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1416 Palagonitisierung

1416 Palagonitisierung

8 474 13

homwico


Premium (Complete), Coburg

1416 Palagonitisierung

Noch ein Stückchen weiter zeigt sich eine mächtige Felswand aus Palagonit. Die wuchtigen, teils glatten schön glasierten Felsblöcke, im Gegenlicht Richtung Osten aufgenommen, scheinen sich wie Backenzähne, die tief im Zahnfleisch verankert sind, an dieser Stelle herausgearbeitet zu haben. Das Zahnfleisch ist an dieser Stelle identisch mit dem Lavaascheboden, der sich durchsetzt mit Lapilli aller Größen in steiler Hanglage schräg nach links unten zum Bildrand verläuft. Und wie im richtigen Leben: Die „Zähne“ scheinen an ihrer Basis „leicht“ kariös zu sein, nur setzen sie kein Moos an. Wind und Wetter graben an vielen Stellen dieser archaischen Landschaft das gewachsene Gestein der letzten Eiszeit, das sich in den Kverkfjöll als massive Palagonitrücken unter den dicken Eispanzern der Gletscher gebildet haben, aus.
Palagonit, benannt nach dem Ort Palagonia auf Sizilien, ist ein vollständig devitrifiziertes, also auskristallisiertes ehemaliges Gesteinsglas, entstanden aus basaltischer Lava. Es entsteht durch den Prozess der Palagonitisierung, vorrangig im Gestein Hyaloklastit, das bei einer hydromagmatischen Eruption basaltischer Laven entsteht. Hydromagmatische Eruption ist gleichbedeutend mit einer vulkanischen Explosion, die aus dem direkten Kontakt heißer Gesteinsschmelze oder pyroklastischen Strömen (Feststoff-Gas Dispersion, Dispersion ist ein Gemisch nicht ineinander löslicher Stoffe, bekannt ist beispielsweise das Kolloid Wasser/Öl) mit externem Wasser (Grundwasser, Seewasser, Gletscher, Oberflächenwasser oder Meerwasser). Dabei entstehen die typischen pyroklastischen Wolken, die u.a. die Luftfahrt bei einem aktiven Vulkanausbruch erschweren oder gar unterbinden können.

Aufgenommen in den Kverkfjöll am Nordrand des Vatnajökull auf Island.

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