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Horst Waschinski


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Tiefes Schweigen

In der kristallklaren Tiefe des karibischen Meeres, wo die warmen Strömungen sanft die bunten Korallen wiegen und die Fische in einem kaleidoskopischen Tanz umherflitzen, gibt es einen geheimnisvollen Ort, der seit Jahrhunderten Geschichten von mysteriösen Vorkommnissen erzählt. Diese Region, bekannt als das Bermuda-Dreieck, hat eine düstere Berühmtheit erlangt, obwohl das Wasser hier so klar und einladend ist.

Die Sonnenstrahlen durchdringen die glitzernde Wasseroberfläche und tauchen die Unterwasserwelt in ein helles, strahlendes Licht. Zwischen den farbenfrohen Korallen und tanzenden Fischen scheint alles friedlich zu sein, doch das Meer birgt seine Geheimnisse. Über diesen klaren Tiefen fährt ein alter Fischkutter gemächlich über die Wellen. Die Crew, raue Männer mit wettergegerbten Gesichtern, beachtet kaum die Legenden, die diesen Ort umgeben. Sie lachen und scherzen, aber hinter ihren Augen liegt die ständige Wachsamkeit, die jeder Seemann im Bermuda-Dreieck kennt.

Die Sage erzählt von einem Fluch, der hier haust. Geschichten von plötzlichen Stürmen, unerklärlichen Nebelbänken und mysteriösen Lichtphänomenen, die ganze Schiffe verschlingen, ohne eine Spur zu hinterlassen. Einige behaupten, dass die Geister der verlorenen Seeleute immer noch hier unten wandeln, dass ihre Stimmen in den Wellen flüstern und ihre Seelen nie Frieden gefunden haben.

Der Kutter bewegt sich langsam weiter, seine Schatten tanzen auf den Korallen tief unten. Plötzlich wird die ruhige See unruhig, kleine Wellen kräuseln sich an der Oberfläche, als würde eine unsichtbare Hand sie sanft streicheln. Die Männer an Bord tauschen unruhige Blicke aus, das Lachen verstummt, und eine schwere Stille legt sich über das Boot.

Ein kalter Windstoß weht über das Deck, ungewöhnlich in dieser tropischen Gegend. Der Kutter beginnt zu schwanken, als würde eine unsichtbare Kraft ihn ergreifen. Die Männer kämpfen gegen die wachsende Spannung, ihre Hände fest um die Reling geklammert, aber die Kraft ist überwältigend.

Das Wasser um das Boot beginnt zu brodeln, und ein unheimliches Licht scheint aus der Tiefe emporzusteigen. Ein Flüstern, kaum mehr als ein Hauch, trägt sich mit dem Wind über das Deck: "Lasst uns in Frieden."

Der Kutter schwankt heftig, und die Männer blicken in die Tiefe. Für einen Moment glauben sie, die Umrisse von Gesichtern in den Wellen zu sehen, blasse, traurige Augen, die sie anstarren. Doch so schnell wie das Phänomen begann, endet es auch wieder. Das Wasser beruhigt sich, das Licht verschwindet, und eine unheimliche Stille kehrt zurück.

Zitternd vor Angst und Kälte blicken die Männer noch einmal in die Tiefe, bevor sie eilig Kurs weg vom Bermuda-Dreieck setzen. Niemand spricht ein Wort, aber jeder von ihnen weiß, dass sie dem Fluch nur knapp entkommen sind. Das Bermuda-Dreieck hatte sie gewarnt – und sie würden die Warnung nicht noch einmal ignorieren.

Der alte Kutter entfernt sich, die Männer denken an ihre Familien und daran, dass sie trotz aller Warnungen immer wieder zurückkehren müssen. Denn das Meer ist ihr Leben, und auch wenn es sie bisweilen in die Tiefen des Schreckens führt, so bietet es doch auch den Trost der Freiheit und die Schönheit der endlosen Horizonte.

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