Wombat.1963


Premium (Pro), Erding

Auch bei diesem Modell…

…ist das Original inzwischen beim Schrotthändler gelandet. Es handelt sich um ein Modell im Maßstab 1:200 des Herstellers Gemini.
Diese MD90 mit der Registrierung N904DA hat ihr ganzes Flugzeugleben bei der US-amerikanischen Fluggesellschaft Delta verbracht. Diese gehört neben United und American zu den „Big Three“ in den USA.
Die Maschine wurde im März 1995 in und im Juli 2018 außer Dienst gestellt. Letztes Jahr wurde sie dann verschrottet.
Interessant ist, dass das Original bei seiner Auslieferung über 12 Sitze in der Businessclass und 138 Sitze in der Economyclass verfügte. 2011 erfolgte dann eine „Modernisierung“ und danach hatte die Maschine 16 Sitze „vorne“ und 144 Sitze „ hinten“. Ich durfte mit diesem Typ 2016 von Newark nach Atlanta fliegen und muss sagen, komfortabel ist etwas anderes…

Die MD90 ist eine Weiterentwicklung der DC-9, die der Hersteller Douglas Corporation in den 60er Jahren als Konkurrenz zur Boeing 737 auf den Markt brachte. Die erste Version der DC-9 hatte ähnlich wie die erste Version der 737 eine Kapazität von 90 Passagieren und eine Rumpflänge von ca. 30m.
Mit der Verfügbarkeit leistungsfähigerer Triebwerke streckten beide Hersteller den Rumpf immer weiter, was auf Seiten der DC-9 bzw. ihrer Nachfolgereihen MD80 und MD90 zu einer maximalen Rumpflänge von rund 45m und einer maximalen Passagierkapazität von 172 Plätzen führte.
Nach Fusion von Douglas Corporation mit McDonnell hießen die Maschinen nicht mehr DC-x, sondern MD-xx. Dabei gab es die unterschiedlichsten Varianten und Rumpflängen (für mehr Sitzplätze oder mehr Reichweite, stärkere Triebwerke für Einsätze auf kurzen Startbahnen bzw. im Hochgebirge oder schwächere Triebwerke bei höherer Reichweite etc.).
Nach Übernahme des Herstellers durch die Firma Boeing wurde das Modell noch einige Zeit als B717 weiter geführt und die Produktion dann eingestellt.
Letztlich war die Konstruktion mit zwei Triebwerken am Heck im Vergleich zur B737 schwerer und damit unwirtschaftlicher. Außerdem war der Rumpf etwas schmäler, was nur eine 2+3 Bestuhlung zuließ. Dagegen bot die B737 mit 3+3 ein großzügigeres Raumgefühl und war deshalb bei den Passagieren auch beliebter. Zudem waren die Passagiere in den hintersten Reihen einer äußerst unschönen Lärmentwicklung ausgesetzt, während es vorne im Vergleich zur B737 deutlich ruhiger war.
Wie mächtig diese Triebwerke am Heck waren, verdeutlicht vielleicht auch folgende Aufnahme:

Chromflitzer
Chromflitzer
Wombat.1963

Einer der letzten Betreiber dieses Typs ist die Chartergesellschaft „European Air Charter“ mit 9 Exemplaren der MD82.
Hier sind zwei dieser Maschinen im Jahr 2019 auf dem Flughafen München zu sehen. Zu diesem Zeitpunkt firmierte die Gesellschaft noch unter dem Namen „Bulgarien Air Charter“, bevor sie sich letztes Jahr umbenannte. Ihre MD82 Flotte hat inzwischen ein stolzes Durchschnittsalter von über 30 Jahren.

MD82 der Bulgarian Air Charter (1)
MD82 der Bulgarian Air Charter (1)
Wombat.1963
MD82 der Bulgarian Air Charter (2)
MD82 der Bulgarian Air Charter (2)
Wombat.1963


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