Michael Jo.


Premium (Pro), aus Purer Lust

50 Jahre,

1964 von Joachim Ernst Behrendt
als ' Berliner Jazztage' kreiert und fulminant begonnen;

unterstützt von den damaligen ARD-Hörfunksendern
und dem TV,
seit damals immer schon mit Auftragskompositionen
der Senderanstalten und des Kulturfonds des Senats von Berlin
(öffentlichen Geldern also) finanziert;
nach Behrends Tod aus dem Gebäude der Philharmonie
zunächst in die alte Kongresshalle (heute ' Haus der Kulturen der Welt ' )
verlagert,
seit Jahren inzwischen Teil der Berliner Festspiele
im gleichnamigen Festspielhaus (dem ehemaligen Theaterbau
der West-berliner Freien Volksbühne) in der Schaperstrasse.

Ob all die Auftragskompositionen (mit dem Geldsegen der Sendeanstalten)
heute noch innovationsförderlich sind,
darf bezweifelt werden.

Nichts gegen den Auftritt der wenigen grossen Sender- Big Bands zum
Jazzfest-Auftritt in der Hauptstadt;
aber ein zusammengestoppeltes Programm angesichts des Mauerfalls
vor 25 Jahren unter dem Aspekt Freiheit und Demokratie (' Freedom Songs ' ) mit dem US-Sänger
Kurt Ellis musste deftig in die Hose gehen,
so seicht und sülzig die Beiträge dieses Amerikaners und mit den
ebenso seichten Arrangements des Bandleaders Richard DeRosa
stur und steif dargeboten wurden.

Schade um die Musiker der WDR-Big-Band !

Der Unmut des mündigen ( !! ) Publikums im Saal war sehr verständlich
und der an sich gutgemeinte Freiheitsgedanke verpuffte vollends in Unbehagen,
als der Sänger Elling alle möglichen Politiker als Freiheitskämpfer im Stakkato reklamierte
(inclusive Adenauer und Ronald Reagan), den Namen Willly Brandts aber peinlicherweise (oder absichtlich .. ?) unerwähnt lies.

Selten leerte sich der grosse Saal in der Schaperstrasse so schnell
wie während dieses Auftritts;
- peinlich auch, dass dieses Konzert gar noch live übertragen wurde .. ;-(((

So ist das meist bei derlei Festivitäten:
der Kenner dürstet nach dem Auftritt der Formation seiner Wahl
(für mich bei diesem Konzert die erste Halbzeit, die von dem wunderbaren
Daniel Humair Quartett aus Frankreich erstklassig bestritten wurde);
der ' Rest ' ist dann meist die B-Seite der Schallplatte ...

verständlich zwar,
dass sich das Hauptstadt-Jazzfest möglichst unterscheiden möchte
von der Masse der inzwischen gewachsenen Konkurrenz all der Jazzfestivals in der ' Provinz ' ;
mit ' Multi-Kulti ' (wie zeitweilig), dem Anbiedern an die ' musikalischen ' Konsumgewohnheiten eines jungen Publikums ( Rapp, Pop & Co.)
und einer Kladde arangierter Auftragsarbeiten
wird ein eigenständig-markanter Auftritt im Konzert der europäischen Veranstaltungsorte nicht dauerhaft gefragt sein.

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Gut für uns Berliner Jazzfans,
dass wir immer reichlich aus sonstigen ' Locations ' und Veranstaltungen
wählen können;
das Jazzfest dagegen kann / sollte mir künftig scheissegal (?) sein .. !

Commentaire 7

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Dossier Jazz
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Exif

APN NIKON D700
Objectif AF-S Zoom-Nikkor 24-70mm f/2.8G ED
Ouverture 4.5
Temps de pose 1/40
Focale 52.0 mm
ISO 320