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Bilder - selten zusehen doch zur Dampflok gehörend wie Kohle (Öl) und Wasser

Bilder - selten zusehen doch zur Dampflok gehörend wie Kohle (Öl) und Wasser

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Bilder - selten zusehen doch zur Dampflok gehörend wie Kohle (Öl) und Wasser

Nun hab ich versucht mal den Anschluß zu bekommen, quasi eine Überleitung zu dem hier nicht alltäglichen Bild.

Es handelt sich immer noch um die letzten Freitag beschriebene Tour Plan 301 Tag 4/5, knapp ein viertel Jahr später.
Der Planablauf ist noch derselbe nur das Zugpferd nicht, was von unten der Lok kaum zusehen ist.
Ich hab zwar auch eine 01, eine von der ich als Lokführer bisher nur geträumt hatte, nun wurde dieser Traum plötzlich wahr.
Kein Weihnachtsmann oder sagen wir besser der Osterhase erfüllte mir den Wunsch.
Ganz unromantisch der Anlaß, bedingt durch wirtschaftliche Schwierigkeiten ließen mein Herz in den Fall höher schlagen.
Zwar wurde im Februar 1980 hinter vorgehaltener Hand gemunkelt es würden Kohle 01er kommen. So richtig geglaubt aber habe ich von dem Gerede nicht.
Sagte nur dazu, „ Wenn die erste Lok auf dem Hof steht glaub ich es“.
Unerwartet schnell ging es dann im März, ich musste glauben was meine Augen da gesehen.

Am 8. März, im Kalender als „ Internationaler Frauentag“ gepriesen, der schon Tage zuvor und danach die DDR – Frauen hochleben und zugleich ausflippen ließ.
Die BGL (Betriebsgewerkschaftsleitung) suchte da immer verzweifelt Tänzer für ihre Frauentagsfeiern.
Für mich der Dienstbeginn 20.15 Uhr an diesen Tag hatte, war nichts mit tanzen. Es erregte mich diesmal ganz was anders.
Stand da im Bw Saalfeld eine 01 mit Tender „oben offen“, nichts blubberte dafür hörte ich den typischen Klang einer Kohleschaufel.
Eine 01 ohne 0 dahinter sondern 2 (114) die folgenden Ziffern sie besagten das es eine Altbau 01 Rostlok ist.
Der Anfang einer neuen Rostlokepoche in Saalfeld, es folgten > 01 2204 am 10. März, > 01 1511 am 17. März.
Schließlich die Lok - 01 2114 - mit der ich Nacht vom 16 / 17. April verbrachte eine der wenigen Altbau 01 der DR, anstatt auf Tanzboden mit den Frauen aus der Verwaltung mich vergnügen zu müssen,


Zum Bild:
Aus Rudolstadt gekommen führt uns der Weg nicht wie bei der 01 0533 zum Öl bunkern sondern über Stellwerk „SK“ hinaus an die Kohle.
Zwangläufig über den Kanal um die Worte „ Kohle, Wasser, Feuer“ abzuarbeiten die bei einen Öler nur eins beinhalten – Wasser - das gleich an den überaus bekannten Wasserkran in Gleis 7 genommen wurde.
Freundlichkeit und Beziehung ermöglichen es einen dass der Drehscheibenwärter die Tore zum Lokschuppen öffnet.
Einmal weil ich auf dem Kanal nicht über heiße Schlacke, tiefe Wasserpfützen sowie anderen Dreck laufen muss um an der Lok die Nachschau zu erledigen oder Reparaturen auszuführen.
Schönes Seitenlicht erleichtert mir vieles nicht zuletzt das Fotografieren.
Nach den übermäßig vielen Triebwerksansichten die ja schon faszinierend seien können, möchte ich euch nun mal die Lok von unten vorstellen.
Blick von der ersten Tenderachse aus nach vorn wie ihn der Lokführer ständig zu sehen bekommt.
Gut zu erkennen das ganze Bremsgestänge der Lok mit den drei Bremsschlössern und den Fangbügeln.
Am besten sieht man das bei der Schleppachse aber auch recht und links die Tragfedern dazu.
Aus dem Kanal heraus links zusehen eine 01.5 Ölfeuerung, der Blick nach rechts verdeutlicht uns das die Tage der Dampfloks nur eine Frage der Zeit oder mehr der wirtschaftlichen Gegebenheiten sind.
Noch laufen die 119ner, besser tauchen die U-Boote mehr ab als gewünscht, unsere Werkstatt versuchte das Blatt zu wenden.
Was zur Freude der Eisenbahnfreunde so schnell nicht ging, obwohl nach und nach immer mehr 119ner vor Anker gingen.
Sogar die Nullserie von Halle kam mit 119 001 und 002 im April nach Saalfeld, der Mai bescherte uns noch die 119 003 und 006.
Dampf stand weiterhin erst mal auf dem Programm und vor den Zügen. Das Auge konnte immer noch die mächtige 95er im Einsatz erblicken.
Den Wechsel verfolgen von alten Preußen auf Einheitslok war immer noch möglich in Saalfeld bei E 802 / E805 von 95er auf 01 oder umgekehrt.

