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Vicolo Goito

Glück für die Juden war der ständige Wechsel der Lagerzugehörigkeit von Ghibellinen (kaisertreue) und Guelfen (papsttreue) in der damaligen Zeit. So wechselten auch die Medici je nach persönlichem Vorteil die Fronten: In den Wirren der Umgestaltung der damaligen Staatsform einer Republik in eine Monarchie hatte Kaiser Karl V. das Territorium der Toskana im Jahr 1530 zum Herzogtum erhoben. 1569, mit der Ernennung von Cosimo I. zum päpstlichen Großherzog nahm die Möglichkeit, verstärkt Päpste aus der Familie zu stellen und somit verstärkt in den Hochadel aufzusteigen, Form und Gestalt an. Auch sollte damit die neue Monarchie, die unter dem Einfluss der Habsburger stand, und die Medici von diesen abhängig machte, gebrochen werden. Karl V. duldete dies, und erkannte den neuen, ungewöhnlichen Titel eines Großherzogs an. Hatten die Medici 1604 die Grafschaft Orsini gekauft und für päpstliche Strukturen gesorgt, wendete sich kurz darauf die Gesinnung, da der Kirchenstaat immer eine Bedrohung für das Gebiet von Pitigliano darstellte. So erhielten die Medici im Jahr 1608 kaiserlichen Schutz vor den Expansionsgelüsten des päpstlichen Kirchenstaats.
Zudem entstanden durch das langjährige Miteinanderleben zwischen Juden und Pitiglianesi Verflechtungen. Beide Tatsachen führten deshalb dazu, dass diese „Ghettoisierung“ nicht lange vorhielt. Durch die wirtschaftliche und kommerzielle Rolle, welche die Juden einnahmen, erlangten sie bald wieder die ihnen früher gewährten grundlegenden, persönlichen Privilegien, und konnten, im Besitz stabiler Vermögenswerte, dies war zu dieser Zeit eine Ausnahme, ihren Status ständig weiter verbessern.
Zur Erinnerung an diese Zwangsräumungen schufen die Juden in Pitigliano etwa einhundert Jahre später den „Sfratto dei Goym“ in Form der dazu verwendeten Schlagstöcke.

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