinnert. Viel mehr assoziiere ich damit schon auch einen Hauch von übrig gebliebener dadaistischer Performance, die verlassen in einem Abbruchhaus, einem Baustellengebäude oder gar einer ehemaligen Galerie zu finden ist. Aber es war also ein Einrichtungshaus, wie im Eingangstext zu lesen ist. Es ist düster dort, viel Details erkennt man nicht, oder nur sehr ungenau. Die Anlehnung an Höhlenmalerei liegt nahe. Ismen wegen der nicht pornografisch anmutenden Darstellung eines Frauenaktes fallen mir da nicht ein. Ich denke da eher an eine Ähnlichkeit der "Venus von Willendorf". Eine 30.000 Jahre alte Figurine. Also denke ich an Fruchtbarkeit als Symbol, evtl. auch an Wärme in Zeiten, wo man in Häusern frieren musste.

    Der Spiegel rechts, den ich nicht beim ersten Blick erkannt habe, scheint auch mit Farbe beschmiert zu sein. Die SW Darstellung lässt Details verbergen und sorgt so aber für eine eigene Grafik und für ein Schwarz weißes Potpourri an Linien und Kreisen und Streben. Das Bild "will" wohl auch nicht mehr zeigen und die/der AutorIn hatte wahrscheinlich nicht vor ein gefälliges Foto zu machen. Es ist ein Ort, der mich ausgesprochen neugierig macht, grade weil sehr viele Rätsel auftauchen, viel mehr als Aufklärung und Erklärung. Es ist dort spannend, aber nicht vertrauensweckend. Ich meine auch lose Kabel und irgendwelche Steckleisten zu erkennen und fürchte, dass man hier im Dunkeln in viele Stolperfallen tappen kann. Ich hasse zwar, wenn Menschen mir mit Stirnlampe plötzlich im Finstern begegnet, aber diese Lampe hat wohl den/die FotografIn gerettet.

    Ich könnte mir denken, dass dieses Bild nur eine Skizze der Umgebung darstellt als Randnotiz anderer, gezielterer Arbeiten.
  • fotobücher 15/02/2022 2:44

    Ich sehe hier schwarz, viel schwarz. Aus diesem allumfassenden Schwarz erscheinen wie zwei Bilder: links ein Graffiti, rechts eine angestrahlte Wand mit einem weiteren Bild und Graffiti. Der Anfangskommentar hilft mir nicht viel weiter. Ich kann keinen Spiegel erkennen, aber das, was ich für den Lichtkegel einer Kopflampe halte. Zuerst dachte ich, dass ich eine Beziehung zwischen den beiden Bildern im Bild herstellen sollte. Dass eins die Projektion des anderen sei. Eine Art Reflektion vielleicht? Das erscheint mir aber nicht so.
    Mir bleibt dieses Foto insgesamt ein Geheimnis. Ich kann die Graffitis zwar erkennen, aber ihre Bedeutung nicht entziffern. So bleibt mir ein beklemmendes Gefühl von Klaustrophobie in einem dunklen Raum, der manche Teile preisgibt und andere Teile verhüllt bleiben.
    Die harten Kontraste verstärken dieses Gefühl, das sich in Ablehnung zum gesamten Foto entwickeln könnte. Doch bevor es dazu kommt, überwiegt der Wunsch, das Bild tiefer verstehen zu wollen, das Foto tritt in den Hintergrund und die Graffitis gewinnen an Bedeutung. Was wollen sie mir sagen, wie kann ich sie lesen. Ich fühle mich an den Schwiezer Graffitikünstler Harald Naegeli erinnert, wenn ich die "nackte Frau" am rechten Bildrand sehe - trotzdem ich weiß, dass seine Graffiti ganz anders waren.
    Langsam sehe ich Szenen wie in einer Höhlenmalerei und merke, dass ich im Versuch Sinn aus den Graffiti zu machen, beginne zu phantasieren.

