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1415 Moränenlandschaft und Sanderebene

1415 Moränenlandschaft und Sanderebene

14 221 15

homwico


Premium (Complete), Coburg

1415 Moränenlandschaft und Sanderebene

Ein etwas anderen Blickwinkel, der mit seiner 90 mm Telebrennweite einen schönen Blick über die Moränenlandschaft im Vordergrund mit der in der Bildmitte auf die im Sonnenlicht liegende Oberfläche der vom Gletscherfluss durchzogenen Sanderebene und der sich anschließenden, nach Nordosten auslaufenden Gletscherzunge des Dyngjujökull zeigt. Es schließt sich der schwarze Streifen der Holuhraun, einem Lavafeld, an. Dahinter das Massiv des Dyngjufjöll mit dem südlichen Calderarand der Askja. Rechts die Bergkette der Þorvaldstindur (1526 m), links die Bergwelt mit dem nordwestlichen Rand der Caldera. Im Vordergrund rechts eine steile Geröllhalde mit Moränenschutt. Dieser Schutt zieht sich durch die gesamte Moränenlandschaft bis über die Oberfläche der Gletscherzunge.
Weil ich immer von Moränenlandschaft und Moränenschutt spreche: Diese beiden Begriffe, die uns auf dieser Wanderung noch öfter begegnen werden, sind in der Fachwelt wie folgt definiert:
Eine Moräne, aus dem Französischen „moraine“ = Geröll, ist sämtliches, von einem Gletscher transportiertes Material, speziell auch Schuttablagerungen, die von einem Gletscher durch seine Bewegung angehäuft werden. Diese Ablagerungen bestehen aus verschiedenen Korngrößen, wobei das Feinmaterial als Geschiebemehl oder Geschiebemergel bezeichnet wird und man die groben Komponenten als Geschiebe definiert. Auch große Gesteinsblöcke fallen dabei unter den Begriff „Moräne“. Je nachdem wie und an welcher Stelle zum Gletscher das Gestein einer Moräne angeordnet ist, spricht man von Ober- (Felsmaterial, das auf den Gletscher fällt oder stürzt) Mittel- (sie bilden sich aus der Vereinigung von Seitenmoränen) Unter- (an der Gletscherbasis, meist stark geschliffen und zerkleinert = Detersion) Innen- (sämtliches Material, das intraglazial, also im Gletscher transportiert wird) Seiten- (entlang der Gletscherränder aus mitgenommenen, herausgebrochenem seitlichem Gestein und hauptsächlich aus ehemaligen Untermoränen = Detraktion) Grund- (bestehen aus dem Material von Unter- und Innenmoränen) oder Endmoränen (das ist die Schuttanhäufung am Gletscherende, die sich bildet, wenn sich der Gletscher über längere Zeit nicht bewegt = beim Vorrücken der Gletscherstirn Exaration).
Die drei Begriffe und Vorgänge der Detraktion, Detersion und Exaration bezeichnet man als glaziale Erosion.
Die längs der Bewegungsrichtung eines Gletschers verlaufenden Hügel, die größtenteils aus abgelagerten Moränenmaterial vor allem von der Grundmoräne, also aus Geröll und Gesteinsschutt bestehen, nennt man Drumlins.
Anhand der Endmoränen kann man gut die größte Ausdehnung eines Gletschers erkennen und bestimmen. Wenn man sieht, was am Kverkfjöll für Moränen vorhanden sind, bekommt man eine ungefähre Vorstellung in welchen Dimensionen früher die Gletscher gewesen sein müssen.
Je nach Entstehungszeit unterscheidet man noch zwischen Jungmoränen (Weichsel- und Würmeiszeit) und Altmoränen (aus vorherigen Eiszeiten).
Die Fachwelt unterscheidet heute die Begriffe „Moräne“, unter der alles aktuell noch bewegte Material eines Gletschers zusammengefasst wird, und den Ablagerungen, den Sedimenten, die keiner Bewegung mehr unterliegen und als Geschiebemergel bezeichnet werden.

Aufgenommen in den Kverkfjöll am Nordrand des Vatnajökull auf Island.

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