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Angefressen: Ahorn-Rindeneule auf Roteiche

Angefressen: Ahorn-Rindeneule auf Roteiche

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Weißwolf


Premium (World), Güstrow

Angefressen: Ahorn-Rindeneule auf Roteiche

Die Raupen der Acronicta-Arten, zumindest die der 13 heimischen Arten, sind in ihrem Aussehen ziemlich sicher zu unterscheiden, was für die erwachsenen Falter nicht ohne weiteres zutrifft. Auf Grund bestimmter Zeichnungsmerkmale werden sie im Deutschen als Pfeil-Eulen, im Englischen als Dagger Moths bezeichnet (dagger – svw. Dolch).
Die Raupe der Ahorn-Rindeneule (Acronicta aceris) findet man bei weitem nicht nur auf Ahorn-Bäumen, sondern auch auf einigen anderen großblättrigen Laubbäumen, möglicherweise sogar mit einer Präferenz für Eichen. Dazu gehört hier die amerikanische Roteiche (Quercus rubra), der in Mitteleuropa forstwirtschaftlich am weitesten verbreitete nichtheimische Laubbaum. Zwar soll der Falter feuchte Wälder bevorzugen und in trockene Gebiete nur ausnahmsweise vordringen, allerdings fanden wir ihn regelmäßig in der Lübtheener Heide und im Marienfließ, zwei z.T. extrem trockene Gebiete in Mecklenburg-Vorpommern.
Der Kopf der Raupe ist im Gegensatz zum Rest des Körpers stark sklerotisiert und mit kräftigen Beißwerkzeugen ausgerüstet, mit denen sie die lederartig festen Blätter zerkleinern können. Überhaupt wirkt sein Gesicht wie ein Bauwerk, wie ein technisches Gerät. Darin fallen die Punktaugen fast nicht auf, insgesamt sechs Paare an der Zahl, die lediglich der hell/dunkel-Wahrnehmung dienen.
Bei kaum einer anderen Insektengruppe ist die Metamorphose, die Verwandlung von der Larve zum Imago, so umfassend wie bei den Schmetterlingen. Immerhin pflegen bei vielen Käfern Larven und Imagines die gleiche Ernährungsweise mit zumindest ähnlich konstruierten Mundwerkzeugen. Dagegen bildet sich bei den Schmetterlingen aus den beiden Maxillen des Unterkiefers ein innerhalb der Insekten einzigartiger Rüssel heraus, der aus paarigen Halbröhren zusammengesetzt ist und nur zur flüssigen Nahrungsausnahmen geeignet ist.

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