    Für mich ist das ein vielschichtiges Foto, das mir lange Gelegenheit bietet zu betrachten.
    Danke für's zeigen.
    • Gerhard Körsgen 15/02/2022 0:52

      Deine Meinung zum Bild respektiere ich natürlich, wiewohl ich sie nicht teile...während ich den Link zum (geschätzten) Roger Ballen nicht so recht nachvollziehen kann.
      Bei dessen Bildern ist es doch geradezu "andersrum": Man findet im Hellen, voll ausgeleuchtet, dennoch das Dunkle "dahinter"...eine Qualität die ich dem vorliegenden agora-Beitragsbild bei allem Respekt aber absprechen würde wollen...
    • Gerd Scheel 16/02/2022 22:56

      Dadaistisch finde ich perfekt,
      denn ich habe hier mal viele Meinungen erlebt.
      ... und da wurden auch genug Beispiele und Namen gebracht,
  • Gerhard Körsgen 14/02/2022 12:21

    Viele Fotografen*innen begeben sich im Alltag eher selten auf Abenteuer bei der
    Motivsuche, bevorzugen Altbewährtes, verbleiben in ihrer Komfortzone.
    Hier wurde mal etwas neues "gewagt", ein nächtliches Lostplaceshooting.
    So wurde ein graffittiverschmierter großer Spiegel zur "Sensation"...
    Rein optisch fällt es mir aber schwer die Begeisterung zu teilen, denn weder Motiv noch
    dessen Präsentation lösen bei mir einen "Thrill" oder Neugierde oder irgendetwas
    positives aus, lediglich Schulterzucken á la "ja...und ?".
    Mir erscheint es logisch dass ein seitlich angeleuchteter Spiegel eben nach
    Einfallswinkel = Ausfallswinkel - Prinzip reflektiert und diesen "Effekt" bekommt der
    oder die Betrachter*in hier serviert. Lediglich ein sexistisches Graffitto wird am
    rechten Rand des Lichtkegels "mitgenommen" und gibt in seiner derb-übersteigerten Art
    eine Ahnung wes`Geistes Kind derjenige (hier gehe ich mal von einem "der" aus) war der das "kreativ" dort hin sprühte.
    Soweit so ungut bis hierhin.
    An sich sind solche Lost Places aber durchaus interessant, wenn, ja wenn man/frau "was daraus macht"...dazu bedarf es aber spontaner Idéen beim Auffinden des spontan
    entdeckten.
    Gerade zu mehreren wären sicherlich verschiedene Beleuchtungssituationen machbar gewesen, hier ist das Licht trotz Spiegeleffekts doch sehr flach. Dass die Umgebung in wenig konturierte Schwärze absäuft muss kein "Mangel" sein wenn das was Licht abbekommt dadurch interessant aussieht...was hier leider in meinen Augen nicht der Fall ist.
    Schwarzweiss als Stilisierungsmittel greift hier eher das Klischee des "dunklen Ortes"
    auf und eliminiert in seiner hartkontrastigen Ausprägung jeglichen Ansatz von einer
    augengerechten, naturalistischen Darstellung. Farbe hätte sicherlich mehr
    Détailinformation gebracht, aber auch das "Schrille" des Ortes noch mehr betont.
    (Ich gehe davon aus dass es sich um eine in sw konvertierte farbige Digitalaufnahme
    handelt).
    Immerhin wurde kein HDR versucht...ich kann mich noch gut an Zeiten in der fc erinnern
    als das Voting mit Mengen von schlecht gemachten HDR-Aufnahmen "geflutet" wurde, das ist hier zum Glück ausgeblieben.
    War bestimmt ein interessanter Ausflug...vielleicht hat die Aufnahme ja innerhalb einer
    Serie davon ihren Stellenwert. So einzeln für sich wie zu sehen gibt sie MIR nicht
    besonders viel.
    Aber andere sehen es sicherlich ganz anders...
  • framebyframe 14/02/2022 10:41

    Eine Reise durch die Diasammlung für eine Sitzung bei Herrn Freud. Geheimes und offensichtliches als Projektionen seelischer Dynamik. Schön dunkel und düster wie es sich im Keller der Seele gehört. Fotografien von Werken Anderer sind so ne Sache, wenn es dann als Streetfotogafie Furore macht. Die Leistung Anderer einfach abfotografieren? Natürlich hat es seinen Reiz, wie man sieht.