Scheinbar entspannt: Lanzenotter (Costa Rica)
Costa Rica-Reisende wissen oder sollten wissen, wie man sich bei Begegnungen mit Schlangen zu verhalten hat. Wenn man dann aber völlig unvermittelt einen Meter vor einer eingerollten Terciopelo-Lanzenotter (Bothrops asper) zum Stehen kommt, weil man sie erst im letzten Augenblick gesehen hat, fährt einem der Schreck schon durch die Glieder, der Kopf wird heiß (obwohl es heiß genug ist) und die Haare richten sich auf. Zuerst sind die Bilder wieder da, von gebissenen Opfern, den Nekrosen und den Amputationen. Dann sickern die Information ins Großhirn hinterher: leicht erregbar, extrem giftig, schnell. Zum Glück ist Winter und Trockenzeit, wo sie etwas weniger aktiv sein soll, aber darauf wollen wir uns besser nicht verlassen.
Nachdem wir uns auf Sicherheitsabstand gebracht und uns beruhigt haben, können wir die fotografischen Details angehen. Die Lanzenotter lässt sich davon nicht stören, und wir halten Distanz.
Verbreitet ist sie in den Regenwäldern Mittel- und im Norden Südamerikas, wo sie sich meistens am Boden und nur selten in Bäumen aufhält. Überwiegend ist sie nachtaktiv und jagt Kleinsäuger, tagsüber verbringt sie meistens regungslos an sonnigen Stellen des Regenwaldes, wo sie dank ihrer Zeichnung und der Lichtspritzer, die auf den Boden fallen, kaum zu sehen ist.
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