Birkenwanze (Kleidocerys resedae) auf Pappel
Zu den häufigen Wanzen zählt die Birkenwanze (Kleidocerys resedae) aus der Familie der Bodenwanzen. Auf Birken können sie besonders zahlreich auftreten, man findet sie aber auch auf Erlen, Pappeln (im Bild), Eberesche und in den Alpen auf der Alpenrose. Dort saugen sie hauptsächlich an den Samen, manchmal an den Blättern und Blattstielen, selten an Insekteneiern, wenn diese auf den Wirtspflanzen abgelegt wurden. Selbst die eine oder andere Blattlaus verschmäht sie nicht.
Die adulten Wanzen fliegen ab August und überwintern an geschützten Stellen unter der Borke und in der Bodenstreu, in Menschennähe auch in Holzstapeln und in Schuppen. Bei günstiger Herbstwitterung können sie in Wohnungen fliegen, wenn etwa ein Fenster tagsüber lange offen steht. Das kann schnell lästig werden, wenn sie in Mengen auftreten, zumal sie ein übel riechendes Sekret absondern, dessen Geruch sich ziemlich lange hält. Schaden richten sie als Pflanzensauger natürlich nicht an.
Hinzu kommt, dass die Birkenwanze zirpende Geräusche erzeugen kann, die, wenn sie in größerer Anzahl zusammen hocken, ebenfalls nerven kann. Auf einer Ader der Flügelunterseite befindet sich eine Reihe Zähne, die über die Oberseite des Hinterleibs gestrichen wird.
An den ersten warmen Frühlingstagen fliegen die Wanzen wieder aus, ab Mai paaren sie sich, kurze Zeit später legen die Weibchen ihre Eier an den reifenden Fruchtständen von Birken oder den übrigen Wirtspflanzen ab. Die hemimetabole Entwicklung der Larven ist im Hochsommer abgeschlossen, und der Kreislauf schließt sich wieder.
Das Pappelblatt im Bild wurde durch Larven der Miniermotten-Gattung Phyllocnistis innen leer gefressen, die obere und untere Kutikula bleiben dabei erhalten.
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