so begann der Filmsatz (Monophoto)
.
Heute Abend werde ich wieder, wie jedes Jahr,
meine Kolleginnen und Kollegen treffen,
die vor vielen Jahren in der Buchdruckerei Berichthaus
(Tagblatt der Stadt Zürich) den Beruf
des Schriftsetzers ausgeübt haben.
Ich habe dort von 1969 bis 1973
meine Lehre noch voll im Bleisatz gemacht.
Bei grösseren Mengen Bleisatz erhielten wir
die fertigen Zeilen von der Monogiesserei,
die die von den Monotastern auf gestanztes Papier
gelieferten Rollen giessen mussten.
Etwas später wurden nach und nach
die Matrizenformen für Blei durch solche
auf Negativfilm ersetzt.
Hier seht ihr Wechselmatrizen für spezielle Arbeiten,
d.h. die zuständige Person musste einzelne Negativmatrizen
mit der Pinzette aus obigem Rahmen nehmen
und dann auf der Form so platzieren,
wie es der Maschinensetzer haben wollte.
P.S.: ich persönlich habe auch noch
an der Mono-Setzmaschine gearbeitet,
sowohl für Bleisatz, wie auch später für Filmsatz.
Ebenfalls durfte ich noch an der Monophoto-Belichtungseinheit arbeiten.
Die Negativform wurde durch Pressluft
in die nötige Position für die Belichtung gebracht.
Die belichtete Filmbox musste dann in einem separaten Raum
entwickelt werden.
Weitere Details siehe:
oder im Ordner :
https://portfolio.fotocommunity.de/qrt/folder/332215
Zur besseren Darstellung habe ich auf obigem Bild
eine Aufsicht und rechts im kleineren Detail
eine Durchsicht reinkopiert.
* * *
Noch ganz aktuell, etwas was mir nahe geht... :
Burkhard Wysekal 19/11/2018 11:45
Was für ein Aufwand damals. Das kann man sich heute kaum noch vorstellen. Und dann noch mit dem giftigen Blei. In der jetzigen Zeit bekommt man kaum Lötzinn mit Blei zu kaufen.Sehr interessant und trefflich beschrieben.
LG, Burkhard
Marina Luise 16/11/2018 16:05
Ein interessantes Detail und sehr gut dokumentiert mit der Erklärung! Wer weiß das heute noch - ich mal nicht! Danke!Susi Preisig 15/11/2018 18:00
Verwendet man diese heute nicht als "Setzkasten" und stellt so kleine Dinger hinein? Ich habe auch noch einen an der Wand hängen.Viel Spass heute Abend und liebe Grüsse - Susi
Arthur Baumgartner 15/11/2018 17:43
Ein handfestes Handwerk hast du da einst ausgeübt, das im digitalen Zeitalter zum Opfer fiel. Ich finde es jedenfalls interessant, und erinnere mich an die SF-Sendung "Was man weiss und doch nicht kennt.", die ich als Jugendlicher in den 1970'er Jahren sehr gerne sah. Viele Jahre später gab's dann Nachfolgesendungen wie "Lanzi" oder "Rosanna checkt's", in denen auch spannende Einblicke in eher unbekannte Berufe gewährt wurden.VG Arthur
Klaus Kieslich 15/11/2018 15:42
War ja eine langwierige und schwierige Arbeit....denn mal viel Spaß heut Abendgruß klaus