Corona Hamburg 56

Corona Hamburg 56

Zwei Monate nichts mehr in diesem Blog geschrieben. Aber wir haben die Welt nicht im Griff, denn wir haben uns nicht im Griff. Das ist nichts Neues, aber es wird einem derzeit wieder klarer. Der Amateurfußball steht wieder still. Der Argentinische St. Pauli Fanclub Piratas dem Sur erwähnt mich dennoch und bezieht sich auf meinem Bericht vom letzten Spiel: „… Fue 1 a 0 frente TSC Wellingsbüttel con gol de Verena Mannes a los 15 minutos del primer tiempo …“

Am Montag war ich beim Notar um mit meinen Geschwistern den Verkauf vom Elternhaus zu finalisieren. Ein Raum wie in einem deutschen Familiensaga – Epos. Blick über den Hafen. Glasfront im 10ten Stock. Davor ein Mann mit Telefon, der sein extrem teures Arerosol – Filtergerät einschaltet. Beim Gespräch Abnahme der Masken. Der Mann trägt immer schneller werdend den Kaufvertrag (16 seitig) vor. Danach beende ich mit meiner Unterschrift endgültig eine Ära, die mit dem Einzug meiner Eltern mit uns drei Kindern in dieses Haus im Jahre 1969 begann. Heute war eine beglaubigte Kopie des Vertrags in der Post. Ein rotes Siegel bestätigt die Unterschriften aller Unterzeichner.

War heute unterwegs und zwar knapp bevor es dunkel wurde. Die frühe Dunkelheit macht es im Moment nicht grade einfacher. Schnell in den Supermarkt um den wiederkehrenden Scheißhauspapiermangel als Kunde und Künstler oder Philosoph zu beobachten. Das Leben im Alstertal geht ungewiss weiter.

Am Wochenende kein Fußball, kein Feldstern wie sonst alle vergangenen Sonntage, kein Treffen mit EdH und DÜV Kollegen. Da der Profifußball weiter gehen soll, verliert er nicht nur an Glaubwürdigkeit für mich (was er verschmerzen kann), sondern wird immer mehr zum Mythos aus einer anderen Zeit.

29. Oktober 2020






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