Ralf

Commentaire 20

  • Michaela Heckers 02/12/2006 22:52

    ;-)))
    Dabei stellt sich mir die Frage: Wer trank sich da wen schön...? ;-)))
  • Sven Jünger 30/11/2006 8:48

    @ Michaela: Alles ne Getränkefrage... ;o)
  • Michaela Heckers 28/11/2006 22:23

    @Ralf:
    Als ich Deine Erläuterung zum Thema Frauentag las, dachte ich zuerst: "Jau, so könnte man das hier auch machen!", nach Lektüre des zweiten Teils distanzierre ich mich von diesem Gedanken - Wer will schon als Jagdtrophäe enden... ;-)))
    LG, Michaela
  • Ralf Göhl 27/11/2006 20:11

    @Sven, da hülle ich mich mal lieber in Schweigen.
    Männertag (da bekomme ich große Augen) der illegale Feiertag der DDR, der Tag wo keiner die Dampflok fahren wollte.
    Grüße Ralf
  • Sven Jünger 27/11/2006 19:58

    Sowas aber auch. Wir mussten in der Schule immer Bilder für die Muttis malen und jetzt müssen wir hier lesen, was unsere Muttis dann auf den Betriebsweihnachtsfeiern gemacht haben. ;o)))))

    @ Ralf: Wie lief das dann am Männertag bzw. tag des Eisenbahners? Sind dann die Frauen auf Beutezug gegangen? ;o)

    Nicht ganz ernstgemeinte Grüße, Sven
  • Ralf Göhl 27/11/2006 16:45

    @Rolf
    Ich hatte den Vergleich im Hinterkopf doch mir nicht getraut ihn hier auszusprechen.
    Aber genau so war es *grins*
    Grüße zurück nach Köln
    Ralf
  • Ralf Göhl 27/11/2006 10:48

    @Michaela,
    Der „Frauentag“ war in der DDR ein besonderer Feiertag für die arbeiteten Frauen.
    Die Frauen wurden besonders geehrt in großen Feiern mit gedeckten Tischen, Tanz und Kulturprogrammen.
    Das war bei der DR nicht anders, natürlich ebenso die Auswirkungen danach.
    Für die Männer war die Jagt - Saison eröffnet, sagen wir mal in der Zeit war es für die Spezi Mann relativ einfach was zu erlegen ;-))
    LG Ralf


  • Michaela Heckers 26/11/2006 22:17

    @Ralf:
    Den Frauentag hat´s bei uns ja auch gegeben (wenngleich ich davon selten was mitbekommen habe), deshalb hatte ich nicht angenommen, daß das sowas besonderes war...
    LG, Michaela
  • D.R. Dark 26/11/2006 19:34

    Wieder ein grossartiges Zeitdokument und ein lebendiger und anschaulicher Text dazu, der die Zeit 'damals' spürbar macht.
    Interessant, dass es für Dich als Lokführer so etwas wie eine 'Traum-Lokomotive' gab.
    Viele Grüsse
    Harald
  • Ralf Göhl 26/11/2006 11:53

