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Wer schickt uns unsere Träume ... ? ___ I.

Wer schickt uns unsere Träume ... ? ___ I.

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Insulaire


Premium (World), Ile de Ré

Wer schickt uns unsere Träume ... ? ___ I.

Mein SeehundPinguin

Urlaub. Strand. Eine wunderschöne Lagune. Schwimmen. Herrlich.
Doch seit zwei Tagen wollen immer weniger Kinder ins Wasser. Sie haben Angst.
Angeblich liegt auf dem Grund irgendein großer toter Vogel oder ein anderes Tier.
Ich warte ruhiges Wasser ab und sehe nach. Ja, es könnte stimmen, etwas ruht dort
in der Tiefe. So tauche ich weit hinab, greife vorsichtig nach dem dunklen Schatten,
komme laut schnaubend damit an die Wasseroberfläche und den Strand zurück.
Ich bette das ungefähr einen Meter lange Tier auf den weichen warmen Sand und
sehe es mir genauer an. Es ist ein eigenartiger Mischling, halb Seehund, halb Pinguin.
Und, - welch freudige Überraschung, - ein zartes Beben des Körperchens, ein Atmen,
- es lebt.

Weiter hinten erkenne ich eine große Wiese mit vielen Pinguinen und Seehunden.
Dorthin trage ich das Tierkind und bewege mich damit vorsichtig zwischen den
anderen, suche die Mutter des fast Ertrunkenen. Doch alle erwachsenen Tiere
schnauben uns nur sehr böse und giftig an. Keines will den armen Wurm haben.
So suche ich ihm ein ruhiges, schönes Plätzchen und lege ihn behutsam nieder.
Doch kaum wende ich mich ab, so wankt der kaum Erwachte auch schon an mir
vorbei und hoppelt aufs Wasser zu. Dort angelangt, plumpst er hinein und geht
sofort unter wie ein Stein. Kommt auch nicht wieder hoch. Mir bleibt nichts anderes
übrig, als den Übermütigen abermals zu retten. Und so geht das einige Male.
All die anderen Tierkinder lernen von ihren Müttern das Schwimmen.
Eeer (sie?) nicht. Was also tun? Festbinden? Damit nichts passiert?

Ja! Ein guter Gedanke!
Sofort ist ein Aldi-Einkaufswagen zur Hand. Darauf platziere ich meinen Schützling
und gehe so mit ihm in ein großes Kaufhaus. Die Menschen um uns herum nehmen uns
kaum wahr, als wäre es alltäglich, mit einem SeehundPinguin ein Einkaufscenter zu
besuchen. Zuerst verirre ich mich in einen Waschraum. So schnell kann ich gar nicht
schauen, wie mein Tierchen vom Wagen hupft und sich unter der Türe eines WCs
hindurchzwängt. Ich lege mich flach auf den Boden und rufe unten hindurch:
"Entschuldigung, haben Sie hier vielleicht einen kleinen SeehundPinguin?" "Jaaaa!"
Eine Mutter und ihre kleine Tochter kommen aufgeregt aus der WC-Kabine:
"Dort drinnen ist er, - im Cloooooo!"
Ja, da steckt er; nur das schnurrbärtige Schnäuzchen guckt noch heraus. Mit viel Mühe
ziehe ich ihn aus diesem Loch und klemme ihn in den Kindersitz des Einkaufswagens.
Weiter gehts.

... Fortsetzung folgt ...

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