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Ulrich Ruess


Premium (Pro), Norderstedt

versteinerter Glaube

Die Besichtigung des Tempels von Kom Ombo war ein eigenartiges Erlebnis, da sie zur Zeit des Freitagsgebetes oder zumindest eines anderen besonderen Gottesdienstes stattfand. Jedenfalls rief ein Muezzin, wie allgemein üblich, über starke Lautsprecher zum Gebet, woran sich kämpferischer Gesang und wohl eine Art Predigt anschloss. Da steht man als Tourist aus dem christlichen Abendland bei schnell hereinbrechender Dunkelheit in afrikanischer Wärme und um einen herum flammt die künstliche Beleuchtung auf, die dieses Heiligtum einer vergangenen Zeit in ihr warmes Licht taucht.Darüber dröhnte die Stimme des islamischen Predigers mit ihren monoton, aber mit großem Nachdruck und unheimlich schnell vorgetragenen hämmernden Worten, die vom Klang her, auch wenn man kein Wort verstand, keinen Zweifel daran ließ, welche Glaubensrichtung die richtige sei.

Ein Moment, um sich vor den steinernen Göttern des alten Ägyptens so seine abendländischen Gedanken über den Absolutheitsanspruch von Religionen zu machen und über ihre Vergänlichkeit.

Commentaire 12

  • nyhr 07/01/2010 13:12

    Ja, da gebe ich Dir Recht. Ein guter Anlaß, um über den Absolutheitsanspruch von Religionen nachzudenken. Der hat schon viel Unheil angestiftet. Ich wäre dafür, daß die Menschen sich auf einen Glauben einigen könnten, der alle Religionen miteinander verbindet. Aber das wird wohl ein Traum bleiben.
    LG Karin
  • Anke Gehlhaar 13/11/2007 18:00

    Dies Bild läd mit deinem Text ein nocheinmal hinzuschauen und nachzudenken, gerade das spärlich
    auftauchende Licht finde ich ansprechend.
  • Wilhelm H. 12/11/2007 17:05

    Das ist eindruckvoll ins Bild gesetzt. Der itel dazu stimmt nachdenklich.
    Lieben Gruß Wilhelm
  • † Ute K. 09/11/2007 0:24

    tolles Foto von einem imposanten Bauwerk,
    lg, Stino
  • Helga Hack 09/11/2007 0:04

    Bild und Text finde ich Klasse! Die beginnende Beleuchtung gibt dem Tempel etwas Besonderes!
    Lieben Gruß!
    Helga
  • Ute Rummel 08/11/2007 23:43

    Hatten die damals schon ein Dogma, ähnlich der katholischen Kirche?
    Gruß Ute
  • Anoli 08/11/2007 23:32

    Dein Text hat mich jetzt total in seinen Bann gezogen.......Auch das Bild ist natürlich schön!!
    LG Ilona
  • Gerlinde File 08/11/2007 23:19

    Die ägyptischen Tempel schauen in der nächtlichen Beleuchtung wesentlich spektakulärer und mystischer aus.
    Am Tag können sie nicht leugnen, daß sie 5000 Jahre alt sind - und man kommt fast um vor Hitze zwischen dam Gemäuer.
    LG .... Gerlinde.
  • Frank Dro 08/11/2007 22:54

    Wenn Du vor kurzem da warst, dann war das zum Ramadan. Dann hast Du das Abendgebet, nachdem die Moslems endlich an ihre gefüllte Tafel dürfen, gehört.
    Solche Gebete sind schon einmalig anzuhören.
    Aber die Aufnahme vom Tempel ist auch sehr schön. Die künstliche Beleuchtung wäre eine Stunde später sicher besser anzuschauen gewesen, hier bringt sie leider noch nicht die Wirkung, die von Kunstlicht in Tempeln erzeugt werden soll, aber das kann man sich leider nicht immer aussuchen.
    LG Frank
  • J.Swede 08/11/2007 22:52

    Tolle Doku.
    Genau da an der Säule hab ich Sobek fotografiert, toll wie ich ihn hier sehen kann. Etwas über ein Jah her.
    Die Leute auf dem Foto sind auch begeistert.
    Gefällt mir.
    lg Jan
  • Benita Sittner 08/11/2007 21:57

    ....schönes Foto...und eine eindrucksvolle Erklärung zu den Sitten anderer Völker....LG Benita