    @Thomas, da hast Du schon recht, ehe du unter die Lok gehst ist zugleich eine Menge zu beachten.
    Nicht nur auf das heiße Wasser welches immer irgendwo her genau dich schmerzhaft trifft.
    Die Gedanken sollte wie bei allen Dingen die mit einer unter Dampf stehenden Lok zu tun haben immer beisammen seien.
    Überall lauern Gefahren.
    Ralf
  • Thom@s Jüngling 25/11/2006 22:02

    Auch ich finde diese Perspektive interessant. Diese Sichtweise habe ich erst zweimal erlebt, einmal im Berliner Technikmuseum und auf dem Dampflokfriedhof in Falkenberg. Bei letzterer Lokalität hätte ich mir den Blick unter die Loks allerdings verkneifen sollen...allein der Rost und der Kalk rund um die Stehbolzen...aua.

    Ganz ehrlich, mich würde es einiges an Überwindung kosten, unter einer angeheizten Dampflok herumzulaufen - ich hätte dauernd Bedenken, irgendwie heißes Wasser abzubekommen. Trotz des Respektes, den mir eine Dampflok durchaus einzuflößen vermag, finde ich dieses Bild faszinierend, deine Fotos machen aus jeder Perspektive Lust auf mehr und auf die genauere Betrachtung im Original.

    Gruß Thomas
  • Ralf Göhl 25/11/2006 19:22

    Nun wird es Zeit Dank zu sagen für die Anmerkungen zu einen außergewöhnlichen Foto wo ich mir nicht sicher war ob es überhaupt ankommen wird.
    Immerhin ist es historisch und im Zusammenhang mit den Loks zu sehen die zur linken oder rechten Seite noch zu erkennen sind.
    Nicht zuletzt auch mit den dazu gehörenden Text.

    Nun bin ich mir noch nicht ganz im klaren ob ich ein weiteres Foto von der Lok in der selben Nacht im Bahnhof kommenden Freitag einstellen soll??

    @Erich, wenn der Kanal auch etwas verschmutzt ist von Rückständen einer Reparatur, sollte nicht seien.
    Zum arbeiten ideal durch die Zwischenstufe ist er allemal, draußen wo auch ausgeschlackt und Rauchkammer gereinigt wird läuft man über glühende Achse usw.
    Wie bei Museumsbahnen eben wo keiner den Kanal sauber machen möchte.
    Im alten Schuppen vor 1970 war es auch dunkel und eng im Kanal.

    @Anja, ja Du kannst es nicht wissen was da herum purzelt, ein Archiv im dem Sinne ist es wohl nicht.
    Du da warten noch eine Menge Dias darauf gescannt und vier oder fünfmal soviel erst mal gerahmt zu werde.
    In der Beziehung habe ich immer andere bewundert die so herrlich Ordnung schaffen können.
    @Michaela, was mich verwundert das Du und auch Anja als Frauen beide nicht ein wenig nachgebohrt habt im Bezug der Sitten zum Frauentag in der DDR.
    Das Problem stand jedes Jahr an rund um den 8. März.

    Gruß Ralf
  • † Rothauge 25/11/2006 18:56

    Ganz ehrlich gesagt, war ich von der Perspektive so beeindruckt, daß ich die 01.5 und das U-Boot erst gesehen habe, als ich den Text gelesen hatte!

    Schönes Wochenende!

    GM
  • Michaela Heckers 25/11/2006 10:16

    Ich schon - und möchte es auch gerne noch sehen!!! ;-)
    Ansonsten ist ja eigentlich alles schon gesagt; Ich freue mich jedenfalls immer wieder über solch ungewöhnliche Fotos und Deinen Elan, uns Einblicke in - sagen wir es mal ganz unverklärt - vergangene Arbeitswelten zu geben!
    LG, Michaela
  • Anja Pfeifer 24/11/2006 20:30

    Ein neues*FreuTags* Bild ....

    eineLok von unten - DAS sieht man auch hier nicht oft :-)

    Wie immer ne superschicke Sache - schöne Erklärung, mehr als interessantes Photo - einfach nur schön.

    Ich mag ja net wissen, was du sonst noch in deinem Archiv hast ...

    LG Anja