Campus-Anekdoten
Wir haben das Ende des Campus-Geländes erreicht. An dieser Stelle steht ein Tor mit einem Gitter aus schwerem schwarzem Schmiedeeisen, gesäumt und gehalten von zwei kräftigen quadratisch gemauerten Backsteinsäulen. An einer der Säulen, wie hier zu sehen, ist der Fußweg zum Parkplatz und zur Mensa der Universität ausgewiesen. Dort an dieser Stelle verlässt man den Campus und gelangt in die Via Agata. Die Via Agata ist die Grenze der Contraden Tartuca (Schildkröte) und Onda (Welle), wobei sich die Contrada Onda nach rechts in den alten Stadtkern hineinzieht.
Zum Abschluss noch eine kleine Anekdote, das Tor betreffend, leider habe ich es nicht komplett auf einem Foto abgebildet:
In einem Leserbericht vom 01. März 2018 mokiert sich ein Zeitungsleser, Zitat Überschrift: über „Die ‚berüchtigte‘ Säule der Via Sant’Agata“.
Was war passiert?
In dem Bericht über die aktuelle Universitätskantine in der Via Sant’Agata, dort stand früher noch eine Turnhalle mit einem Basketballplatz, beschwert sich der Leser darüber, dass schon vor drei Jahren, also im Jahr 2015, ein schweres Fahrzeug, vielleicht ein Müllfahrzeug oder ein Lieferfahrzeug der Kantine, die linke Seite (von außen betrachtet) des Toraufbaus mit der Säule niedergerissen und „geplättet“ hat. Er schreibt weiter, wieso es nicht möglich war, innerhalb der vergangenen drei Jahre dieser Schandfleck, an dem auch regelmäßig Touristen, die vom Parkplatz „Il Campo“ in das Stadtzentrum gelangen, vorbeilaufen, wieder zu reparieren. Dies hat der Leserbriefschreiber fein säuberlich mit Fotos dokumentiert.
Recht hat er! Und die Zeitung hat sich der Angelegenheit angenommen und bei der Stadtverwaltung nachgefragt. Dies wohl mit Erfolg.
Lustigerweise findet man auf Google Maps Straßenbilder von der Ecke aus dem Jahr 2018 oder 2019, die das Desaster in seinem gänzlichen Stadtbild-vernichtenden Umfang zeigen: Die linke Säule und ein großer Teil der angrenzenden Mauer fehlen.
Und siehe da: Verändert man etwas den Standpunkt der Aufnahme in Google Maps, taucht plötzlich ein Bild aus dem Jahr 2020 (November) auf, welches das Tor in alter Schönheit restauriert wiederauferstehen lässt.
Und die Moral von der Geschicht: Manchmal hilft es, Verwaltungen mit gelindem Druck der öffentlichen freien Medien zum Handeln zu bewegen - auch wenn es an die fünf Jahre dauert……
PS: als ich das gezeigte Foto 2011 geschossen habe, war der Pfosten noch in Ordnung.
Aufgenommen beim Verlassen des Campus-Geländes der Università di Siena in der Nähe des Parkplatzes „Il Campo“ an der Grenze der Viertel Tartuca (Schildkröte) und Onda (Welle) im Terzo di Città in Siena in der Via Sant’Agata.
anne47 08/06/2022 22:08
Manchmal muss man einfach ein bisschen mehr Druck auf die Politiker ausüben - das Tor ist doch wert, restauriert zu werdenLG Anne
Vitória Castelo Santos 08/06/2022 18:15
WIEDER GUT!