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Schwere Geburt

Eigentlich steht es mir als Mann garnicht zu, über eine Geburt zu philosophieren. Wenn ich es trotzdem mache, mögen es mir alle Mütter nachsehen und milde lächeln.

Wenn ein Kind geboren wird, ist das ein schöner Moment und nichts ist aufregender als der Augenblick, in dem das Kind die erstenTöne von sich gibt. So ähnlich waren auch unserer Gefühle, als das erstemal der Dampf in die Zylinder strömte uns sich die Lok nach fast dreijähriger Pause zum ersten mal unter gewaltigem Zischen bewegte.

Ist alles dicht, haben wir alles richtig gemacht? Bange Fragen, die uns in diesem Augenblick durch den Kopf gingen. Welch eine Erleichterung, als sich das Gefährt dann ohne Quietschen oder Rumpeln doch in Bewegung setzte.

Aber noch ist es nicht ausgestanden. Die Schatten von zwei "Geburtshelfern" veraten es uns. Argwöhnisch wird jede Bewegung beobachtet. Klemmt da nicht doch etwas, ist alles fest angeschraubt? Der Kreißsaal ähh.. das Gleis ist umringt von aufmerksamen Beobachtern.

Mittlerweile ist das "Kind" schon gewachsen und in der harten Schule des Lebens angekommen. Wenn wir bei unserer bildhaften Schilderung bleiben wollen. Wollen wir nur hoffen, daß die Flegeljahre nicht allzu nervenaufreibend sind.

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