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Horst Schulmayer


Premium (Pro), Region Stuttgart

Baleias e golfinhos

Wale und Delphine ... davon gibt es viele verschiedene Arten, die sich je nach Jahreszeit ziemlich alle in den Gewässern der Azoren wohl fühlen. Das war nicht immer so. Bis 1984 wurden die Wale dort kommerziell gejagt. Der letzte von Pico aus gejagte Wal wurde 1987 erlegt. Diese Zeit ist bei den Menschen dort weiterhin sehr präsent. Viele Walfänger leben noch und erzählen die alten Geschichten, aus Walzähnen hergestellte Schmuckstücke gibt es zu sehen und auch der Bootsbau erfüllt mit Stolz. Vor dem "Siegeszug" der Petrochemie wurden u.a. Straßenbeleuchtung, Kerzen, Duftstoffe, technische Schmieröle aus Walprodukten gewonnen, sogar Arzneimittel und Damenmieder. Der Reichtum der amerikanischen Walfänger aus Nantucket, später Bedford, die lange Zeit den Markt und die Meere beherrschten ist sehr gut und authentisch in dem Buch Moby Dick beschrieben. Dem standen die azoreanischen Matrosen gegenüber. Oft fuhren die amerikanischen Segelschiffe der Walfänger nur mit halber Mannschaft los, um die restliche Mannschaft erst auf den Azoren zu rekrutieren. Die Azoren, sog. Western-Islands, lagen perfekt, zentral im Atlantik und mit hohem Walbestand. Viele junge Männer warteten nachts auf den Klippen, gaben Leuchtsignale, um illegal auf die Walfangschiffe zu gelangen und so dem Militärdienst zu entkommen. Eine Reise zum Walfang dauerte oft zwei bist drei Jahre, war hart und anstrengend. Der Lohn dieser Reise reichte in vielen Fällen gerade dazu, um die Ablöse an den Kapitän zu zahlen, Andernfalls wäre man nach langer Fahrt als Fahnenflüchtiger im portugiesischen Gefängnis gelandet ... Später stiegen auch die Azoreaner zu Rang und Würden auf, gewannen Einfluss und verbesserten die Techniken des Walfangs. Sie gründeten portugiesische Gemeinden in Übersee, deren familiären Beziehungen zu den Azoren weiterhin sehr eng sind.

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