0895 Plastiksegen
Nach Südosten zeigen sich im Hintergrund die Klippen von Steinbogi. Davor die Buchten Austasta-Hvalnik und Gislagonta, in die Welle um Welle hineinrollen. Aufgenommen auf der Landzunge Stokksnes am Küstenstreifen von Stokksnesbjörg an der Südostküste Islands.
Punkt sieben auf unserer do-to-Liste des regenerativen Stopps unserer momentanen Selbstzerstörung:
Nicht nur Öl verpestet die Lebensbereiche des Meeres. Einen weiten Teil seines zum großen Teilen aus Plastik bestehenden Zivilisationsmülls, der Mensch ist ja reinlich, versenkt er im Wasser. Jedes Jahr landen mehr Abfälle im Wasser als Fische herausgeholt werden.
Seit Erfindung des Materials „Plastik“ in der 50er Jahren produzierte man bislang aufgelaufen etwa 8,3 Milliarden Tonnen Plastik. Stand 2018 liegt die jährliche Produktion bei 360 Millionen Tonnen. Über die Abwässer oder von Müllkippen gelangt der Plastikmüll ins Meer. Die meisten Abfälle gelangen durch den Tourismus in die Ozeane. Jährlich landen zwischen fünf und dreizehn Millionen Tonnen Plastikabfall in den Meeren. Auch wenn es gelingt, die Menschen für diese Thematik besser zu sensibilisieren: Ohne Richtlinien und Gesetze, welche die Natur schützen, wird es nicht gelingen die Situation zu verbessern.
Der Kunststoff ist sehr langlebig: in den Ozeanen hält er sich mehrere Jahrhunderte. Bis zu 450 Jahre braucht eine Wegwerfwindel oder eine Plastikflasche, bis sie sich aufgelöst hat. Der Kunststoff zerfällt dabei in immer kleinere Partikel. Ein Teil des Müll wird an die Strände angeschwemmt. Es bleiben jedoch mehr als zwei Drittel des Plastiks im Meer, das auf den Meeresboden sinkt. Und das in allen Tiefen. Ein Taucher fand in fast 11000 Metern Tiefe im Marianengraben eine Plastiktüte. Laut einer australischen Studie lagern bis zu 16 Millionen Tonnen Mikroplastik (kleiner als 5 Millimeter) in den Böden der Weltmeere - mehr als an der Meeresoberfläche zu finden ist.
Das restliche Drittel wird durch Wind und Strömung aufs Meer hinaus getrieben. In riesigen Wirbeln bilden sich dabei „Müllteppiche“. 2010 fanden Forscher im Nordatlantik einen Müllteppich, bestehend aus 200000 Teilen pro km². Im Pazifik existiert ein Müllstrudel mit einer Größe, die etwa die vierfache Fläche Deutschlands aufweist.
Weitere toxische Substanzen, z.B. DDT oder PCB, lagern sich an der Oberfläche des Kunststoffs ab. Ist dieser zerfallen, schweben die Kleinstteile durch das Wasser. Meeresbewohner und Plankton nehmen diese am Anfang der Nahrungskette auf. Viele der Meerestiere sterben daran, auch weil sie sich in Kunststoffnetzen verfangen. Vögel verhungern buchstäblich, da ihre Mägen mit Plastikmüll gefüllt sind, oder ihr Magendarmtrakt verstopft wird.. Man schätzt, das jährlich etwa 1 Million Vögel an diesem „Junkfood“ verenden. Über die Nahrungskette kommt das Plastik schließlich als Bumerang zum Menschen zurück. Die feinsten und feinen Kunststoffteilchen haben sich inzwischen über den ganzen Planeten verteilt. Man findet sie in den Wolken, im menschlichen Stuhl und im Trinkwasser………
fino tereno 019 22/10/2021 13:15
Was das Tosen des Meeres nicht sagt, verraten uns deine aufklärerischen Zeilen dafür ... Lg, FinoTante Mizzi 20/10/2021 8:32
Eine ganz klasse Aufnahme mit einem aufrüttelnden Text dazu !!!Ich wünsche Dir einen schönen Tag und bleib gesund!
Liebe Grüße
Mizzi
Mario Siotto 19/10/2021 19:51
MagnifiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiqueAmitiés
Mario
Blula 19/10/2021 16:00
So gut wie das Bild, so betrüblich der Begleittext dazu !!!Ein ausgezeichneter Beitrag, der eine nachhaltige Wirkung hinterlässt.
LG Ursula
wasserfallfan 19/10/2021 11:51
Besonders gut gelungen. Eine fantastische Aufnahme mit tollen Kontrasten.LG Günther
André Reinders 19/10/2021 10:56
Ich habe das Gefühl, mittendrin zu stehen...eine tolle Aufnahme!!!LGAndré
anne47 18/10/2021 21:51
Früher war der Fisch in der Verpackung, heute ist es umgekehrt. Die Bilder von dem tosenden Meer sind wunderschön, aber sie können nicht darüber hinweg täuschen, dass auch das Meer krank ist.LG Anne
W.H. Baumann 18/10/2021 21:13
Die Thematik ist - fast - allen bekannt. Dennoch dreht sich die Spirale weiter. Eine wachsende Erdbevölkerung verlangt nach immer billiger werdenen Lebensmitteln und solcher Verpackung. In den Supermärkten hat man oft gar keine andere Wahl, als Plastik. es sei denn, man würde gleich - und ungleich teurer - im Naturkost- oder Bioladen einkaufen, was Geringverdiener wieder belastet. Wir wollen sehen, was die neu entstehende Bundesregierung an maßgeblicher Stelle dazu für eien Beitrag leistet.Die Aufnahme ist sehr gut.
VG Werner
Matteo70 18/10/2021 19:36
das ist eine starke Aufnahme. Die Doku macht betroffen...LG, Matteo70Heribert Fischer 18/10/2021 18:40
schönes Bild mit trauriger RealitätVitória Castelo Santos 18/10/2021 17:56
Ich mag sehr!!!