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Stillstand der Gravitation

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Klaus Tesching

Premium (World), hinter den sieben Bergen

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Stillstand der Gravitation

Das Bild zeigt die ergreifende Darstellung des Stillstands der Gravitation, eingefangen in einem Raum, der so klinisch rein ist, dass man fast annehmen könnte, auch das Staubkorn hätte hier Ehrfurcht. In der Mitte schwebt – nein, thront – eine majestätische Ansammlung von Kissen, wie eine himmlische Offenbarung des Interior-Designs, die den Gesetzen der Schwerkraft trotzt. Die Zuschauer, in perfekter Formation um das Kunstwerk angeordnet, stehen da wie in einer Zeremonie, fast so, als ob sie darauf warten, dass diese kissenartige Wolke sie erleuchtet. Ein paar von ihnen wagen es, mit den Fingern zu deuten, als hätten sie gerade einen Blick auf den Heiligen Gral der postmodernen Kunst geworfen.

Es hat den Anschein einer Anbetung, als ob diese luftige Ansammlung mehr sei als nur Kunst – vielleicht der Schlüssel zum Universum? Nein, natürlich nicht. Aber was ist Kunst heute noch, wenn nicht eine Einladung, sich ehrfürchtig vor den kreativen Visionen anderer zu verneigen, die ein Meisterwerk aus dem Gewöhnlichen erschaffen? Und so stehen sie da, die Betrachter, als ob sie tatsächlich auf den Moment warten, in dem die Kissen ihre tiefste Existenzfrage beantworten. Der Raum verstärkt die sakrale Aura, mit seinem minimalistischen Design, das nur eines sagt: Hier, meine Freunde, geschieht Großes. Vielleicht nicht für die Menschheit, aber auf jeden Fall für den Kunstmarkt.

Und am Ende, während sie still um diese Manifestation des Stillstands der Gravitation herumstehen, wird allen klar: Sie haben etwas wirklich Bedeutendes erlebt – oder zumindest etwas, das in jedem Fall gut in ihre Instagram oder TikTok Storys passen wird.