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Premium (Complete), Coburg

610 Schicksale

Der Sarkophag von Prinzessin Maria Karoline von Sachsen-Coburg und Gotha und Braganza (*10. Januar 1899 in Pula, Kroatien/Istrien; † 06. Juni 1941 in Hartheim bei Linz).
Die geistig behinderte Prinzessin lebte anfangs zu Hause bei ihren Eltern, man schickte sie aber dann in ein Salzburger Krankenhaus, das auf neurologische Krankheiten spezialisiert war. Dort war der Sohn des Krankenhausdirektors, Dr. Heinrich Wolfer, Leiter der Abteilung für Erbkrankheiten. Er war zudem SS-Mitglied und gleichzeitig Leiter des dortigen Amtes für Rassenhygiene. Mit Beginn des Euthanasieprogramms in Österreich wurden mehrere hundert Patienten für den Transport und die Hinrichtung, darunter auch Prinzessin Maria Karoline, ausgewählt. Man verlegte sie am 21. Mai 1941 als eine von 86 Patienten in das Niedernhart-Krankenhaus. Von dort wurde sie vermutlich am oder um den 6. Juni 1941 nach Schloss Hartheim gebracht, wo sie vergast wurde. Man schätzt, dass zwischen Mai 1940 und August 1941 in Niedernhart und Hartheim über 18000 körperlich und geistig behinderte Menschen umgebracht wurden. Die Prozedur war wohl die gleiche wie in anderen berüchtigten bekannten Konzentrationslagern: Die Menschen wurden nach ihrer Ankunft entkleidet, untersucht, gemessen und gewogen, um sie in Sicherheit zu wiegen. Danach, die Gaskammern in Hartheim lagen im Erdgeschoss, mussten sie zum „Duschen“ in die als Duschräume getarnten Gaskammern laufen. Man verriegelte die Türen, und ließ das Gas hineinströmen. Die Anzahl der so der „Endlösung“ unterworfenen Personen pro Tötungsvorgang schwankte. Ein Mitarbeiter erzählte von einmal 150 Personen, die auf einmal vergast wurden. Die Gaskammer war dabei so voll, dass die Menschen nicht umfallen konnten. Nach fünf Minuten waren die Menschen bewusstlos, und nach 10 Minuten tot. Nach ein, zwei Stunden konnte man die Kammern lüften. Die Leichen waren so zusammengepfercht, dass man sie nur mit großer Mühe auseinanderbrechen konnte. Man ließ sie dann ärztlich für tot erklären, stapelte sie in dem sogenannten „Todeszimmer“, obduzierte manche und brach ihnen ggf. die Goldzähne aus, bevor man sie schließlich auf eine Metallpalette legte, die auf einem Lehmrost in den Ofen des Krematoriums geschoben wurde.
Man geht davon aus, dass die Prinzessin am selben Tag ihrer Ankunft, am 6.6. 1941 dort vergast wurde. Eine Gedenktafel an der Wand am Ende des Sarkophags erinnert an ihr grausiges Schicksal.

Auch wenn ich mir diesen Schuh nicht anziehen muss und nicht anziehen werde, ich war bei den Geschehnissen dieser düsteren Zeiten noch nicht einmal geboren:
Es ist unser aller Pflicht, eigentlich ein menschlicher Grundsatz für uns alle in Europa, für uns alle auf der ganzen Welt, dafür zu sorgen, dass dies mit einem „N i e w i e d e r“ einhergehen muss.
Und das gilt, transferiert auf die Geschehnisse aktuell in der Ukraine ganz vornehmlich. Es mögen dort andere angewandte Methoden sein, unterm Strich ist es dasselbe. Wer hier wegschaut, wer hier zögert oder zweifelt, wer das nicht verurteilt, macht sich zum Handlanger und Mitschuldigen dieser Verbrechen an der Menschheit.

Aufgenommen am 10.09.2016 mit Filtertechnik (Grunge with strong edges, grobe Körnung) anlässlich der 12. Nacht der Kontraste in der Coburger Innenstadt auf dem Gelände der Kirche St. Augustin in der östlichen Krypta der Koháry-Gruft.

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