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homwico


Premium (Complete), Coburg

0555 Entwässerung

Ein detaillierter Blick auf die Moränenlandschaft offenbart anschaulich die supraglaziale, über die Oberfläche der Gletscherzunge stattfindende „Entwässerung“ des Gletschers. Die „Gletschermilch“(die Isländer nennen sie „Fjallamjólk“), so wird das milchige, trübe Aussehen des Wassers, das viele mikroskopisch kleinste Schwebeteilchen mit sich führt, bezeichnet, plätschert hier schon recht ansehnlich durch die in allen Größen vertretenen Geröllbrocken, die sich am Ende der Gletscherzunge abgelagert haben. An vielen Stellen bilden sich durch das hauptsächlich zu etwa zwei Dritteln der Sonneneinstrahlung geschuldete Abschmelzen des Eises an der Oberfläche der Zunge Wasserläufe, die sich, anfänglich als kleines Rinnsal am Zungenende durch ständigen Zufluss weiterer Wasserrinnen immer stärker und kräftiger werdend, ihren Weg durch den Moränenschutt suchen. Es entsteht ein Gletscherbach, der oftmals einen Gletschersee bildet und dann in der Regel über einen natürlichen Ablauf, sich immer weiter durch zusätzliche Wassermengen verstärkend, über den anschließenden Sander der Gletscherlandschaft als Gletscherfluss in Richtung Meer fließt. Eine Flussbildung ohne Gletschersee kommt aber auf Grund der jeweils unterschiedlichen topographischen Situation genauso vor.
Je nach Entfernung des Gletschers zur Küste können sich hier gewaltige Ströme bilden. Einer der bekanntesten ist auf Island die Jökulsá á Fjöllum, mit 206 Kilometern Länge der zweitgrößte Fluss Islands. In ihrem Flusslauf befinden sich zwei bekannte mächtige Wasserfälle: der Selfoss und der Dettifoss. Der Name „Jökulsá“ bezeichnet auf Island immer einen Gletscherbach- oder Gletscherfluss.

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